Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.Gestalt zu diesem schönen Gesichte, hätte Gestalt zu diesem schönen Gesichte, hätte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0375" n="84"/> Gestalt zu diesem schönen Gesichte, hätte<lb/> dem Beobachter die Idee von Heiligkeit<lb/> näher gelegt; oder sollte man bei einer<lb/> Vestalin noch an etwas Irdisches denken?<lb/><hi rendition="#i">Füeßli</hi> hat sich, wie gewöhnlich, an Vi-<lb/> sionen geübt. Die eine ist der Traum des<lb/> Prinzen Arthur aus <hi rendition="#i">Spensers Fairy Queen</hi>;<lb/> die andere der Traum der Königin Catha-<lb/> rina nach S<hi rendition="#i">hakspeare’s Heinrich dem Ach-<lb/> ten</hi>. Beide haben alle Fehler und alles An-<lb/> maßliche seines bekannteren Entwurfes von<lb/> Theseus und Ariadne. <hi rendition="#i">Spenser’s</hi> Britomar-<lb/> tis, welche Amoretten befreiet, ist hier<lb/> unter <hi rendition="#i">Opie’s</hi> Händen verunglückt; und <hi rendition="#i">Pe-<lb/> ters</hi> hat in seiner nach <hi rendition="#i">Milton</hi> geschilder-<lb/> ten Scene aus dem Paradiese eine Eva hin-<lb/> gestellt, die wahrlich nicht Adams jung-<lb/> fräuliche Braut, sondern, vielleicht um<lb/> seine philologischen Studien zu erkennen<lb/> zu geben, die Mutter der Lebendigen ist.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0375]
Gestalt zu diesem schönen Gesichte, hätte
dem Beobachter die Idee von Heiligkeit
näher gelegt; oder sollte man bei einer
Vestalin noch an etwas Irdisches denken?
Füeßli hat sich, wie gewöhnlich, an Vi-
sionen geübt. Die eine ist der Traum des
Prinzen Arthur aus Spensers Fairy Queen;
die andere der Traum der Königin Catha-
rina nach Shakspeare’s Heinrich dem Ach-
ten. Beide haben alle Fehler und alles An-
maßliche seines bekannteren Entwurfes von
Theseus und Ariadne. Spenser’s Britomar-
tis, welche Amoretten befreiet, ist hier
unter Opie’s Händen verunglückt; und Pe-
ters hat in seiner nach Milton geschilder-
ten Scene aus dem Paradiese eine Eva hin-
gestellt, die wahrlich nicht Adams jung-
fräuliche Braut, sondern, vielleicht um
seine philologischen Studien zu erkennen
zu geben, die Mutter der Lebendigen ist.
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