liegt vielleicht ein Grund, weswegen es dem ersteren so viel schwerer wird, alle Forderungen zu befriedigen. Wenigstens gilt die Analogie bei einer dritten Kunst, welche mit der Malerei in einem ähnli- chen Verhältnisse steht, wie diese zur Bild- hauerei, und von der es zweifelhaft ist, ob sie der Bildung des guten Geschmacks mehr Vortheil als Nachtheil gebracht haben kann. Die Erfindung, durch Abdrücke von einer Kupfertafel, auf welcher man Zeichnungen eingräbt, die Werke des nachahmenden Pinsels zu vervielfältigen, scheint in der That um so viel leichter einen gewissen Grad der Vollkommenheit zu erreichen, als bei derselben die Schwierigkeit der Far- benmischungen wegfällt, und Licht und Schatten nur als Modifikationen der allge- meinen Behandlungsart hervorgebracht wer- den. Was aber durch die Kupferstecher-
liegt vielleicht ein Grund, weswegen es dem ersteren so viel schwerer wird, alle Forderungen zu befriedigen. Wenigstens gilt die Analogie bei einer dritten Kunst, welche mit der Malerei in einem ähnli- chen Verhältnisse steht, wie diese zur Bild- hauerei, und von der es zweifelhaft ist, ob sie der Bildung des guten Geschmacks mehr Vortheil als Nachtheil gebracht haben kann. Die Erfindung, durch Abdrücke von einer Kupfertafel, auf welcher man Zeichnungen eingräbt, die Werke des nachahmenden Pinsels zu vervielfältigen, scheint in der That um so viel leichter einen gewissen Grad der Vollkommenheit zu erreichen, als bei derselben die Schwierigkeit der Far- benmischungen wegfällt, und Licht und Schatten nur als Modifikationen der allge- meinen Behandlungsart hervorgebracht wer- den. Was aber durch die Kupferstecher-
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liegt vielleicht ein Grund, weswegen es
dem ersteren so viel schwerer wird, alle
Forderungen zu befriedigen. Wenigstens
gilt die Analogie bei einer dritten Kunst,
welche mit der Malerei in einem ähnli-
chen Verhältnisse steht, wie diese zur Bild-
hauerei, und von der es zweifelhaft ist, ob
sie der Bildung des guten Geschmacks mehr
Vortheil als Nachtheil gebracht haben kann.
Die Erfindung, durch Abdrücke von einer
Kupfertafel, auf welcher man Zeichnungen
eingräbt, die Werke des nachahmenden
Pinsels zu vervielfältigen, scheint in der
That um so viel leichter einen gewissen
Grad der Vollkommenheit zu erreichen,
als bei derselben die Schwierigkeit der Far-
benmischungen wegfällt, und Licht und
Schatten nur als Modifikationen der allge-
meinen Behandlungsart hervorgebracht wer-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/414>, abgerufen am 24.11.2024.
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