theiliges wirkt, indem sie ihnen die Auf- munterung des Publikums entzieht, müssen wir um des Vortheils willen, daß sie den Geschmack an besseren Kompositionen all- gemeiner verbreitet, schon hingehen lassen. Allein die geschäftige Industrie bleibt frei- lich nicht immer in diesen Gränzen ste- hen; oft, vor lauter Begierde, sich nach dem Eigensinne der Mode zu bequemen und zugleich des eigenen Vortheils wahr- zunehmen, verfällt sie auf Erfindungen, welche nicht einmal jene Entschuldigung für sich haben, und vielmehr dem Kunst- gefühl Vernichtung drohen. Zu diesen Mißbräuchen gehört das in England jetzt so gewöhnliche Gewerbe, die Kupferstiche mit Oel- oder Wasserfarben zu illumini- ren; und irren wir nicht sehr, so dürfte die wichtige Erfindung des Quäkers Joseph Booth, Oelgemählde um einen wohlfeilen
theiliges wirkt, indem sie ihnen die Auf- munterung des Publikums entzieht, müssen wir um des Vortheils willen, daß sie den Geschmack an besseren Kompositionen all- gemeiner verbreitet, schon hingehen lassen. Allein die geschäftige Industrie bleibt frei- lich nicht immer in diesen Gränzen ste- hen; oft, vor lauter Begierde, sich nach dem Eigensinne der Mode zu bequemen und zugleich des eigenen Vortheils wahr- zunehmen, verfällt sie auf Erfindungen, welche nicht einmal jene Entschuldigung für sich haben, und vielmehr dem Kunst- gefühl Vernichtung drohen. Zu diesen Mißbräuchen gehört das in England jetzt so gewöhnliche Gewerbe, die Kupferstiche mit Oel- oder Wasserfarben zu illumini- ren; und irren wir nicht sehr, so dürfte die wichtige Erfindung des Quäkers Joseph Booth, Oelgemählde um einen wohlfeilen
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theiliges wirkt, indem sie ihnen die Auf-
munterung des Publikums entzieht, müssen
wir um des Vortheils willen, daß sie den
Geschmack an besseren Kompositionen all-
gemeiner verbreitet, schon hingehen lassen.
Allein die geschäftige Industrie bleibt frei-
lich nicht immer in diesen Gränzen ste-
hen; oft, vor lauter Begierde, sich nach
dem Eigensinne der Mode zu bequemen
und zugleich des eigenen Vortheils wahr-
zunehmen, verfällt sie auf Erfindungen,
welche nicht einmal jene Entschuldigung
für sich haben, und vielmehr dem Kunst-
gefühl Vernichtung drohen. Zu diesen
Mißbräuchen gehört das in England jetzt
so gewöhnliche Gewerbe, die Kupferstiche
mit Oel- oder Wasserfarben zu illumini-
ren; und irren wir nicht sehr, so dürfte
die wichtige Erfindung des Quäkers Joseph
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/426>, abgerufen am 24.11.2024.
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