im Menschen; und man könnte hinzufügen, oft kommt es nur auf die rechte Triebfe- der an, so beginnt eine bis dahin schlafen- de Kraft zu wirken. Noth, sagt das Sprich- wort, ist die Mutter der Erfindung; aber Begierde ist ihre Amme, und Leidenschaft ihre Erzieherin. Dies ist auch der Gang der Industrie. Ist ihr erster Endzweck, die Erhaltung, erreicht, so erwacht erst ein höheres Bestreben, und dieses füllt allmäh- lich die ganze Seele, je näher es dem Ziele kommt. Nirgends erscheint aber die In- dustrie unter so mancherlei Gestalten als in London, auf dem großen Schauplatz, wo die seltensten Fähigkeiten sich entwi- ckeln und zur Reife gelangen. Eine Gat- tung, die wir hier im Sinne führen -- denn sie veranlaßte diese Reflexionen -- ist die im vorigen Jahre verschiedentlich wiederholte Schaustellung von musikali-
im Menschen; und man könnte hinzufügen, oft kommt es nur auf die rechte Triebfe- der an, so beginnt eine bis dahin schlafen- de Kraft zu wirken. Noth, sagt das Sprich- wort, ist die Mutter der Erfindung; aber Begierde ist ihre Amme, und Leidenschaft ihre Erzieherin. Dies ist auch der Gang der Industrie. Ist ihr erster Endzweck, die Erhaltung, erreicht, so erwacht erst ein höheres Bestreben, und dieses füllt allmäh- lich die ganze Seele, je näher es dem Ziele kommt. Nirgends erscheint aber die In- dustrie unter so mancherlei Gestalten als in London, auf dem großen Schauplatz, wo die seltensten Fähigkeiten sich entwi- ckeln und zur Reife gelangen. Eine Gat- tung, die wir hier im Sinne führen — denn sie veranlaßte diese Reflexionen — ist die im vorigen Jahre verschiedentlich wiederholte Schaustellung von musikali-
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im Menschen; und man könnte hinzufügen,
oft kommt es nur auf die rechte Triebfe-
der an, so beginnt eine bis dahin schlafen-
de Kraft zu wirken. Noth, sagt das Sprich-
wort, ist die Mutter der Erfindung; aber
Begierde ist ihre Amme, und Leidenschaft
ihre Erzieherin. Dies ist auch der Gang
der Industrie. Ist ihr erster Endzweck,
die Erhaltung, erreicht, so erwacht erst ein
höheres Bestreben, und dieses füllt allmäh-
lich die ganze Seele, je näher es dem Ziele
kommt. Nirgends erscheint aber die In-
dustrie unter so mancherlei Gestalten als
in London, auf dem großen Schauplatz,
wo die seltensten Fähigkeiten sich entwi-
ckeln und zur Reife gelangen. Eine Gat-
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denn sie veranlaßte diese Reflexionen —
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/437>, abgerufen am 24.11.2024.
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