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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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einer Zeit, wo sie kaum erst sprechen ge-
lernt hatte. Vielleicht würden diese Bei-
spiele von musikalischen Kindern noch häu-
figer vorkommen, wenn die Hoffnung, etwas
damit zu gewinnen, die Aufmerksamkeit der
Erwachsenen mehr darauf richtete. Oder
giebt es irgend einen geheimen Kunstgriff,
den Kindern die Tonkunst anzuzaubern, der
nur den Eingeweihten bekannt ist; etwa
eine musikalische Desorganisation?

Wie das Wohlgefallen an der Musik
in einem gebildeten Volke zum herrschen-
den Geschmack und sogar zur Leidenschaft
werden könne, ist schon begreiflicher.
Nie hatte diese Kunst in England eine glän-
zendere Epoche. Händels Gedächtnißfeier,
die einer Apotheose nicht unähnlich sieht,
die Italienische Oper, die großen Musiken
im Pantheon, alles ist prächtiger als je zu-
vor; und mit dem Herzoge von Bucking-

einer Zeit, wo sie kaum erst sprechen ge-
lernt hatte. Vielleicht würden diese Bei-
spiele von musikalischen Kindern noch häu-
figer vorkommen, wenn die Hoffnung, etwas
damit zu gewinnen, die Aufmerksamkeit der
Erwachsenen mehr darauf richtete. Oder
giebt es irgend einen geheimen Kunstgriff,
den Kindern die Tonkunst anzuzaubern, der
nur den Eingeweihten bekannt ist; etwa
eine musikalische Desorganisation?

Wie das Wohlgefallen an der Musik
in einem gebildeten Volke zum herrschen-
den Geschmack und sogar zur Leidenschaft
werden könne, ist schon begreiflicher.
Nie hatte diese Kunst in England eine glän-
zendere Epoche. Händels Gedächtnißfeier,
die einer Apotheose nicht unähnlich sieht,
die Italienische Oper, die großen Musiken
im Pantheon, alles ist prächtiger als je zu-
vor; und mit dem Herzoge von Bucking-

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[148/0439] einer Zeit, wo sie kaum erst sprechen ge- lernt hatte. Vielleicht würden diese Bei- spiele von musikalischen Kindern noch häu- figer vorkommen, wenn die Hoffnung, etwas damit zu gewinnen, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen mehr darauf richtete. Oder giebt es irgend einen geheimen Kunstgriff, den Kindern die Tonkunst anzuzaubern, der nur den Eingeweihten bekannt ist; etwa eine musikalische Desorganisation? Wie das Wohlgefallen an der Musik in einem gebildeten Volke zum herrschen- den Geschmack und sogar zur Leidenschaft werden könne, ist schon begreiflicher. Nie hatte diese Kunst in England eine glän- zendere Epoche. Händels Gedächtnißfeier, die einer Apotheose nicht unähnlich sieht, die Italienische Oper, die großen Musiken im Pantheon, alles ist prächtiger als je zu- vor; und mit dem Herzoge von Bucking-

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/439>, abgerufen am 24.11.2024.