einer Zeit, wo sie kaum erst sprechen ge- lernt hatte. Vielleicht würden diese Bei- spiele von musikalischen Kindern noch häu- figer vorkommen, wenn die Hoffnung, etwas damit zu gewinnen, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen mehr darauf richtete. Oder giebt es irgend einen geheimen Kunstgriff, den Kindern die Tonkunst anzuzaubern, der nur den Eingeweihten bekannt ist; etwa eine musikalische Desorganisation?
Wie das Wohlgefallen an der Musik in einem gebildeten Volke zum herrschen- den Geschmack und sogar zur Leidenschaft werden könne, ist schon begreiflicher. Nie hatte diese Kunst in England eine glän- zendere Epoche. Händels Gedächtnißfeier, die einer Apotheose nicht unähnlich sieht, die Italienische Oper, die großen Musiken im Pantheon, alles ist prächtiger als je zu- vor; und mit dem Herzoge von Bucking-
einer Zeit, wo sie kaum erst sprechen ge- lernt hatte. Vielleicht würden diese Bei- spiele von musikalischen Kindern noch häu- figer vorkommen, wenn die Hoffnung, etwas damit zu gewinnen, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen mehr darauf richtete. Oder giebt es irgend einen geheimen Kunstgriff, den Kindern die Tonkunst anzuzaubern, der nur den Eingeweihten bekannt ist; etwa eine musikalische Desorganisation?
Wie das Wohlgefallen an der Musik in einem gebildeten Volke zum herrschen- den Geschmack und sogar zur Leidenschaft werden könne, ist schon begreiflicher. Nie hatte diese Kunst in England eine glän- zendere Epoche. Händels Gedächtnißfeier, die einer Apotheose nicht unähnlich sieht, die Italienische Oper, die großen Musiken im Pantheon, alles ist prächtiger als je zu- vor; und mit dem Herzoge von Bucking-
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einer Zeit, wo sie kaum erst sprechen ge-
lernt hatte. Vielleicht würden diese Bei-
spiele von musikalischen Kindern noch häu-
figer vorkommen, wenn die Hoffnung, etwas
damit zu gewinnen, die Aufmerksamkeit der
Erwachsenen mehr darauf richtete. Oder
giebt es irgend einen geheimen Kunstgriff,
den Kindern die Tonkunst anzuzaubern, der
nur den Eingeweihten bekannt ist; etwa
eine musikalische Desorganisation?
Wie das Wohlgefallen an der Musik
in einem gebildeten Volke zum herrschen-
den Geschmack und sogar zur Leidenschaft
werden könne, ist schon begreiflicher.
Nie hatte diese Kunst in England eine glän-
zendere Epoche. Händels Gedächtnißfeier,
die einer Apotheose nicht unähnlich sieht,
die Italienische Oper, die großen Musiken
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/439>, abgerufen am 24.11.2024.
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