welche ihnen zu wiederholen nicht ziemt, werden ängstlich, steif, pretiös und prüde.
Die Erziehung raubt den Engländern die Gelegenheit, ihr Herz und ihren Geist aus- zubilden und reinen Geschmack zu erlan- gen. Sie sind daher alle geniemäßiger, und haben keine allgemeine Regel des Betragens: immer plump, unfein, unachtsam auf sich und andre, und oft embarassirt in honnetter Gesellschaft; ja fast durchgehends bei hon- netten Frauenzimmern. -- Denn ihr vieles Absondern, ihre vielen bloß männlichen Gesellschaften, in denen sie sich gar nicht genieren, gewöhnen sie an keine Egards. Hingegen, sobald das Herz spricht, sobald es auf das Empfinden von sinnlichen Ein- drücken oder zarten Verhältnissen ankommt, sind sie oft auch wahr, naiv, empfindsam.
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welche ihnen zu wiederholen nicht ziemt, werden ängstlich, steif, pretiös und prüde.
Die Erziehung raubt den Engländern die Gelegenheit, ihr Herz und ihren Geist aus- zubilden und reinen Geschmack zu erlan- gen. Sie sind daher alle geniemäßiger, und haben keine allgemeine Regel des Betragens: immer plump, unfein, unachtsam auf sich und andre, und oft embarassirt in honnetter Gesellschaft; ja fast durchgehends bei hon- netten Frauenzimmern. — Denn ihr vieles Absondern, ihre vielen bloß männlichen Gesellschaften, in denen sie sich gar nicht genieren, gewöhnen sie an keine Egards. Hingegen, sobald das Herz spricht, sobald es auf das Empfinden von sinnlichen Ein- drücken oder zarten Verhältnissen ankommt, sind sie oft auch wahr, naiv, empfindsam.
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welche ihnen zu wiederholen nicht ziemt,
werden ängstlich, steif, pretiös und prüde.
Die Erziehung raubt den Engländern die
Gelegenheit, ihr Herz und ihren Geist aus-
zubilden und reinen Geschmack zu erlan-
gen. Sie sind daher alle geniemäßiger, und
haben keine allgemeine Regel des Betragens:
immer plump, unfein, unachtsam auf sich
und andre, und oft embarassirt in honnetter
Gesellschaft; ja fast durchgehends bei hon-
netten Frauenzimmern. — Denn ihr vieles
Absondern, ihre vielen bloß männlichen
Gesellschaften, in denen sie sich gar nicht
genieren, gewöhnen sie an keine Egards.
Hingegen, sobald das Herz spricht, sobald
es auf das Empfinden von sinnlichen Ein-
drücken oder zarten Verhältnissen ankommt,
sind sie oft auch wahr, naiv, empfindsam.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/44>, abgerufen am 21.11.2024.
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