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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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der Gerechtigkeit, die nicht das Licht
scheuet! Daß kein Volk, kein Land, keine
Stadt es wage, sich frei zu nennen, so lange
ihre Richter bei verschlossenen Thüren über
das Schicksal ihrer Mitmenschen entschei-
den! Ich hasse das ewige Kreischen von
Freiheit, das Gekrächz derer, die nicht wis-
sen, was frei seyn heißt, und des goldenen
Vorrechtes nicht werth sind; ich hasse die
Sklaven, die nur sprechen, und nicht han-
deln
. Aber kein Ausdruck ist zu hart, um
Abschen gegen den Tyrannen zu erwecken,
der seines Volkes Vater zu seyn vorgiebt,
und es im Verborgenen richtet. Im Verbor-
genen richten, ist Meuchelmord; und kein
Zusatz von Umständen, keine Modifikation,
kann dieses Verfahren je so weit entschul-
digen, daß sie ihm diesen Namen wieder
nehmen könnte. Jeder, den ein Rechtsur-
theil traf, das im Verborgenen gefällt und

motivirt

der Gerechtigkeit, die nicht das Licht
scheuet! Daß kein Volk, kein Land, keine
Stadt es wage, sich frei zu nennen, so lange
ihre Richter bei verschlossenen Thüren über
das Schicksal ihrer Mitmenschen entschei-
den! Ich hasse das ewige Kreischen von
Freiheit, das Gekrächz derer, die nicht wis-
sen, was frei seyn heißt, und des goldenen
Vorrechtes nicht werth sind; ich hasse die
Sklaven, die nur sprechen, und nicht han-
deln
. Aber kein Ausdruck ist zu hart, um
Abschen gegen den Tyrannen zu erwecken,
der seines Volkes Vater zu seyn vorgiebt,
und es im Verborgenen richtet. Im Verbor-
genen richten, ist Meuchelmord; und kein
Zusatz von Umständen, keine Modifikation,
kann dieses Verfahren je so weit entschul-
digen, daß sie ihm diesen Namen wieder
nehmen könnte. Jeder, den ein Rechtsur-
theil traf, das im Verborgenen gefällt und

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[32/0055] der Gerechtigkeit, die nicht das Licht scheuet! Daß kein Volk, kein Land, keine Stadt es wage, sich frei zu nennen, so lange ihre Richter bei verschlossenen Thüren über das Schicksal ihrer Mitmenschen entschei- den! Ich hasse das ewige Kreischen von Freiheit, das Gekrächz derer, die nicht wis- sen, was frei seyn heißt, und des goldenen Vorrechtes nicht werth sind; ich hasse die Sklaven, die nur sprechen, und nicht han- deln. Aber kein Ausdruck ist zu hart, um Abschen gegen den Tyrannen zu erwecken, der seines Volkes Vater zu seyn vorgiebt, und es im Verborgenen richtet. Im Verbor- genen richten, ist Meuchelmord; und kein Zusatz von Umständen, keine Modifikation, kann dieses Verfahren je so weit entschul- digen, daß sie ihm diesen Namen wieder nehmen könnte. Jeder, den ein Rechtsur- theil traf, das im Verborgenen gefällt und motivirt

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/55>, abgerufen am 24.11.2024.