motivirt wurde, ist ein Tyrannenopfer, ge- gen das man alle Gerechtigkeit aus den Au- gen setzte; mithin ist er zurückgestoßen aus dem Bunde der bürgerlichen Gesellschaft, in die Sphäre des natürlichen Lebens, wo je- der sein eigner Vertheidiger und Rächer ist.
Um 9 Uhr wurden die Thüren geöffnet, und um halb 12 Uhr fanden wir das Haus schon über die Hälfte voll. Und was ma- chen denn die Damen in einem Hause, wo sie nicht recht hören können, was gespro- chen wird; wo sie nicht verstehen, was sie hören; und bis zwei Uhr, also gegen vier Stunden, warten müssen, ehe es angeht? Kommen sie hin, um sich sehen zu las- sen? Schwerlich; denn man erkennt und trifft einander nicht in diesem großen Saale, wo die Sitze nach verschiedenen Richtungen laufen, und nicht alle einander in's Gesicht sehen können. Kommen sie, um zu plau-
III. Theil. C
motivirt wurde, ist ein Tyrannenopfer, ge- gen das man alle Gerechtigkeit aus den Au- gen setzte; mithin ist er zurückgestoßen aus dem Bunde der bürgerlichen Gesellschaft, in die Sphäre des natürlichen Lebens, wo je- der sein eigner Vertheidiger und Rächer ist.
Um 9 Uhr wurden die Thüren geöffnet, und um halb 12 Uhr fanden wir das Haus schon über die Hälfte voll. Und was ma- chen denn die Damen in einem Hause, wo sie nicht recht hören können, was gespro- chen wird; wo sie nicht verstehen, was sie hören; und bis zwei Uhr, also gegen vier Stunden, warten müssen, ehe es angeht? Kommen sie hin, um sich sehen zu las- sen? Schwerlich; denn man erkennt und trifft einander nicht in diesem großen Saale, wo die Sitze nach verschiedenen Richtungen laufen, und nicht alle einander in’s Gesicht sehen können. Kommen sie, um zu plau-
III. Theil. C
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motivirt wurde, ist ein Tyrannenopfer, ge-
gen das man alle Gerechtigkeit aus den Au-
gen setzte; mithin ist er zurückgestoßen aus
dem Bunde der bürgerlichen Gesellschaft, in
die Sphäre des natürlichen Lebens, wo je-
der sein eigner Vertheidiger und Rächer ist.
Um 9 Uhr wurden die Thüren geöffnet,
und um halb 12 Uhr fanden wir das Haus
schon über die Hälfte voll. Und was ma-
chen denn die Damen in einem Hause, wo
sie nicht recht hören können, was gespro-
chen wird; wo sie nicht verstehen, was sie
hören; und bis zwei Uhr, also gegen vier
Stunden, warten müssen, ehe es angeht?
Kommen sie hin, um sich sehen zu las-
sen? Schwerlich; denn man erkennt und
trifft einander nicht in diesem großen Saale,
wo die Sitze nach verschiedenen Richtungen
laufen, und nicht alle einander in’s Gesicht
sehen können. Kommen sie, um zu plau-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/56>, abgerufen am 24.11.2024.
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