durchreisenden Engländern alle erdenkliche Höflichkeit erwiesen haben, diese, wenn man sie in England besucht, den Fremden zu einem Mittagsessen im Wirthshause bitten, und ihn alsdann seine Zeche mit einer hal- ben, oder gar mit einer ganzen Guinee be- zahlen lassen. Anfänglich lachte ich selbst über diesen, wie es mir vorkam, ganz ver- kehrten Begriff von Hospitalität. Allein ich habe der Sache nachgedacht, und finde man- ches zu erinnern, was sie in ein ganz ande- res Licht stellen kann. Erstlich also, ist es wenigstens von den Einwohnern auf dem Lande sehr buchstäblich wahr, daß sie ge- gen Fremde, die ihnen empfohlen werden, die Gastfreiheit in einem hohen Grade aus- üben. Zweitens sind die Veranlassungen zu einem Mittagsmahl in dem Wirthshause in London häufiger als anderwärts, indem so mancher daselbst kein Haus hält, sondern
durchreisenden Engländern alle erdenkliche Höflichkeit erwiesen haben, diese, wenn man sie in England besucht, den Fremden zu einem Mittagsessen im Wirthshause bitten, und ihn alsdann seine Zeche mit einer hal- ben, oder gar mit einer ganzen Guinee be- zahlen lassen. Anfänglich lachte ich selbst über diesen, wie es mir vorkam, ganz ver- kehrten Begriff von Hospitalität. Allein ich habe der Sache nachgedacht, und finde man- ches zu erinnern, was sie in ein ganz ande- res Licht stellen kann. Erstlich also, ist es wenigstens von den Einwohnern auf dem Lande sehr buchstäblich wahr, daß sie ge- gen Fremde, die ihnen empfohlen werden, die Gastfreiheit in einem hohen Grade aus- üben. Zweitens sind die Veranlassungen zu einem Mittagsmahl in dem Wirthshause in London häufiger als anderwärts, indem so mancher daselbst kein Haus hält, sondern
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durchreisenden Engländern alle erdenkliche
Höflichkeit erwiesen haben, diese, wenn man
sie in England besucht, den Fremden zu
einem Mittagsessen im Wirthshause bitten,
und ihn alsdann seine Zeche mit einer hal-
ben, oder gar mit einer ganzen Guinee be-
zahlen lassen. Anfänglich lachte ich selbst
über diesen, wie es mir vorkam, ganz ver-
kehrten Begriff von Hospitalität. Allein ich
habe der Sache nachgedacht, und finde man-
ches zu erinnern, was sie in ein ganz ande-
res Licht stellen kann. Erstlich also, ist es
wenigstens von den Einwohnern auf dem
Lande sehr buchstäblich wahr, daß sie ge-
gen Fremde, die ihnen empfohlen werden,
die Gastfreiheit in einem hohen Grade aus-
üben. Zweitens sind die Veranlassungen zu
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London häufiger als anderwärts, indem so
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/83>, abgerufen am 24.11.2024.
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