Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Forster's Reise um die Welt 1773May.Reise bey sich gehabt, und der bey des Schiffes Anwesenheit in Neu-Seeland noch am Leben gewesen war. Als sie hörten, daß er todt sey, schienen sie ganz betrübt darüber und sagten einige Worte in einem klagenden Tone her. Wir machten ihnen Zeichen, daß sie an Bord des Schiffs nach Ship-Cove gehen mögten; als sie aber sahen, daß wir nach einer andern Gegend hinruderten, kehrten auch sie nach der Bucht zurück, aus welcher sie gekommen waren. Wir fanden die Berge in dieser Gegend des Landes nicht völlig so steil als In unsrer Abwesenheit war, aus Norden her, ein großes Canot mit hergehenden Werk ortographirt zu finden; denn der Verfasser des gegenwärtigen ist ein
Deutscher, die gemeiniglich nicht nur mehr Disposition haben fremde Sprachen zu lernen, sondern auch in der Aussprache und Rechtschreibung derselben ungleich genauer zu seyn pflegen als die Engländer, Franzosen etc. Es sind auch zum Behuf der Deutschen, alle fremde Wörter hier so geschrieben, wie sie der deutschen Aussprache nach eigentlich lauten. A. d. V. Forſter’s Reiſe um die Welt 1773May.Reiſe bey ſich gehabt, und der bey des Schiffes Anweſenheit in Neu-Seeland noch am Leben geweſen war. Als ſie hoͤrten, daß er todt ſey, ſchienen ſie ganz betruͤbt daruͤber und ſagten einige Worte in einem klagenden Tone her. Wir machten ihnen Zeichen, daß ſie an Bord des Schiffs nach Ship-Cove gehen moͤgten; als ſie aber ſahen, daß wir nach einer andern Gegend hinruderten, kehrten auch ſie nach der Bucht zuruͤck, aus welcher ſie gekommen waren. Wir fanden die Berge in dieſer Gegend des Landes nicht voͤllig ſo ſteil als In unſrer Abweſenheit war, aus Norden her, ein großes Canot mit hergehenden Werk ortographirt zu finden; denn der Verfaſſer des gegenwaͤrtigen iſt ein
Deutſcher, die gemeiniglich nicht nur mehr Diſpoſition haben fremde Sprachen zu lernen, ſondern auch in der Ausſprache und Rechtſchreibung derſelben ungleich genauer zu ſeyn pflegen als die Englaͤnder, Franzoſen ꝛc. Es ſind auch zum Behuf der Deutſchen, alle fremde Woͤrter hier ſo geſchrieben, wie ſie der deutſchen Ausſprache nach eigentlich lauten. A. d. V. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0207" n="156"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><persName>Forſter’s</persName> Reiſe um die Welt</hi></fw><lb/><note place="left">1773<lb/> May.</note>Reiſe bey ſich gehabt, und der bey des Schiffes Anweſenheit in <placeName>Neu-Seeland</placeName><lb/> noch am Leben geweſen war. Als ſie hoͤrten, daß er todt ſey, ſchienen ſie ganz<lb/> betruͤbt daruͤber und ſagten einige Worte in einem klagenden Tone her. Wir<lb/> machten ihnen Zeichen, daß ſie an Bord des Schiffs nach <hi rendition="#fr"><placeName>Ship-Cove</placeName></hi> gehen<lb/> moͤgten; als ſie aber ſahen, daß wir nach einer andern Gegend hinruderten,<lb/> kehrten auch ſie nach der Bucht zuruͤck, aus welcher ſie gekommen waren.</p><lb/> <p>Wir fanden die Berge in dieſer Gegend des Landes nicht voͤllig ſo ſteil als<lb/> ſie an dem ſuͤdlichen Ende von <placeName>Neu-Seeland</placeName> zu ſeyn pflegten, beſonders waren ſie<lb/> an der Kuͤſte hier alle niedriger als dort, aber faſt durchgaͤngig mit Waldung be-<lb/> wachſen, und dieſe war eben ſo dick und undurchdringlich als in <hi rendition="#fr"><placeName>Dusky-Bay</placeName></hi>.<lb/> Dagegen gab es hier ungleich mehr Tauben, Papagayen und kleine Voͤgel, die zum<lb/> Theil jene kalte Gegenden im Winter verlaſſen haben und nach dieſem waͤrmern<lb/> Theile gezogen ſeyn mochten. Auſterfaͤnger oder See-Elſtern und verſchiedne See-<lb/> raben-Arten machten es an den Kuͤſten lebhaft; aber Endten waren ſelten. Uebri-<lb/> gens giebt es in <hi rendition="#fr"><placeName>Weſt-Bay</placeName></hi> eine Menge ſchoͤner Buchten, die alle guten Anker-<lb/> grund haben. Rund umher ſteigen die Berge in ſanften Anhoͤhen empor und ſind<lb/> mit Buſchwerk und Baͤumen beſetzt, doch findet man auch einige die an der<lb/> Spitze ohne Holz ſind, und ſtatt deſſen nur eine Art von gemeinen Farnkraut<lb/> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">acroſtichum furcatum</hi></hi>) hervorbringen. Ohngefaͤhr eben ſo ſiehet das Land<lb/> auf verſchiednen Inſeln im Sunde und auf einem großen Theil der ſuͤdoͤſtlichen<lb/> Kuͤſte deſſelben, vom <placeName>Cap <hi rendition="#fr">Koamaru</hi></placeName> gegen <hi rendition="#fr"><placeName>Oſt-Bay</placeName></hi> hin, aus. Nachdem wir<lb/> eine Menge neuer Pflanzen, worunter auch eine faſt wie Ingwer ſchmeckende<lb/> Pfeffer-Art war, eingeſammlet, imgleichen allerhand Voͤgel geſchoſſen hatten, ſo<lb/> kehrten wir des Abends ſpaͤt an Bord zuruͤck.</p><lb/> <p>In unſrer Abweſenheit war, aus Norden her, ein großes Canot mit<lb/> zwoͤlf Indianern an Bord gekommen, die eine Menge von ihren Kleidungsſtuͤcken,<lb/> einige ſteinerne Streit-Aexte, Keulen, Speere, ja ſo gar ihre Ruder verhandelt<lb/><note xml:id="note-0207" prev="#note-0206" place="foot" n="*)">hergehenden Werk ortographirt zu finden; denn der Verfaſſer des gegenwaͤrtigen iſt ein<lb/> Deutſcher, die gemeiniglich nicht nur mehr Diſpoſition haben fremde Sprachen zu lernen,<lb/> ſondern auch in der Ausſprache und Rechtſchreibung derſelben ungleich genauer zu ſeyn<lb/> pflegen als die Englaͤnder, Franzoſen ꝛc. Es ſind auch zum Behuf der Deutſchen, alle<lb/> fremde Woͤrter hier ſo geſchrieben, wie ſie der deutſchen Ausſprache nach eigentlich lauten.<lb/> A. d. V.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0207]
Forſter’s Reiſe um die Welt
Reiſe bey ſich gehabt, und der bey des Schiffes Anweſenheit in Neu-Seeland
noch am Leben geweſen war. Als ſie hoͤrten, daß er todt ſey, ſchienen ſie ganz
betruͤbt daruͤber und ſagten einige Worte in einem klagenden Tone her. Wir
machten ihnen Zeichen, daß ſie an Bord des Schiffs nach Ship-Cove gehen
moͤgten; als ſie aber ſahen, daß wir nach einer andern Gegend hinruderten,
kehrten auch ſie nach der Bucht zuruͤck, aus welcher ſie gekommen waren.
1773
May.
Wir fanden die Berge in dieſer Gegend des Landes nicht voͤllig ſo ſteil als
ſie an dem ſuͤdlichen Ende von Neu-Seeland zu ſeyn pflegten, beſonders waren ſie
an der Kuͤſte hier alle niedriger als dort, aber faſt durchgaͤngig mit Waldung be-
wachſen, und dieſe war eben ſo dick und undurchdringlich als in Dusky-Bay.
Dagegen gab es hier ungleich mehr Tauben, Papagayen und kleine Voͤgel, die zum
Theil jene kalte Gegenden im Winter verlaſſen haben und nach dieſem waͤrmern
Theile gezogen ſeyn mochten. Auſterfaͤnger oder See-Elſtern und verſchiedne See-
raben-Arten machten es an den Kuͤſten lebhaft; aber Endten waren ſelten. Uebri-
gens giebt es in Weſt-Bay eine Menge ſchoͤner Buchten, die alle guten Anker-
grund haben. Rund umher ſteigen die Berge in ſanften Anhoͤhen empor und ſind
mit Buſchwerk und Baͤumen beſetzt, doch findet man auch einige die an der
Spitze ohne Holz ſind, und ſtatt deſſen nur eine Art von gemeinen Farnkraut
(acroſtichum furcatum) hervorbringen. Ohngefaͤhr eben ſo ſiehet das Land
auf verſchiednen Inſeln im Sunde und auf einem großen Theil der ſuͤdoͤſtlichen
Kuͤſte deſſelben, vom Cap Koamaru gegen Oſt-Bay hin, aus. Nachdem wir
eine Menge neuer Pflanzen, worunter auch eine faſt wie Ingwer ſchmeckende
Pfeffer-Art war, eingeſammlet, imgleichen allerhand Voͤgel geſchoſſen hatten, ſo
kehrten wir des Abends ſpaͤt an Bord zuruͤck.
In unſrer Abweſenheit war, aus Norden her, ein großes Canot mit
zwoͤlf Indianern an Bord gekommen, die eine Menge von ihren Kleidungsſtuͤcken,
einige ſteinerne Streit-Aexte, Keulen, Speere, ja ſo gar ihre Ruder verhandelt
*)
*) hergehenden Werk ortographirt zu finden; denn der Verfaſſer des gegenwaͤrtigen iſt ein
Deutſcher, die gemeiniglich nicht nur mehr Diſpoſition haben fremde Sprachen zu lernen,
ſondern auch in der Ausſprache und Rechtſchreibung derſelben ungleich genauer zu ſeyn
pflegen als die Englaͤnder, Franzoſen ꝛc. Es ſind auch zum Behuf der Deutſchen, alle
fremde Woͤrter hier ſo geſchrieben, wie ſie der deutſchen Ausſprache nach eigentlich lauten.
A. d. V.
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