Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Einleitung. Im Jahr 1769. seegelte Herr von Surville, in Diensten der franzö-1769 Im Jahr 1772. fand Herr von Kerguelen, nebst Herrn von St. Al-1772 Während Kerguelen's ersten Reise, seegelte Herr Dufresne Marion, Bey unsrer Abreise kamen uns nur die Entdeckungen bis auf Cooks erste Vor Capitain Cooks Rückkunft in der Endeavour hatte man noch be- +++ 2
Einleitung. Im Jahr 1769. ſeegelte Herr von Surville, in Dienſten der franzoͤ-1769 Im Jahr 1772. fand Herr von Kerguelen, nebſt Herrn von St. Al-1772 Waͤhrend Kerguelen’s erſten Reiſe, ſeegelte Herr Dufresne Marion, Bey unſrer Abreiſe kamen uns nur die Entdeckungen bis auf Cooks erſte Vor Capitain Cooks Ruͤckkunft in der Endeavour hatte man noch be- ††† 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0036"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Einleitung</hi>.</hi> </fw><lb/> <p>Im Jahr 1769. ſeegelte Herr <persName>von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Surville</hi></hi></persName>, in Dienſten der franzoͤ-<note place="right">1769</note><lb/> ſiſchen oſtindiſchen Compagnie von <hi rendition="#fr"><placeName>Pondichery</placeName></hi> uͤber die <placeName><hi rendition="#fr">Philippiniſchen</hi> Inſeln</placeName><lb/> nach <hi rendition="#fr"><placeName>Neu-Seeland</placeName>.</hi> Er lag daſelbſt in <placeName><hi rendition="#fr">Doubtfull</hi>-Bay</placeName>, und ſahe am 9ten De-<lb/> cember den Capitain <hi rendition="#fr"><persName>Cook</persName></hi> in der Endeavour vorbeyſeegeln. Hernach ſtach er zwi-<lb/> ſchen 30°. und 40°. Suͤder-Breite queer uͤber das <placeName>Suͤd-Meer</placeName> und kam zu<lb/><hi rendition="#fr"><placeName>Calao</placeName></hi> in <placeName>Peru</placeName> bey der Landung ums Leben.</p><lb/> <p>Im Jahr 1772. fand Herr <persName>von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Kerguelen</hi></hi></persName>, nebſt Herrn <persName>von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">St. Al-</hi></hi><note place="right">1772</note><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">louarn,</hi></hi></persName> eine Inſel im ſuͤdlichen <placeName>indianiſchen Ocean</placeName>, die faſt unter einerley Me-<lb/> ridian mit der <placeName><hi rendition="#fr">Mauritius</hi>-Inſel</placeName>, und unter dem 48°. Suͤder-Breite lag. Noch<lb/> in demſelben Jahr ward er zum zweytenmal von <placeName>Frankreich</placeName> ausgeſchickt; allein<lb/> er kam unverrichteter Sachen zuruͤck.</p><lb/> <p>Waͤhrend <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Kerguelen’s</persName></hi></hi> erſten Reiſe, ſeegelte Herr <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Dufresne Marion</persName>,</hi></hi><lb/> nebſt Herrn <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Crozet</persName>,</hi></hi> zwiſchen 40°. und 50°. Suͤder-Breite vom <placeName>Cap der guten Hoff-<lb/> nung</placeName> uͤber den ſuͤdlichen <placeName>indianiſchen Ocean</placeName>, nach <placeName><hi rendition="#fr">Van Diemens</hi> Land</placeName> und<lb/><hi rendition="#fr"><placeName>Neu-Seeland</placeName>,</hi> und entdeckte, Suͤdwaͤrts von <placeName>Madagaſcar</placeName>, einige kleine oͤde<lb/> Inſeln. Die Neu-Seelaͤnder in der Bay der Eylande, brachten Herrn <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Ma-<lb/> rion</persName></hi></hi> ums Leben, worauf Herr <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Crozet</persName></hi></hi> die Reiſe fortſetzte, und anfangs <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Tas-<lb/> mans</persName></hi></hi> Lauf folgte, hernach aber nach <placeName>Manilla</placeName> gieng.</p><lb/> <p>Bey unſrer Abreiſe kamen uns nur die Entdeckungen bis auf <hi rendition="#fr"><persName>Cooks</persName></hi> erſte<lb/> Reiſe (<hi rendition="#aq">incluſive</hi>) zu ſtatten, weil wir damals von den letzteren franzoͤſiſchen<lb/> Expeditionen noch keine, oder doch nur hoͤchſt unzuverlaͤßige Nachricht hatten.</p><lb/> <p>Vor Capitain <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Cooks</persName></hi></hi> Ruͤckkunft in der <hi rendition="#fr">Endeavour</hi> hatte man noch be-<lb/> hauptet, daß ſich das feſte Land im <placeName>Suͤd-Meer</placeName> bis zum 30ſten Grad der<lb/> Breite erſtrecke, mithin unter einem guͤnſtigen Himmelsſtrich belegen, und um<lb/> deswillen ein wichtiger Gegenſtand der europaͤiſchen Politik ſeyn muͤſſe. Zwar<lb/> hatte dieſe Meynung einen gefaͤhrlichen Stoß dadurch erhalten, daß er auf ſeiner<lb/> erſten Reiſe bis zum 40ſten Grad gekommen, und gleichwohl kein ſolches Land<lb/> geſunden hatte. Man ließ ſich aber dadurch noch immer nicht irre machen. Das<lb/> feſte Land hieß es, erſtrecke ſich vielleicht nur nicht <hi rendition="#fr">in dem Puncte</hi> ſo weit gegen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">††† 2</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
Einleitung.
Im Jahr 1769. ſeegelte Herr von Surville, in Dienſten der franzoͤ-
ſiſchen oſtindiſchen Compagnie von Pondichery uͤber die Philippiniſchen Inſeln
nach Neu-Seeland. Er lag daſelbſt in Doubtfull-Bay, und ſahe am 9ten De-
cember den Capitain Cook in der Endeavour vorbeyſeegeln. Hernach ſtach er zwi-
ſchen 30°. und 40°. Suͤder-Breite queer uͤber das Suͤd-Meer und kam zu
Calao in Peru bey der Landung ums Leben.
1769
Im Jahr 1772. fand Herr von Kerguelen, nebſt Herrn von St. Al-
louarn, eine Inſel im ſuͤdlichen indianiſchen Ocean, die faſt unter einerley Me-
ridian mit der Mauritius-Inſel, und unter dem 48°. Suͤder-Breite lag. Noch
in demſelben Jahr ward er zum zweytenmal von Frankreich ausgeſchickt; allein
er kam unverrichteter Sachen zuruͤck.
Waͤhrend Kerguelen’s erſten Reiſe, ſeegelte Herr Dufresne Marion,
nebſt Herrn Crozet, zwiſchen 40°. und 50°. Suͤder-Breite vom Cap der guten Hoff-
nung uͤber den ſuͤdlichen indianiſchen Ocean, nach Van Diemens Land und
Neu-Seeland, und entdeckte, Suͤdwaͤrts von Madagaſcar, einige kleine oͤde
Inſeln. Die Neu-Seelaͤnder in der Bay der Eylande, brachten Herrn Ma-
rion ums Leben, worauf Herr Crozet die Reiſe fortſetzte, und anfangs Tas-
mans Lauf folgte, hernach aber nach Manilla gieng.
Bey unſrer Abreiſe kamen uns nur die Entdeckungen bis auf Cooks erſte
Reiſe (incluſive) zu ſtatten, weil wir damals von den letzteren franzoͤſiſchen
Expeditionen noch keine, oder doch nur hoͤchſt unzuverlaͤßige Nachricht hatten.
Vor Capitain Cooks Ruͤckkunft in der Endeavour hatte man noch be-
hauptet, daß ſich das feſte Land im Suͤd-Meer bis zum 30ſten Grad der
Breite erſtrecke, mithin unter einem guͤnſtigen Himmelsſtrich belegen, und um
deswillen ein wichtiger Gegenſtand der europaͤiſchen Politik ſeyn muͤſſe. Zwar
hatte dieſe Meynung einen gefaͤhrlichen Stoß dadurch erhalten, daß er auf ſeiner
erſten Reiſe bis zum 40ſten Grad gekommen, und gleichwohl kein ſolches Land
geſunden hatte. Man ließ ſich aber dadurch noch immer nicht irre machen. Das
feſte Land hieß es, erſtrecke ſich vielleicht nur nicht in dem Puncte ſo weit gegen
††† 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |