Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.Aus des hohen Nordens Pforten, Hat er mit sie hergeführt, Und sie spricht mit leisen Worten, Von des Südens Hauch berührt. "Lieber, welch ein großer Garten, Welch erquicklich Blumenspiel, Ihn zu hüten und zu warten, Braucht es wohl der Gärtner viel?" "Schöne, nur der Sonne Lächeln, Hütet unsre Blumenflor. Gärtner ist der Lüfte Fächeln, Lockt sie überall hervor." "Und die Häuserchen dahinter, Hell mit Farb und Gold geschmückt! Doch was birgt Euch, wenn nun Winter, Hart auf Eure Fluren drückt?" "Nie so grämlichen Bekannten, Triffst du an auf dieser Flur, Denn wir spotten des Verbannten Lieblingskinder der Natur." "Wie viel schön umkränzte Bräute, Wie Musik sich hören läßt! Dort im lust'gen Tanz die Leute! Sicher giebt's ein hohes Fest." Aus des hohen Nordens Pforten, Hat er mit sie hergeführt, Und sie spricht mit leisen Worten, Von des Südens Hauch berührt. »Lieber, welch ein großer Garten, Welch erquicklich Blumenspiel, Ihn zu hüten und zu warten, Braucht es wohl der Gärtner viel?« »Schöne, nur der Sonne Lächeln, Hütet unsre Blumenflor. Gärtner ist der Lüfte Fächeln, Lockt sie überall hervor.« »Und die Häuserchen dahinter, Hell mit Farb und Gold geschmückt! Doch was birgt Euch, wenn nun Winter, Hart auf Eure Fluren drückt?« »Nie so grämlichen Bekannten, Triffst du an auf dieser Flur, Denn wir spotten des Verbannten Lieblingskinder der Natur.« »Wie viel schön umkränzte Bräute, Wie Musik sich hören läßt! Dort im lust’gen Tanz die Leute! Sicher giebt’s ein hohes Fest.« <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0130" n="122"/> <l>Aus des hohen Nordens Pforten,</l> <l>Hat er mit sie hergeführt,</l> <l>Und sie spricht mit leisen Worten,</l> <l>Von des Südens Hauch berührt.</l> </lg> <lg><lb/> <l>»Lieber, welch ein großer Garten,</l> <l>Welch erquicklich Blumenspiel,</l> <l>Ihn zu hüten und zu warten,</l> <l>Braucht es wohl der Gärtner viel?«</l> </lg> <lg><lb/> <l>»Schöne, nur der Sonne Lächeln,</l> <l>Hütet unsre Blumenflor.</l> <l>Gärtner ist der Lüfte Fächeln,</l> <l>Lockt sie überall hervor.«</l> </lg> <lg><lb/> <l>»Und die Häuserchen dahinter,</l> <l>Hell mit Farb und Gold geschmückt!</l> <l>Doch was birgt Euch, wenn nun Winter,</l> <l>Hart auf Eure Fluren drückt?«</l> </lg> <lg><lb/> <l>»Nie so grämlichen Bekannten,</l> <l>Triffst du an auf dieser Flur,</l> <l>Denn wir spotten des Verbannten</l> <l>Lieblingskinder der Natur.«</l> </lg> <lg><lb/> <l>»Wie viel schön umkränzte Bräute,</l> <l>Wie Musik sich hören läßt!</l> <l>Dort im lust’gen Tanz die Leute!</l> <l>Sicher giebt’s ein hohes Fest.«</l> </lg> <lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [122/0130]
Aus des hohen Nordens Pforten, Hat er mit sie hergeführt, Und sie spricht mit leisen Worten, Von des Südens Hauch berührt.
»Lieber, welch ein großer Garten, Welch erquicklich Blumenspiel, Ihn zu hüten und zu warten, Braucht es wohl der Gärtner viel?«
»Schöne, nur der Sonne Lächeln, Hütet unsre Blumenflor. Gärtner ist der Lüfte Fächeln, Lockt sie überall hervor.«
»Und die Häuserchen dahinter, Hell mit Farb und Gold geschmückt! Doch was birgt Euch, wenn nun Winter, Hart auf Eure Fluren drückt?«
»Nie so grämlichen Bekannten, Triffst du an auf dieser Flur, Denn wir spotten des Verbannten Lieblingskinder der Natur.«
»Wie viel schön umkränzte Bräute, Wie Musik sich hören läßt! Dort im lust’gen Tanz die Leute! Sicher giebt’s ein hohes Fest.«
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