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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810.

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haben. Freilich, fügte sie hinzu, wird es ihr schwer sein, wieder einzulenken, da es so weit gekommen ist.

Es ist überall mißlich mit dem Einlenken, erwiederte Stein.

Wenn man die Nothwendigkeit davon einsieht, sagte Luise, muß es dennoch geschehn.

Was ist aber so absolut nothwendig, fragte jener?

Das Würdige allein, erwiederte sie, was jedem auf seine Weise zu thun geziemt. Sagen Sie mir, beginnt das Verhängniß eines Menschen erst mit seiner Geburt? oder ist es nicht vielmehr in einer Reihe vor und nach ihm lebender Wesen begründet, mit denen es sich in die Unendlichkeit fortschlingt? Gewiß, sagte der Obrist, der Punkt, auf dem ein jeder von uns steht, ist kein zufälliger, sondern durch die Natur seines und des Daseins aller genau bestimmt.

Und ein Schritt über oder unter diesen Punkt, fiel Luise schnell ein, verwirrt uns und andre. Und ist es denn nun nicht die höchste Freiheit, wenn wir uns mit Besonnenheit, und dadurch aus eigner Wahl dahin stellen, wohin uns unentgehbare Ereignisse, nach einem zerrissenen, verpfuschten Leben, zurückwerfen?

Der Obrist betrachtete sie forschend, während sie einen Augenblick gedankenvoll in sich zurücksah.

haben. Freilich, fügte sie hinzu, wird es ihr schwer sein, wieder einzulenken, da es so weit gekommen ist.

Es ist überall mißlich mit dem Einlenken, erwiederte Stein.

Wenn man die Nothwendigkeit davon einsieht, sagte Luise, muß es dennoch geschehn.

Was ist aber so absolut nothwendig, fragte jener?

Das Würdige allein, erwiederte sie, was jedem auf seine Weise zu thun geziemt. Sagen Sie mir, beginnt das Verhängniß eines Menschen erst mit seiner Geburt? oder ist es nicht vielmehr in einer Reihe vor und nach ihm lebender Wesen begründet, mit denen es sich in die Unendlichkeit fortschlingt? Gewiß, sagte der Obrist, der Punkt, auf dem ein jeder von uns steht, ist kein zufälliger, sondern durch die Natur seines und des Daseins aller genau bestimmt.

Und ein Schritt über oder unter diesen Punkt, fiel Luise schnell ein, verwirrt uns und andre. Und ist es denn nun nicht die höchste Freiheit, wenn wir uns mit Besonnenheit, und dadurch aus eigner Wahl dahin stellen, wohin uns unentgehbare Ereignisse, nach einem zerrissenen, verpfuschten Leben, zurückwerfen?

Der Obrist betrachtete sie forschend, während sie einen Augenblick gedankenvoll in sich zurücksah.

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[154/0156] haben. Freilich, fügte sie hinzu, wird es ihr schwer sein, wieder einzulenken, da es so weit gekommen ist. Es ist überall mißlich mit dem Einlenken, erwiederte Stein. Wenn man die Nothwendigkeit davon einsieht, sagte Luise, muß es dennoch geschehn. Was ist aber so absolut nothwendig, fragte jener? Das Würdige allein, erwiederte sie, was jedem auf seine Weise zu thun geziemt. Sagen Sie mir, beginnt das Verhängniß eines Menschen erst mit seiner Geburt? oder ist es nicht vielmehr in einer Reihe vor und nach ihm lebender Wesen begründet, mit denen es sich in die Unendlichkeit fortschlingt? Gewiß, sagte der Obrist, der Punkt, auf dem ein jeder von uns steht, ist kein zufälliger, sondern durch die Natur seines und des Daseins aller genau bestimmt. Und ein Schritt über oder unter diesen Punkt, fiel Luise schnell ein, verwirrt uns und andre. Und ist es denn nun nicht die höchste Freiheit, wenn wir uns mit Besonnenheit, und dadurch aus eigner Wahl dahin stellen, wohin uns unentgehbare Ereignisse, nach einem zerrissenen, verpfuschten Leben, zurückwerfen? Der Obrist betrachtete sie forschend, während sie einen Augenblick gedankenvoll in sich zurücksah.

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins02_1810/156>, abgerufen am 04.12.2024.