Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810.der, recht im Gegensatz mit ihr, scharf und entscheidend in die Welthändel eingriff, und jetzt auf auf einem Zuge gegen die Kaukasische Tartaren vorrückte. Er fürchtete, lange nicht nach Europa zurückzukehren, wohin ihn doch Luisens Andenken unverändert rief. Sie erzählte ihm dafür gern alles, was auf den wieder errungenen Frieden ihres Herzens Bezug hatte, und betrachtete überall diesen Briefwechsel als eine liebe Zugabe ihres anderweitigen, heitren Lebens. Weniger erfreulich waren ihr die Nachrichten, welche sie von Zeit zu Zeit von ihren Freunden aus der Stadt erhielt. Auguste hatte bei ihrer Rückkehr mit aller Anstrengung und allem Gewicht ihrer Sentenzen nichts gegen die Stimme der Welt ausrichten können. Der Schein war gegen sie; man glaubte sie in den bösen Handel verstrickt, und alles, selbst der Engländer, der vor ihr angekommen war, wandte sich von ihr ab. Sie schrie und schimpfte und haßte nun die englische Nation, wie sie sie vormals geliebt hatte. Die Baronin blieb ihre ärgste Feindin, da diese sich mit scheinbarer Kälte auch von der eignen Tochter wenden zu müssen glaubte, um ihr Gewicht in der Meinung der Menschen nicht zu verlieren. Von Emilien erfuhr man wenig, da die Mutter nie, und die Welt selten noch von ihr sprach. Frau von Seckingen war endlich durch den Tod ihres Mannes in den der, recht im Gegensatz mit ihr, scharf und entscheidend in die Welthändel eingriff, und jetzt auf auf einem Zuge gegen die Kaukasische Tartaren vorrückte. Er fürchtete, lange nicht nach Europa zurückzukehren, wohin ihn doch Luisens Andenken unverändert rief. Sie erzählte ihm dafür gern alles, was auf den wieder errungenen Frieden ihres Herzens Bezug hatte, und betrachtete überall diesen Briefwechsel als eine liebe Zugabe ihres anderweitigen, heitren Lebens. Weniger erfreulich waren ihr die Nachrichten, welche sie von Zeit zu Zeit von ihren Freunden aus der Stadt erhielt. Auguste hatte bei ihrer Rückkehr mit aller Anstrengung und allem Gewicht ihrer Sentenzen nichts gegen die Stimme der Welt ausrichten können. Der Schein war gegen sie; man glaubte sie in den bösen Handel verstrickt, und alles, selbst der Engländer, der vor ihr angekommen war, wandte sich von ihr ab. Sie schrie und schimpfte und haßte nun die englische Nation, wie sie sie vormals geliebt hatte. Die Baronin blieb ihre ärgste Feindin, da diese sich mit scheinbarer Kälte auch von der eignen Tochter wenden zu müssen glaubte, um ihr Gewicht in der Meinung der Menschen nicht zu verlieren. Von Emilien erfuhr man wenig, da die Mutter nie, und die Welt selten noch von ihr sprach. Frau von Seckingen war endlich durch den Tod ihres Mannes in den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0174" n="172"/> der, recht im Gegensatz mit ihr, scharf und entscheidend in die Welthändel eingriff, und jetzt auf auf einem Zuge gegen die Kaukasische Tartaren vorrückte. Er fürchtete, lange nicht nach Europa zurückzukehren, wohin ihn doch Luisens Andenken unverändert rief. Sie erzählte ihm dafür gern alles, was auf den wieder errungenen Frieden ihres Herzens Bezug hatte, und betrachtete überall diesen Briefwechsel als eine liebe Zugabe ihres anderweitigen, heitren Lebens. Weniger erfreulich waren ihr die Nachrichten, welche sie von Zeit zu Zeit von ihren Freunden aus der Stadt erhielt. Auguste hatte bei ihrer Rückkehr mit aller Anstrengung und allem Gewicht ihrer Sentenzen nichts gegen die Stimme der Welt ausrichten können. Der Schein war gegen sie; man glaubte sie in den bösen Handel verstrickt, und alles, selbst der Engländer, der vor ihr angekommen war, wandte sich von ihr ab. Sie schrie und schimpfte und haßte nun die englische Nation, wie sie sie vormals geliebt hatte. Die Baronin blieb ihre ärgste Feindin, da diese sich mit scheinbarer Kälte auch von der eignen Tochter wenden zu müssen glaubte, um ihr Gewicht in der Meinung der Menschen nicht zu verlieren. Von Emilien erfuhr man wenig, da die Mutter nie, und die Welt selten noch von ihr sprach. Frau von Seckingen war endlich durch den Tod ihres Mannes in den </p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0174]
der, recht im Gegensatz mit ihr, scharf und entscheidend in die Welthändel eingriff, und jetzt auf auf einem Zuge gegen die Kaukasische Tartaren vorrückte. Er fürchtete, lange nicht nach Europa zurückzukehren, wohin ihn doch Luisens Andenken unverändert rief. Sie erzählte ihm dafür gern alles, was auf den wieder errungenen Frieden ihres Herzens Bezug hatte, und betrachtete überall diesen Briefwechsel als eine liebe Zugabe ihres anderweitigen, heitren Lebens. Weniger erfreulich waren ihr die Nachrichten, welche sie von Zeit zu Zeit von ihren Freunden aus der Stadt erhielt. Auguste hatte bei ihrer Rückkehr mit aller Anstrengung und allem Gewicht ihrer Sentenzen nichts gegen die Stimme der Welt ausrichten können. Der Schein war gegen sie; man glaubte sie in den bösen Handel verstrickt, und alles, selbst der Engländer, der vor ihr angekommen war, wandte sich von ihr ab. Sie schrie und schimpfte und haßte nun die englische Nation, wie sie sie vormals geliebt hatte. Die Baronin blieb ihre ärgste Feindin, da diese sich mit scheinbarer Kälte auch von der eignen Tochter wenden zu müssen glaubte, um ihr Gewicht in der Meinung der Menschen nicht zu verlieren. Von Emilien erfuhr man wenig, da die Mutter nie, und die Welt selten noch von ihr sprach. Frau von Seckingen war endlich durch den Tod ihres Mannes in den
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