Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.am Ende ist alles Menschenwort trüglich. So wenig ist es im Grunde mit dem Auf der andern Seite sind die, welche Es gehört viel dazu, und will seine Zeit *
am Ende iſt alles Menſchenwort truͤglich. So wenig iſt es im Grunde mit dem Auf der andern Seite ſind die, welche Es gehoͤrt viel dazu, und will ſeine Zeit *
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am Ende iſt alles Menſchenwort truͤglich.
Der Himmel muͤßte ſeine Engel ſenden, um
den Stempel der Wahrhaftigkeit darauf zu
druͤcken, damit es keinem einfalle, anders zu
denken, anders zu empfinden.
So wenig iſt es im Grunde mit dem
Gefallen, daß man bei der willigſten Leicht-
glaͤubigkeit, doch den Stachel geheimer Un-
ruhe nicht los werden kann.
Auf der andern Seite ſind die, welche
mißfallen, noch uͤbler dran. Jn demſelben
Maaße, wie jene Erſten ſich im Gefuͤhle ih-
res Werthes zu der Welt ſicher ſtellen, und
durch Dreiſtigkeit erzwingen, was ihnen
nicht von ſelbſt zufallen will, in demſelben
Maaße werden dieſe durch truͤbe Erfahrun-
gen, aͤngſtlich, ungeſchickt, zuletzt bitter und
kalt.
Es gehoͤrt viel dazu, und will ſeine Zeit
haben, ehe ein liebevolles und an Liebe ge-
woͤhntes Herz, das Maaß von Kraͤnkungen
verſchmerzen lerne, welche die Zufaͤlligkeiten
des Lebens einem jedem bereiten, der ſeine
Heimath in der Geſellſchaft zu finden glaubt.
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