diesem Kreise allgemein begriffener Natür- lichkeit ist, je achtungswerther, pflichtvoller steht er in der Meinung da. Es scheint, die Begriffe des Heiligen und Ewigen haben sich hieher einzig geflüchtet, um, wie in frü- hester Kindlichkeit, patriarchialische Erinne- rungen zurückzurufen.
Allein diese Zeitperiode mit der unsri- gen verglichen, verhält sich wie der Keim des Saamenkornes zu der Schwere überrei- fer Frucht. Jener strebt, in zusammenge- drängter Kraft, von den zartesten Lebensban- den geheimnißvoll gehalten, dem Lichte ent- gegen, das ihm liebkosend in seiner Wiege schmeichelt. Noch fließen hier Himmel und Erde zusammen. Das junge Leben gehört beiden, und liebt Einen in dem Andern. -- Später, wenn Wachsthum und Reife die Entwickelung vollendet haben, das beschlos- sene Dasein nicht mehr außer sich hinaus kann, senkt die in Ueberspannung welkende Frucht sich dem stillen Schooße, dem sie ent- sprang, entgegen.
Es ist nicht der frische Ruf hellen Er-
dieſem Kreiſe allgemein begriffener Natuͤr- lichkeit iſt, je achtungswerther, pflichtvoller ſteht er in der Meinung da. Es ſcheint, die Begriffe des Heiligen und Ewigen haben ſich hieher einzig gefluͤchtet, um, wie in fruͤ- heſter Kindlichkeit, patriarchialiſche Erinne- rungen zuruͤckzurufen.
Allein dieſe Zeitperiode mit der unſri- gen verglichen, verhaͤlt ſich wie der Keim des Saamenkornes zu der Schwere uͤberrei- fer Frucht. Jener ſtrebt, in zuſammenge- draͤngter Kraft, von den zarteſten Lebensban- den geheimnißvoll gehalten, dem Lichte ent- gegen, das ihm liebkoſend in ſeiner Wiege ſchmeichelt. Noch fließen hier Himmel und Erde zuſammen. Das junge Leben gehoͤrt beiden, und liebt Einen in dem Andern. — Spaͤter, wenn Wachsthum und Reife die Entwickelung vollendet haben, das beſchloſ- ſene Daſein nicht mehr außer ſich hinaus kann, ſenkt die in Ueberſpannung welkende Frucht ſich dem ſtillen Schooße, dem ſie ent- ſprang, entgegen.
Es iſt nicht der friſche Ruf hellen Er-
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dieſem Kreiſe allgemein begriffener Natuͤr-
lichkeit iſt, je achtungswerther, pflichtvoller
ſteht er in der Meinung da. Es ſcheint,
die Begriffe des Heiligen und Ewigen haben
ſich hieher einzig gefluͤchtet, um, wie in fruͤ-
heſter Kindlichkeit, patriarchialiſche Erinne-
rungen zuruͤckzurufen.
Allein dieſe Zeitperiode mit der unſri-
gen verglichen, verhaͤlt ſich wie der Keim
des Saamenkornes zu der Schwere uͤberrei-
fer Frucht. Jener ſtrebt, in zuſammenge-
draͤngter Kraft, von den zarteſten Lebensban-
den geheimnißvoll gehalten, dem Lichte ent-
gegen, das ihm liebkoſend in ſeiner Wiege
ſchmeichelt. Noch fließen hier Himmel und
Erde zuſammen. Das junge Leben gehoͤrt
beiden, und liebt Einen in dem Andern. —
Spaͤter, wenn Wachsthum und Reife die
Entwickelung vollendet haben, das beſchloſ-
ſene Daſein nicht mehr außer ſich hinaus
kann, ſenkt die in Ueberſpannung welkende
Frucht ſich dem ſtillen Schooße, dem ſie ent-
ſprang, entgegen.
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/207>, abgerufen am 16.07.2024.
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