Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.sammen, aber sie verständigt nicht immer, Welche Einwirkung findet aber da statt, Was hat man denn davon, die anver- Was ist es für eine Liebe, deren Schwin- ſammen, aber ſie verſtaͤndigt nicht immer, Welche Einwirkung findet aber da ſtatt, Was hat man denn davon, die anver- Was iſt es fuͤr eine Liebe, deren Schwin- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0238" n="234"/> ſammen, aber ſie verſtaͤndigt nicht immer,<lb/> ſie ſcheuet oft das genauere Eingehen auf<lb/> das Unverſtandene, aus Gruͤnden, die ihrer<lb/> aͤngſtlichen Gewoͤhnung eigen ſind. Kinder<lb/> verſchließen ſich, Muͤtter forſchen nicht, man<lb/> laͤßt unberuͤhrt, was ohne innere Begleitung<lb/> zuſammengezogen, doch nie ineinander uͤber-<lb/> gehend, gedacht werden kann.</p><lb/> <p>Welche Einwirkung findet aber da ſtatt,<lb/> wo kein hoͤheres Vertrauen obwaltet? —</p><lb/> <p>Was hat man denn davon, die anver-<lb/> traueteten Pfaͤnder nicht einen Augenblick<lb/> aus den Haͤnden gelaſſen zu haben, wenn<lb/> unvermerkt die Bande feſſelnder Beduͤrftig-<lb/> keit ſich loͤſen, Geiſt und Seele davon flie-<lb/> gen, und das Herz nur dankbare Erinne-<lb/> rungen hegt?</p><lb/> <p>Was iſt es fuͤr eine Liebe, deren Schwin-<lb/> gen nicht wachſen, nicht durch alle Raͤume<lb/> des Daſeins, durch alle Himmel des Ent-<lb/> zuͤckens, in die Tiefen des Schmerzens be-<lb/> gleitend tragen koͤnnen? Muß <hi rendition="#g">ſie</hi> irgendwo<lb/> zuruͤckbleiben, ſo hat ſie ſich ſelbſt um ihr<lb/> goͤttliches Vorrecht betrogen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0238]
ſammen, aber ſie verſtaͤndigt nicht immer,
ſie ſcheuet oft das genauere Eingehen auf
das Unverſtandene, aus Gruͤnden, die ihrer
aͤngſtlichen Gewoͤhnung eigen ſind. Kinder
verſchließen ſich, Muͤtter forſchen nicht, man
laͤßt unberuͤhrt, was ohne innere Begleitung
zuſammengezogen, doch nie ineinander uͤber-
gehend, gedacht werden kann.
Welche Einwirkung findet aber da ſtatt,
wo kein hoͤheres Vertrauen obwaltet? —
Was hat man denn davon, die anver-
traueteten Pfaͤnder nicht einen Augenblick
aus den Haͤnden gelaſſen zu haben, wenn
unvermerkt die Bande feſſelnder Beduͤrftig-
keit ſich loͤſen, Geiſt und Seele davon flie-
gen, und das Herz nur dankbare Erinne-
rungen hegt?
Was iſt es fuͤr eine Liebe, deren Schwin-
gen nicht wachſen, nicht durch alle Raͤume
des Daſeins, durch alle Himmel des Ent-
zuͤckens, in die Tiefen des Schmerzens be-
gleitend tragen koͤnnen? Muß ſie irgendwo
zuruͤckbleiben, ſo hat ſie ſich ſelbſt um ihr
goͤttliches Vorrecht betrogen.
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