entweder ursprünglich oder selbstgebildet. Jm ersteren Falle wird sie sich durch alle Zeiten bewähren, im Zweiten ist sie dem Augen- blicke, wie den Bedingungen desselben un- terworfen.
Es ist sehr leicht eine mit der andern zu verwechseln. Es darf nur dem Menschen etwas unbequem sein, so überzeugt er sich, daß das Hinderliche auch das Unwesentliche sei. Es gehört folglich, als solches, der Zeit an, und kann nach Gefallen verändert werden; deshalb grübelt er so lange über Ursach und Wirkung nach, bis er jene dem Zufall, diese der Willkühr zuschreibt, und rücksichtslos Verhältnisse verletzt, die weit tiefer zurück- weisen, als es der oberflächliche Blick ent- decken läßt.
Gemeinhin nimmt man es immer zu leicht mit den Formen, weil die Ansichten über sie durch Stimmungen motivirt werden, und einmal, ein langweiliges, flaches Spiel mit ihnen getrieben, oder andrer Seits, das Ursprüngliche selbst in ihrer Nichtachtung zerstört wird. So gestaltet sich das Wesen-
entweder urſpruͤnglich oder ſelbſtgebildet. Jm erſteren Falle wird ſie ſich durch alle Zeiten bewaͤhren, im Zweiten iſt ſie dem Augen- blicke, wie den Bedingungen deſſelben un- terworfen.
Es iſt ſehr leicht eine mit der andern zu verwechſeln. Es darf nur dem Menſchen etwas unbequem ſein, ſo uͤberzeugt er ſich, daß das Hinderliche auch das Unweſentliche ſei. Es gehoͤrt folglich, als ſolches, der Zeit an, und kann nach Gefallen veraͤndert werden; deshalb gruͤbelt er ſo lange uͤber Urſach und Wirkung nach, bis er jene dem Zufall, dieſe der Willkuͤhr zuſchreibt, und ruͤckſichtslos Verhaͤltniſſe verletzt, die weit tiefer zuruͤck- weiſen, als es der oberflaͤchliche Blick ent- decken laͤßt.
Gemeinhin nimmt man es immer zu leicht mit den Formen, weil die Anſichten uͤber ſie durch Stimmungen motivirt werden, und einmal, ein langweiliges, flaches Spiel mit ihnen getrieben, oder andrer Seits, das Urſpruͤngliche ſelbſt in ihrer Nichtachtung zerſtoͤrt wird. So geſtaltet ſich das Weſen-
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entweder urſpruͤnglich oder ſelbſtgebildet. Jm
erſteren Falle wird ſie ſich durch alle Zeiten
bewaͤhren, im Zweiten iſt ſie dem Augen-
blicke, wie den Bedingungen deſſelben un-
terworfen.
Es iſt ſehr leicht eine mit der andern
zu verwechſeln. Es darf nur dem Menſchen
etwas unbequem ſein, ſo uͤberzeugt er ſich,
daß das Hinderliche auch das Unweſentliche
ſei. Es gehoͤrt folglich, als ſolches, der Zeit an,
und kann nach Gefallen veraͤndert werden;
deshalb gruͤbelt er ſo lange uͤber Urſach und
Wirkung nach, bis er jene dem Zufall, dieſe
der Willkuͤhr zuſchreibt, und ruͤckſichtslos
Verhaͤltniſſe verletzt, die weit tiefer zuruͤck-
weiſen, als es der oberflaͤchliche Blick ent-
decken laͤßt.
Gemeinhin nimmt man es immer zu
leicht mit den Formen, weil die Anſichten
uͤber ſie durch Stimmungen motivirt werden,
und einmal, ein langweiliges, flaches Spiel
mit ihnen getrieben, oder andrer Seits, das
Urſpruͤngliche ſelbſt in ihrer Nichtachtung
zerſtoͤrt wird. So geſtaltet ſich das Weſen-
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/24>, abgerufen am 16.07.2024.
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