Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.

Bild:
<< vorherige Seite

platz, auf dem sie sich entwickelt, ein jeder
soll sich dessen bewußt werden, und der Fein-
din mit ihrem lästigen Gefolge, liebloser und
störender Begleiterinnen nicht mehr Raum
geben, als sie irdischer Wachsamkeit ab-
stiehlt.

So ist denn der Mensch in der Gesell-
schaft angewiesen, dasjenige durch bewußtes
Wollen aufzuheben und auszugleichen, was
unwillkührlich Trennendes in der Wech-
selwirkung Vieler bedingt ist. Mit einem
Wort: er soll die Gesellschaft durch
sich veredeln und sich in ihr.
--

Dies erfordert zu der allgemeinen eine
besondere Bildung für sie, deren Gesetze
und Bedingungen in Bezug auf das weib-
liche Geschlecht hier zu ermitteln sind.



Zweites Kapitel.
Allgemeine Gesetze des Umgangs.

Alles gegenseitige Uebereinkommen im Leben,
aus Nothwendigkeit oder besserer Einsicht
erwachsend, gewinnt eine Form. Diese ist

*

platz, auf dem ſie ſich entwickelt, ein jeder
ſoll ſich deſſen bewußt werden, und der Fein-
din mit ihrem laͤſtigen Gefolge, liebloſer und
ſtoͤrender Begleiterinnen nicht mehr Raum
geben, als ſie irdiſcher Wachſamkeit ab-
ſtiehlt.

So iſt denn der Menſch in der Geſell-
ſchaft angewieſen, dasjenige durch bewußtes
Wollen aufzuheben und auszugleichen, was
unwillkuͤhrlich Trennendes in der Wech-
ſelwirkung Vieler bedingt iſt. Mit einem
Wort: er ſoll die Geſellſchaft durch
ſich veredeln und ſich in ihr.

Dies erfordert zu der allgemeinen eine
beſondere Bildung fuͤr ſie, deren Geſetze
und Bedingungen in Bezug auf das weib-
liche Geſchlecht hier zu ermitteln ſind.



Zweites Kapitel.
Allgemeine Geſetze des Umgangs.

Alles gegenſeitige Uebereinkommen im Leben,
aus Nothwendigkeit oder beſſerer Einſicht
erwachſend, gewinnt eine Form. Dieſe iſt

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0023" n="19"/>
platz, auf dem &#x017F;ie &#x017F;ich entwickelt, ein jeder<lb/>
&#x017F;oll &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en bewußt werden, und der Fein-<lb/>
din mit ihrem la&#x0364;&#x017F;tigen Gefolge, lieblo&#x017F;er und<lb/>
&#x017F;to&#x0364;render Begleiterinnen nicht mehr Raum<lb/>
geben, als &#x017F;ie irdi&#x017F;cher Wach&#x017F;amkeit <hi rendition="#g">ab-<lb/>
&#x017F;tiehlt.</hi></p><lb/>
          <p>So i&#x017F;t denn der Men&#x017F;ch in der Ge&#x017F;ell-<lb/>
&#x017F;chaft angewie&#x017F;en, dasjenige durch bewußtes<lb/>
Wollen aufzuheben und auszugleichen, was<lb/><hi rendition="#g">unwillku&#x0364;hrlich</hi> Trennendes in der Wech-<lb/>
&#x017F;elwirkung Vieler bedingt i&#x017F;t. Mit einem<lb/>
Wort: <hi rendition="#g">er &#x017F;oll die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft durch<lb/>
&#x017F;ich veredeln und &#x017F;ich in ihr.</hi> &#x2014;</p><lb/>
          <p>Dies erfordert zu der allgemeinen eine<lb/><hi rendition="#g">be&#x017F;ondere</hi> Bildung <hi rendition="#g">fu&#x0364;r</hi> &#x017F;ie, deren Ge&#x017F;etze<lb/>
und Bedingungen in Bezug auf das weib-<lb/>
liche Ge&#x017F;chlecht hier zu ermitteln &#x017F;ind.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Zweites Kapitel.</hi><lb/>
Allgemeine Ge&#x017F;etze des Umgangs.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>lles gegen&#x017F;eitige Uebereinkommen im Leben,<lb/>
aus Nothwendigkeit oder be&#x017F;&#x017F;erer Ein&#x017F;icht<lb/>
erwach&#x017F;end, gewinnt eine Form. Die&#x017F;e i&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0023] platz, auf dem ſie ſich entwickelt, ein jeder ſoll ſich deſſen bewußt werden, und der Fein- din mit ihrem laͤſtigen Gefolge, liebloſer und ſtoͤrender Begleiterinnen nicht mehr Raum geben, als ſie irdiſcher Wachſamkeit ab- ſtiehlt. So iſt denn der Menſch in der Geſell- ſchaft angewieſen, dasjenige durch bewußtes Wollen aufzuheben und auszugleichen, was unwillkuͤhrlich Trennendes in der Wech- ſelwirkung Vieler bedingt iſt. Mit einem Wort: er ſoll die Geſellſchaft durch ſich veredeln und ſich in ihr. — Dies erfordert zu der allgemeinen eine beſondere Bildung fuͤr ſie, deren Geſetze und Bedingungen in Bezug auf das weib- liche Geſchlecht hier zu ermitteln ſind. Zweites Kapitel. Allgemeine Geſetze des Umgangs. Alles gegenſeitige Uebereinkommen im Leben, aus Nothwendigkeit oder beſſerer Einſicht erwachſend, gewinnt eine Form. Dieſe iſt *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/23
Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/23>, abgerufen am 03.12.2024.