Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.klangreichen Frauennatur innerlich eben so Zum Glück sind die Anstrengungen, in Mit läßiger Aufmerksamkeit, ohne selbst- klangreichen Frauennatur innerlich eben ſo Zum Gluͤck ſind die Anſtrengungen, in Mit laͤßiger Aufmerkſamkeit, ohne ſelbſt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0255" n="251"/> klangreichen Frauennatur innerlich eben ſo<lb/> verwandt, als das Epos und das Trauer-<lb/> ſpiel ihr fremd bleiben. Was aber ſoll ich<lb/> von gelehrten Forſchungen und abſtracten<lb/> Combinationen, was von der ſtrengen Be-<lb/> weisfuͤhrung angenommener Syſteme ſagen?<lb/> Koͤnnen ſie ein Leben ausfuͤllen, das nur<lb/> der Duft des ſchoͤnen Fruͤhlings der Phan-<lb/> taſie erfriſchen ſoll? —</p><lb/> <p>Zum Gluͤck ſind die Anſtrengungen, in<lb/> dieſem Gebiete geiſtiger Thaͤtigkeit, ſo ab-<lb/> ſchreckend, daß ſich uͤberall nur ſelten die<lb/> Kinder einer bequemen, mehr kluͤgelnden als<lb/> ergruͤndenden Zeit, dahin verirren. Am<lb/> wenigſten, aber wird man Frauen den uͤber-<lb/> fluͤſſigen Umweg machen ſehen, da ſie es<lb/> leichter haben, und den Schaum wiſſenſchaft-<lb/> licher Bildung muͤhelos von dem Allerlei<lb/> kritiſcher Zeitſchriften abſchoͤpfen koͤnnen.</p><lb/> <p>Mit laͤßiger Aufmerkſamkeit, ohne ſelbſt-<lb/> thaͤtiges Erfaſſen und Vorarbeiten, kann<lb/> man die Jlluſion, ſich beſchaͤftigt zu haben,<lb/> naͤhren, ohne das Mindeſte zu ſchaffen. Es<lb/> bleibt nichts Lebendiges zuruͤck. Man <hi rendition="#g">hat</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [251/0255]
klangreichen Frauennatur innerlich eben ſo
verwandt, als das Epos und das Trauer-
ſpiel ihr fremd bleiben. Was aber ſoll ich
von gelehrten Forſchungen und abſtracten
Combinationen, was von der ſtrengen Be-
weisfuͤhrung angenommener Syſteme ſagen?
Koͤnnen ſie ein Leben ausfuͤllen, das nur
der Duft des ſchoͤnen Fruͤhlings der Phan-
taſie erfriſchen ſoll? —
Zum Gluͤck ſind die Anſtrengungen, in
dieſem Gebiete geiſtiger Thaͤtigkeit, ſo ab-
ſchreckend, daß ſich uͤberall nur ſelten die
Kinder einer bequemen, mehr kluͤgelnden als
ergruͤndenden Zeit, dahin verirren. Am
wenigſten, aber wird man Frauen den uͤber-
fluͤſſigen Umweg machen ſehen, da ſie es
leichter haben, und den Schaum wiſſenſchaft-
licher Bildung muͤhelos von dem Allerlei
kritiſcher Zeitſchriften abſchoͤpfen koͤnnen.
Mit laͤßiger Aufmerkſamkeit, ohne ſelbſt-
thaͤtiges Erfaſſen und Vorarbeiten, kann
man die Jlluſion, ſich beſchaͤftigt zu haben,
naͤhren, ohne das Mindeſte zu ſchaffen. Es
bleibt nichts Lebendiges zuruͤck. Man hat
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