Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.taube Nüsse Sitte und Grazie verletzt wur- Eben so geht das Talent des Erzäh- taube Nuͤſſe Sitte und Grazie verletzt wur- Eben ſo geht das Talent des Erzaͤh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0045" n="41"/> taube Nuͤſſe Sitte und Grazie verletzt wur-<lb/> den!</p><lb/> <p>Eben ſo geht das Talent des Erzaͤh-<lb/> lens, was die Selbſtbeſchaͤftigung und das<lb/> Alleinherrſchen in der Geſellſchaft, allenfalls<lb/> noch in Anſehen erhielt, es geht durch die<lb/> Gewohnheit, nur ſich ſelbſt verſtaͤndlich ſeyn<lb/> zu wollen, allmaͤhlig verloren. Die Dar-<lb/> ſtellung und das Dargeſtellte ſchmelzen nicht<lb/> zuſammen wie ein lebendiges Ganze, das<lb/> ſich vor unſern Augen geſtaltet, und zutraͤgt.<lb/> Der Wunſch, die Hoͤrer in das Gebiet des<lb/> Geſchehenen hineinzuziehen, die Luft, die<lb/> Farbe, den Hauch des Daſeins wieder zu<lb/> erzeugen, und in der eigenthuͤmlichen At-<lb/> mosphaͤre Menſchen und Verhaͤltniſſe, ihrer<lb/> Natur nach walten zu laſſen, der Wunſch<lb/> beſeelt den Erzaͤhler, nur in ſofern er ſich<lb/> in einem Knnſtwerk zu genuͤgen gedenkt.<lb/> Mit einem Wort: er iſt nicht mit in der<lb/> Geſchichte drin; er ſteht draußen, und dreht<lb/> an den optiſchen Kaſten, deſſen Bilder er<lb/> zur Schau ausſtellt, einzig mit den Worten<lb/> der Erklaͤrung beſchaͤftigt, dieſe bald uͤber-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0045]
taube Nuͤſſe Sitte und Grazie verletzt wur-
den!
Eben ſo geht das Talent des Erzaͤh-
lens, was die Selbſtbeſchaͤftigung und das
Alleinherrſchen in der Geſellſchaft, allenfalls
noch in Anſehen erhielt, es geht durch die
Gewohnheit, nur ſich ſelbſt verſtaͤndlich ſeyn
zu wollen, allmaͤhlig verloren. Die Dar-
ſtellung und das Dargeſtellte ſchmelzen nicht
zuſammen wie ein lebendiges Ganze, das
ſich vor unſern Augen geſtaltet, und zutraͤgt.
Der Wunſch, die Hoͤrer in das Gebiet des
Geſchehenen hineinzuziehen, die Luft, die
Farbe, den Hauch des Daſeins wieder zu
erzeugen, und in der eigenthuͤmlichen At-
mosphaͤre Menſchen und Verhaͤltniſſe, ihrer
Natur nach walten zu laſſen, der Wunſch
beſeelt den Erzaͤhler, nur in ſofern er ſich
in einem Knnſtwerk zu genuͤgen gedenkt.
Mit einem Wort: er iſt nicht mit in der
Geſchichte drin; er ſteht draußen, und dreht
an den optiſchen Kaſten, deſſen Bilder er
zur Schau ausſtellt, einzig mit den Worten
der Erklaͤrung beſchaͤftigt, dieſe bald uͤber-
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