fen; Einer, der sie aufnehmen soll, muß sie auch zu erwiedern wissen. Wie kann das ohne vollständige Aufmerksamkeit, ohne Be- streben, deutlich zu werden und bestimmt zu verstehen, ohne den Wunsch klar und ein- leuchtend zu überzeugen, oder das Entgegen- gesetzte auszugleichen, möglich werden? Muß hierzu nicht der Ausdruck des Gedankens, diesen entsprechen? darf er schwankend, oder übertrieben vorgetragen, unter künstlichen Phrasen versteckt, oder auf triviale Weise unterstützt werden?
Jch kenne sehr wenige Menschen, wel- che das Wort in ihrer Gewalt behielten. Es geht mit ihnen durch, und stolpert, je- mehr sie es hervorzuzwingen bemüht sind. Man begleite nur die geselligen Discussionen. Wie übertrieben, wie stachlicht, laut und ge- waltsam drängen sich die Kämpfenden nicht gegen die äußerste Schranken der Arena, bis jene durchbrochen sind und die Zuschau- er auf das unbequemste beunruhigt, sich weit weg von dem tumultarischen Schau- platze wünschen, wo um eine Hand voll
fen; Einer, der ſie aufnehmen ſoll, muß ſie auch zu erwiedern wiſſen. Wie kann das ohne vollſtaͤndige Aufmerkſamkeit, ohne Be- ſtreben, deutlich zu werden und beſtimmt zu verſtehen, ohne den Wunſch klar und ein- leuchtend zu uͤberzeugen, oder das Entgegen- geſetzte auszugleichen, moͤglich werden? Muß hierzu nicht der Ausdruck des Gedankens, dieſen entſprechen? darf er ſchwankend, oder uͤbertrieben vorgetragen, unter kuͤnſtlichen Phraſen verſteckt, oder auf triviale Weiſe unterſtuͤtzt werden?
Jch kenne ſehr wenige Menſchen, wel- che das Wort in ihrer Gewalt behielten. Es geht mit ihnen durch, und ſtolpert, je- mehr ſie es hervorzuzwingen bemuͤht ſind. Man begleite nur die geſelligen Discuſſionen. Wie uͤbertrieben, wie ſtachlicht, laut und ge- waltſam draͤngen ſich die Kaͤmpfenden nicht gegen die aͤußerſte Schranken der Arena, bis jene durchbrochen ſind und die Zuſchau- er auf das unbequemſte beunruhigt, ſich weit weg von dem tumultariſchen Schau- platze wuͤnſchen, wo um eine Hand voll
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fen; Einer, der ſie aufnehmen ſoll, muß ſie
auch zu erwiedern wiſſen. Wie kann das
ohne vollſtaͤndige Aufmerkſamkeit, ohne Be-
ſtreben, deutlich zu werden und beſtimmt zu
verſtehen, ohne den Wunſch klar und ein-
leuchtend zu uͤberzeugen, oder das Entgegen-
geſetzte auszugleichen, moͤglich werden? Muß
hierzu nicht der Ausdruck des Gedankens,
dieſen entſprechen? darf er ſchwankend, oder
uͤbertrieben vorgetragen, unter kuͤnſtlichen
Phraſen verſteckt, oder auf triviale Weiſe
unterſtuͤtzt werden?
Jch kenne ſehr wenige Menſchen, wel-
che das Wort in ihrer Gewalt behielten.
Es geht mit ihnen durch, und ſtolpert, je-
mehr ſie es hervorzuzwingen bemuͤht ſind.
Man begleite nur die geſelligen Discuſſionen.
Wie uͤbertrieben, wie ſtachlicht, laut und ge-
waltſam draͤngen ſich die Kaͤmpfenden nicht
gegen die aͤußerſte Schranken der Arena,
bis jene durchbrochen ſind und die Zuſchau-
er auf das unbequemſte beunruhigt, ſich
weit weg von dem tumultariſchen Schau-
platze wuͤnſchen, wo um eine Hand voll
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/44>, abgerufen am 23.11.2024.
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