Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.bereitet, was nie zu berechnen, nie unbe- Allein, aufrichtig gestanden, glaube ich Nicht Bücher und Rednerkünste, nicht bereitet, was nie zu berechnen, nie unbe- Allein, aufrichtig geſtanden, glaube ich Nicht Buͤcher und Rednerkuͤnſte, nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0048" n="44"/> bereitet, was nie zu berechnen, nie unbe-<lb/> dingt vorher zu ſagen iſt, ſoll dann die Ge-<lb/> genwart nicht das Recht haben, dasjenige<lb/> was in ihr ſtoͤrend mit vielem anderm zu-<lb/> ſammenfaͤllt, dreiſt anzufaſſen, unbeſchoͤni-<lb/> gend herauszuheben, und es in ſeiner Ver-<lb/> unſtaltung zu zeigen?</p><lb/> <p>Allein, aufrichtig geſtanden, glaube ich<lb/> auch noch gar nicht, an eine Ueberſchweng-<lb/> lichkeit, die ſo lange vergeblich nach Maaß<lb/> und Gleichgewicht ſuchen muͤßte. Mir kommt<lb/> vielmehr vor, als haͤtten wir nur die Stel-<lb/> lung veraͤndert, und durch die ſchiefe Lage<lb/> alles in uns ſo durch einander geſchuͤttelt,<lb/> daß wir auf einer Seite mit dem <hi rendition="#g">Zuviel</hi><lb/> nicht auszukommen wiſſen, wenn wir in tau-<lb/> ſend Hinſicht wieder Mangel und Unzulaͤng-<lb/> lichkeit ſpuͤhren. <hi rendition="#g">Verſchobene Verhaͤlt-<lb/> niſſe,</hi> ſie ſind unſre Krankheit, und dieſe<lb/> macht auch die Sprache, wie das Geſpraͤch<lb/> ſtotternd, undeutlich ohne Folge und Wohl-<lb/> laut.</p><lb/> <p>Nicht Buͤcher und Rednerkuͤnſte, nicht<lb/> auswendig gelernte Gedichte und poetiſche<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0048]
bereitet, was nie zu berechnen, nie unbe-
dingt vorher zu ſagen iſt, ſoll dann die Ge-
genwart nicht das Recht haben, dasjenige
was in ihr ſtoͤrend mit vielem anderm zu-
ſammenfaͤllt, dreiſt anzufaſſen, unbeſchoͤni-
gend herauszuheben, und es in ſeiner Ver-
unſtaltung zu zeigen?
Allein, aufrichtig geſtanden, glaube ich
auch noch gar nicht, an eine Ueberſchweng-
lichkeit, die ſo lange vergeblich nach Maaß
und Gleichgewicht ſuchen muͤßte. Mir kommt
vielmehr vor, als haͤtten wir nur die Stel-
lung veraͤndert, und durch die ſchiefe Lage
alles in uns ſo durch einander geſchuͤttelt,
daß wir auf einer Seite mit dem Zuviel
nicht auszukommen wiſſen, wenn wir in tau-
ſend Hinſicht wieder Mangel und Unzulaͤng-
lichkeit ſpuͤhren. Verſchobene Verhaͤlt-
niſſe, ſie ſind unſre Krankheit, und dieſe
macht auch die Sprache, wie das Geſpraͤch
ſtotternd, undeutlich ohne Folge und Wohl-
laut.
Nicht Buͤcher und Rednerkuͤnſte, nicht
auswendig gelernte Gedichte und poetiſche
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