Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.er niemals dabei fehlte. Der Herbst kündigte sich überdem jetzt, von den Gebirgen her, schon ziemlich stürmisch an; Im Freien war es nicht mehr hübsch; um den Kamin saß es sich behaglicher. Die Baronin war nicht viel davon wegzubringen und nie erschien sie heiterer, als wenn sie die lieben, kleinen Menschengesichter, wie sie ihre jungen Freunde nannte, umgaben. Der Marquis hielt sich von all dem heitren Verkehr ziemlich entfernt. Er hatte sich wieder in seinem Zimmer eingebauet, und kam selten und nur flüchtig zur Baronin herüber. Sie dankte ihm sein Schweigen, und vermied es gern, ihn nach der Ursach einer immer wachsenden Unruhe zu fragen, die sich deutlich in seinem Wesen offenbarte. Doch ward sie endlich durch ihn selbst gezwungen, näher darauf einzugehn. Er fand sich einst mit ihr allein, und, jedes andere Gespräch abbrechend, entdeckte er ihr, daß er gesonnen sei, sie und seine Kinder zu verlassen und sich allein nach Aegypten einzuschiffen. Ohne auf ihr Erstaunen und das Bestreben, ein Wort dazwischen zu reden, Acht zu haben, rückte er seinen Stuhl näher an den ihren, und fuhr fort, ihr die Geschichte jener Gewitternacht, die Verheißung und das Auffinden des seltsamen Buches zu erzählen, zugleich aber seinem Schmerz, über den er niemals dabei fehlte. Der Herbst kündigte sich überdem jetzt, von den Gebirgen her, schon ziemlich stürmisch an; Im Freien war es nicht mehr hübsch; um den Kamin saß es sich behaglicher. Die Baronin war nicht viel davon wegzubringen und nie erschien sie heiterer, als wenn sie die lieben, kleinen Menschengesichter, wie sie ihre jungen Freunde nannte, umgaben. Der Marquis hielt sich von all dem heitren Verkehr ziemlich entfernt. Er hatte sich wieder in seinem Zimmer eingebauet, und kam selten und nur flüchtig zur Baronin herüber. Sie dankte ihm sein Schweigen, und vermied es gern, ihn nach der Ursach einer immer wachsenden Unruhe zu fragen, die sich deutlich in seinem Wesen offenbarte. Doch ward sie endlich durch ihn selbst gezwungen, näher darauf einzugehn. Er fand sich einst mit ihr allein, und, jedes andere Gespräch abbrechend, entdeckte er ihr, daß er gesonnen sei, sie und seine Kinder zu verlassen und sich allein nach Aegypten einzuschiffen. Ohne auf ihr Erstaunen und das Bestreben, ein Wort dazwischen zu reden, Acht zu haben, rückte er seinen Stuhl näher an den ihren, und fuhr fort, ihr die Geschichte jener Gewitternacht, die Verheißung und das Auffinden des seltsamen Buches zu erzählen, zugleich aber seinem Schmerz, über den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0100" n="93"/> er niemals dabei fehlte. Der Herbst kündigte sich überdem jetzt, von den Gebirgen her, schon ziemlich stürmisch an; Im Freien war es nicht mehr hübsch; um den Kamin saß es sich behaglicher. Die Baronin war nicht viel davon wegzubringen und nie erschien sie heiterer, als wenn sie die lieben, kleinen Menschengesichter, wie sie ihre jungen Freunde nannte, umgaben.</p> <p>Der Marquis hielt sich von all dem heitren Verkehr ziemlich entfernt. Er hatte sich wieder in seinem Zimmer eingebauet, und kam selten und nur flüchtig zur Baronin herüber. Sie dankte ihm sein Schweigen, und vermied es gern, ihn nach der Ursach einer immer wachsenden Unruhe zu fragen, die sich deutlich in seinem Wesen offenbarte. Doch ward sie endlich durch ihn selbst gezwungen, näher darauf einzugehn.</p> <p>Er fand sich einst mit ihr allein, und, jedes andere Gespräch abbrechend, entdeckte er ihr, daß er gesonnen sei, sie und seine Kinder zu verlassen und sich allein nach Aegypten einzuschiffen. Ohne auf ihr Erstaunen und das Bestreben, ein Wort dazwischen zu reden, Acht zu haben, rückte er seinen Stuhl näher an den ihren, und fuhr fort, ihr die Geschichte jener Gewitternacht, die Verheißung und das Auffinden des seltsamen Buches zu erzählen, zugleich aber seinem Schmerz, über den </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0100]
er niemals dabei fehlte. Der Herbst kündigte sich überdem jetzt, von den Gebirgen her, schon ziemlich stürmisch an; Im Freien war es nicht mehr hübsch; um den Kamin saß es sich behaglicher. Die Baronin war nicht viel davon wegzubringen und nie erschien sie heiterer, als wenn sie die lieben, kleinen Menschengesichter, wie sie ihre jungen Freunde nannte, umgaben.
Der Marquis hielt sich von all dem heitren Verkehr ziemlich entfernt. Er hatte sich wieder in seinem Zimmer eingebauet, und kam selten und nur flüchtig zur Baronin herüber. Sie dankte ihm sein Schweigen, und vermied es gern, ihn nach der Ursach einer immer wachsenden Unruhe zu fragen, die sich deutlich in seinem Wesen offenbarte. Doch ward sie endlich durch ihn selbst gezwungen, näher darauf einzugehn.
Er fand sich einst mit ihr allein, und, jedes andere Gespräch abbrechend, entdeckte er ihr, daß er gesonnen sei, sie und seine Kinder zu verlassen und sich allein nach Aegypten einzuschiffen. Ohne auf ihr Erstaunen und das Bestreben, ein Wort dazwischen zu reden, Acht zu haben, rückte er seinen Stuhl näher an den ihren, und fuhr fort, ihr die Geschichte jener Gewitternacht, die Verheißung und das Auffinden des seltsamen Buches zu erzählen, zugleich aber seinem Schmerz, über den
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