Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.ist! ein vererbtes heiliges Pfand! und unersetzlich verloren, unersetzlich! - Was hülfe es Ihnen, unterbrach ihn die Baronin, besäßen Sie es noch, Sie können es nicht gebrauchen, niemand kann jetzt absichtlich zaubern, niemand; das ist vorbei, das soll vorbei sein. Wer sagt Ihnen das! rief der Marquis sehr heftig. Die Ordnung Göttlicher und weltlicher Dinge, entgegnete die Baronin. O heilige Natur! schrie er mit gewaltiger Stimme: kreisen Deine ewige Sonnen nicht Heut wie damals in ihren gesetzlichen Bahnen! ist ihr Verhältniß zu einander ein neues geworden! und ist der Mensch ein ausgestoßener Fremdling in Deinen azurnen Hallen? Ja, sagte die Baronin fest und sicher, ein überwachsenes Kind ist er, das Thor ist ihm zu klein geworden, aus welchem er heraustrat, nun will er es einschlagen, das geht nicht, er soll leise anklopfen, es wächst mit seiner Demuth und wird höher und höher bis er bequem hineintritt! Heilig nennt Ihr die Natur, Ihr Neuerer, und wollt Ihr doch Gewalt anthun? - Nein Marquis, Heut zu Tage kann nur ein Kranker oder ein Teufel zaubern wollen! Pauline! - sagte der Marquis ernst - Sie reichte ihm freundlich die Hand. Ich meine es nicht schlimm, sagte sie, wir mißverstehn einander jetzt, wie so oft. Lassen wir das! Nur das Eine: sind ist! ein vererbtes heiliges Pfand! und unersetzlich verloren, unersetzlich! – Was hülfe es Ihnen, unterbrach ihn die Baronin, besäßen Sie es noch, Sie können es nicht gebrauchen, niemand kann jetzt absichtlich zaubern, niemand; das ist vorbei, das soll vorbei sein. Wer sagt Ihnen das! rief der Marquis sehr heftig. Die Ordnung Göttlicher und weltlicher Dinge, entgegnete die Baronin. O heilige Natur! schrie er mit gewaltiger Stimme: kreisen Deine ewige Sonnen nicht Heut wie damals in ihren gesetzlichen Bahnen! ist ihr Verhältniß zu einander ein neues geworden! und ist der Mensch ein ausgestoßener Fremdling in Deinen azurnen Hallen? Ja, sagte die Baronin fest und sicher, ein überwachsenes Kind ist er, das Thor ist ihm zu klein geworden, aus welchem er heraustrat, nun will er es einschlagen, das geht nicht, er soll leise anklopfen, es wächst mit seiner Demuth und wird höher und höher bis er bequem hineintritt! Heilig nennt Ihr die Natur, Ihr Neuerer, und wollt Ihr doch Gewalt anthun? – Nein Marquis, Heut zu Tage kann nur ein Kranker oder ein Teufel zaubern wollen! Pauline! – sagte der Marquis ernst – Sie reichte ihm freundlich die Hand. Ich meine es nicht schlimm, sagte sie, wir mißverstehn einander jetzt, wie so oft. Lassen wir das! Nur das Eine: sind <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0102" n="95"/> ist! ein vererbtes heiliges Pfand! und unersetzlich verloren, unersetzlich! – Was hülfe es Ihnen, unterbrach ihn die Baronin, besäßen Sie es noch, Sie können es nicht gebrauchen, niemand kann jetzt absichtlich zaubern, niemand; das ist vorbei, das soll vorbei sein. Wer sagt Ihnen das! rief der Marquis sehr heftig. Die Ordnung Göttlicher und weltlicher Dinge, entgegnete die Baronin. O heilige Natur! schrie er mit gewaltiger Stimme: kreisen Deine ewige Sonnen nicht Heut wie damals in ihren gesetzlichen Bahnen! ist ihr Verhältniß zu einander ein neues geworden! und ist der Mensch ein ausgestoßener Fremdling in Deinen azurnen Hallen? Ja, sagte die Baronin fest und sicher, ein überwachsenes Kind ist er, das Thor ist ihm zu klein geworden, aus welchem er heraustrat, nun will er es einschlagen, das geht nicht, er soll leise anklopfen, es wächst mit seiner Demuth und wird höher und höher bis er bequem hineintritt! Heilig nennt Ihr die Natur, Ihr Neuerer, und wollt Ihr doch Gewalt anthun? – Nein Marquis, Heut zu Tage kann nur ein Kranker oder ein Teufel zaubern wollen! Pauline! – sagte der Marquis ernst – Sie reichte ihm freundlich die Hand. Ich meine es nicht schlimm, sagte sie, wir mißverstehn einander jetzt, wie so oft. Lassen wir das! Nur das Eine: sind </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0102]
ist! ein vererbtes heiliges Pfand! und unersetzlich verloren, unersetzlich! – Was hülfe es Ihnen, unterbrach ihn die Baronin, besäßen Sie es noch, Sie können es nicht gebrauchen, niemand kann jetzt absichtlich zaubern, niemand; das ist vorbei, das soll vorbei sein. Wer sagt Ihnen das! rief der Marquis sehr heftig. Die Ordnung Göttlicher und weltlicher Dinge, entgegnete die Baronin. O heilige Natur! schrie er mit gewaltiger Stimme: kreisen Deine ewige Sonnen nicht Heut wie damals in ihren gesetzlichen Bahnen! ist ihr Verhältniß zu einander ein neues geworden! und ist der Mensch ein ausgestoßener Fremdling in Deinen azurnen Hallen? Ja, sagte die Baronin fest und sicher, ein überwachsenes Kind ist er, das Thor ist ihm zu klein geworden, aus welchem er heraustrat, nun will er es einschlagen, das geht nicht, er soll leise anklopfen, es wächst mit seiner Demuth und wird höher und höher bis er bequem hineintritt! Heilig nennt Ihr die Natur, Ihr Neuerer, und wollt Ihr doch Gewalt anthun? – Nein Marquis, Heut zu Tage kann nur ein Kranker oder ein Teufel zaubern wollen! Pauline! – sagte der Marquis ernst – Sie reichte ihm freundlich die Hand. Ich meine es nicht schlimm, sagte sie, wir mißverstehn einander jetzt, wie so oft. Lassen wir das! Nur das Eine: sind
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