Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.und gebot mit vorauseilender Heftigkeit, alles schnell wieder herzustellen. Dies wilde Durcheinanderrufen, das Gekrach des Falles, die Unbehülflichkeit ihrer Lage, alles gab den Unerfahrenen die größte Angst, Marie glaubte die Schwester, alle Freunde in Gefahr, und, sich dicht an Adalbert anklammernd, flehete sie ihn um Rettung. Er fühlte das kleine Herzchen so ängstlich schlagen, er sah Thränen in ihren Augen, ihre Hände lagen bittend zusammengefaltet in den seinen, er rief bewegt, Marie wer dürfte Dich je ungerührt weinen sehen! schlang dann seinen Arm dichter um sie, trug sie geschickt aus dem Wagen den Abhang hinauf, und ließ die zierlich feine Gestalt leise auf einen Stein niedersinken. Marie sah ihm freundlich in die Augen, sie wollte ihn zu der andern Beistand fortdrängen, doch schien es ihr so undankbar, sie hatte nicht das Herz dazu, und blieb halb verlegen, halb unbewußt, was sie thue, dem lieben Freunde gegenüber, der sich zärtlich über sie neigte, und einen flüchtigen Kuß auf ihre Stirn drückte. Als er denn endlich wieder zu der Tante und Antonien eilte, hatte diese den Verdruß, daß alles ohne ihn gethan war, und der Herzog bereits, mit dem Verbote, ihm nicht den Willen zu durchkreuzen, weiter fuhr. Auch in den ruhigern Abendstunden ging es und gebot mit vorauseilender Heftigkeit, alles schnell wieder herzustellen. Dies wilde Durcheinanderrufen, das Gekrach des Falles, die Unbehülflichkeit ihrer Lage, alles gab den Unerfahrenen die größte Angst, Marie glaubte die Schwester, alle Freunde in Gefahr, und, sich dicht an Adalbert anklammernd, flehete sie ihn um Rettung. Er fühlte das kleine Herzchen so ängstlich schlagen, er sah Thränen in ihren Augen, ihre Hände lagen bittend zusammengefaltet in den seinen, er rief bewegt, Marie wer dürfte Dich je ungerührt weinen sehen! schlang dann seinen Arm dichter um sie, trug sie geschickt aus dem Wagen den Abhang hinauf, und ließ die zierlich feine Gestalt leise auf einen Stein niedersinken. Marie sah ihm freundlich in die Augen, sie wollte ihn zu der andern Beistand fortdrängen, doch schien es ihr so undankbar, sie hatte nicht das Herz dazu, und blieb halb verlegen, halb unbewußt, was sie thue, dem lieben Freunde gegenüber, der sich zärtlich über sie neigte, und einen flüchtigen Kuß auf ihre Stirn drückte. Als er denn endlich wieder zu der Tante und Antonien eilte, hatte diese den Verdruß, daß alles ohne ihn gethan war, und der Herzog bereits, mit dem Verbote, ihm nicht den Willen zu durchkreuzen, weiter fuhr. Auch in den ruhigern Abendstunden ging es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0146" n="139"/> und gebot mit vorauseilender Heftigkeit, alles schnell wieder herzustellen. Dies wilde Durcheinanderrufen, das Gekrach des Falles, die Unbehülflichkeit ihrer Lage, alles gab den Unerfahrenen die größte Angst, Marie glaubte die Schwester, alle Freunde in Gefahr, und, sich dicht an Adalbert anklammernd, flehete sie ihn um Rettung. Er fühlte das kleine Herzchen so ängstlich schlagen, er sah Thränen in ihren Augen, ihre Hände lagen bittend zusammengefaltet in den seinen, er rief bewegt, Marie wer dürfte Dich je ungerührt weinen sehen! schlang dann seinen Arm dichter um sie, trug sie geschickt aus dem Wagen den Abhang hinauf, und ließ die zierlich feine Gestalt leise auf einen Stein niedersinken. Marie sah ihm freundlich in die Augen, sie wollte ihn zu der andern Beistand fortdrängen, doch schien es ihr so undankbar, sie hatte nicht das Herz dazu, und blieb halb verlegen, halb unbewußt, was sie thue, dem lieben Freunde gegenüber, der sich zärtlich über sie neigte, und einen flüchtigen Kuß auf ihre Stirn drückte.</p> <p>Als er denn endlich wieder zu der Tante und Antonien eilte, hatte diese den Verdruß, daß alles ohne ihn gethan war, und der Herzog bereits, mit dem Verbote, ihm nicht den Willen zu durchkreuzen, weiter fuhr.</p> <p>Auch in den ruhigern Abendstunden ging es </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0146]
und gebot mit vorauseilender Heftigkeit, alles schnell wieder herzustellen. Dies wilde Durcheinanderrufen, das Gekrach des Falles, die Unbehülflichkeit ihrer Lage, alles gab den Unerfahrenen die größte Angst, Marie glaubte die Schwester, alle Freunde in Gefahr, und, sich dicht an Adalbert anklammernd, flehete sie ihn um Rettung. Er fühlte das kleine Herzchen so ängstlich schlagen, er sah Thränen in ihren Augen, ihre Hände lagen bittend zusammengefaltet in den seinen, er rief bewegt, Marie wer dürfte Dich je ungerührt weinen sehen! schlang dann seinen Arm dichter um sie, trug sie geschickt aus dem Wagen den Abhang hinauf, und ließ die zierlich feine Gestalt leise auf einen Stein niedersinken. Marie sah ihm freundlich in die Augen, sie wollte ihn zu der andern Beistand fortdrängen, doch schien es ihr so undankbar, sie hatte nicht das Herz dazu, und blieb halb verlegen, halb unbewußt, was sie thue, dem lieben Freunde gegenüber, der sich zärtlich über sie neigte, und einen flüchtigen Kuß auf ihre Stirn drückte.
Als er denn endlich wieder zu der Tante und Antonien eilte, hatte diese den Verdruß, daß alles ohne ihn gethan war, und der Herzog bereits, mit dem Verbote, ihm nicht den Willen zu durchkreuzen, weiter fuhr.
Auch in den ruhigern Abendstunden ging es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-07-03T15:02:16Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christoph Leijser, Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-07-03T15:02:16Z)
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-07-03T15:02:16Z)
Weitere Informationen:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |