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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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Als es darauf am folgenden Morgen in Adalbert Tag ward, besannen sich auch die Andern, und erschraken fast über den gestrigen Taumel, der, so unvorbereitet, eine wirkliche, bleibende That veranlaßte. Die ruhig-gesetzliche Klarheit um sie her schob die Erinnerung ihrer raschen Freude in den Hintergrund, und, wie ein Vorwurf, wie eine Warnung, reiheten sich Antonie, ihr Zusammenstürtzen, der helle Schrei, der ihrer Brust entfuhr, der Vorfall mit den Ringen, an den bleichen Saum der Nacht, und schienen in den hellen Tag herüber zu sehen. Adalbert allein blieb heiter. Ihm war, wie Jemand, der von einem ersehnten Gute träumt, mit Bangigkeit erwacht, und sich plötzlich im Besitz desselben sieht. Das Ziel seiner Wünsche schien erreicht Er wollte sein Dasein nur dauernd begründen. Tausend Plane flogen ihm durch den Sinn. Frankreichs Schicksal konnte nicht lange unentschieden bleiben. Seiner Rückkehr dahin lag, bei gemäßigterer Verfassung, nichts im Wege. Er hatte für die Freiheit mit strengem Eifer, mit Auszeichnung, gefochten, sich allein ruchloser Willkühr entzogen. Alle natürliche Bande zwischen dem Vaterlande und ihm waren unzerschnitten, und konnten sich in jedem Augenblicke enger zusammenziehn. Er hatte das nie so angesehen, nie so empfunden. Früher erwartete er,

Als es darauf am folgenden Morgen in Adalbert Tag ward, besannen sich auch die Andern, und erschraken fast über den gestrigen Taumel, der, so unvorbereitet, eine wirkliche, bleibende That veranlaßte. Die ruhig-gesetzliche Klarheit um sie her schob die Erinnerung ihrer raschen Freude in den Hintergrund, und, wie ein Vorwurf, wie eine Warnung, reiheten sich Antonie, ihr Zusammenstürtzen, der helle Schrei, der ihrer Brust entfuhr, der Vorfall mit den Ringen, an den bleichen Saum der Nacht, und schienen in den hellen Tag herüber zu sehen. Adalbert allein blieb heiter. Ihm war, wie Jemand, der von einem ersehnten Gute träumt, mit Bangigkeit erwacht, und sich plötzlich im Besitz desselben sieht. Das Ziel seiner Wünsche schien erreicht Er wollte sein Dasein nur dauernd begründen. Tausend Plane flogen ihm durch den Sinn. Frankreichs Schicksal konnte nicht lange unentschieden bleiben. Seiner Rückkehr dahin lag, bei gemäßigterer Verfassung, nichts im Wege. Er hatte für die Freiheit mit strengem Eifer, mit Auszeichnung, gefochten, sich allein ruchloser Willkühr entzogen. Alle natürliche Bande zwischen dem Vaterlande und ihm waren unzerschnitten, und konnten sich in jedem Augenblicke enger zusammenziehn. Er hatte das nie so angesehen, nie so empfunden. Früher erwartete er,

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[158/0165] Als es darauf am folgenden Morgen in Adalbert Tag ward, besannen sich auch die Andern, und erschraken fast über den gestrigen Taumel, der, so unvorbereitet, eine wirkliche, bleibende That veranlaßte. Die ruhig-gesetzliche Klarheit um sie her schob die Erinnerung ihrer raschen Freude in den Hintergrund, und, wie ein Vorwurf, wie eine Warnung, reiheten sich Antonie, ihr Zusammenstürtzen, der helle Schrei, der ihrer Brust entfuhr, der Vorfall mit den Ringen, an den bleichen Saum der Nacht, und schienen in den hellen Tag herüber zu sehen. Adalbert allein blieb heiter. Ihm war, wie Jemand, der von einem ersehnten Gute träumt, mit Bangigkeit erwacht, und sich plötzlich im Besitz desselben sieht. Das Ziel seiner Wünsche schien erreicht Er wollte sein Dasein nur dauernd begründen. Tausend Plane flogen ihm durch den Sinn. Frankreichs Schicksal konnte nicht lange unentschieden bleiben. Seiner Rückkehr dahin lag, bei gemäßigterer Verfassung, nichts im Wege. Er hatte für die Freiheit mit strengem Eifer, mit Auszeichnung, gefochten, sich allein ruchloser Willkühr entzogen. Alle natürliche Bande zwischen dem Vaterlande und ihm waren unzerschnitten, und konnten sich in jedem Augenblicke enger zusammenziehn. Er hatte das nie so angesehen, nie so empfunden. Früher erwartete er,

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/165>, abgerufen am 21.11.2024.