Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Gassen, zwischen hohen, schönen Häusern hingingen, ihre Blicke bald hier bald dorthin auf den belebten Gang ungefährdeten Verkehrs richtend, der lang entbehrten bürgerlichen Sicherheit froh, ward in mehreren Kirchen die Messe eingeläutet. Der Glocken metallene Schwingungen bebten durch die eng aneinander gereiheten Gebäude, und brachen sich, wie Himmelsruf, in den Herzen der glücklich Erretteten. Unwillkührlich lenkten diese ihre Schritte zu den Stufen einer Kathedrale, und dort niedersinkend, beteten alle aus tiefstem Innern, ja in beschämender Freude, so vieler Huld gewürdigt zu sein. Unter der Menge hier aus und ein strömender Menschen, streifte auch eine ärmlich in Trauer gekleidete Frau an ihnen vorbei. Sie blieb einen Augenblick stehn, und sah leutselig froh auf die verschiedenartige Gruppe schöner, bedeutender Köpfe, als sie, plötzlich den Marquis in die Augen fassend, näher hinzu trat; doch eben so plötzlich durch das Gedränge neu Herzukommender fortgerissen, sich in die große Masse verlor. Der Marquis hatte weder sie, noch überall einen der Vorübergehenden bemerkt. Durch das eigene Innere überrascht und bezwungen, hatte er gebetet, und folgte nun fast träumend dem Köhler, der ihn freundlich einlud, bei seinem Schwager Gassen, zwischen hohen, schönen Häusern hingingen, ihre Blicke bald hier bald dorthin auf den belebten Gang ungefährdeten Verkehrs richtend, der lang entbehrten bürgerlichen Sicherheit froh, ward in mehreren Kirchen die Messe eingeläutet. Der Glocken metallene Schwingungen bebten durch die eng aneinander gereiheten Gebäude, und brachen sich, wie Himmelsruf, in den Herzen der glücklich Erretteten. Unwillkührlich lenkten diese ihre Schritte zu den Stufen einer Kathedrale, und dort niedersinkend, beteten alle aus tiefstem Innern, ja in beschämender Freude, so vieler Huld gewürdigt zu sein. Unter der Menge hier aus und ein strömender Menschen, streifte auch eine ärmlich in Trauer gekleidete Frau an ihnen vorbei. Sie blieb einen Augenblick stehn, und sah leutselig froh auf die verschiedenartige Gruppe schöner, bedeutender Köpfe, als sie, plötzlich den Marquis in die Augen fassend, näher hinzu trat; doch eben so plötzlich durch das Gedränge neu Herzukommender fortgerissen, sich in die große Masse verlor. Der Marquis hatte weder sie, noch überall einen der Vorübergehenden bemerkt. Durch das eigene Innere überrascht und bezwungen, hatte er gebetet, und folgte nun fast träumend dem Köhler, der ihn freundlich einlud, bei seinem Schwager <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0079" n="72"/> Gassen, zwischen hohen, schönen Häusern hingingen, ihre Blicke bald hier bald dorthin auf den belebten Gang ungefährdeten Verkehrs richtend, der lang entbehrten bürgerlichen Sicherheit froh, ward in mehreren Kirchen die Messe eingeläutet. Der Glocken metallene Schwingungen bebten durch die eng aneinander gereiheten Gebäude, und brachen sich, wie Himmelsruf, in den Herzen der glücklich Erretteten. Unwillkührlich lenkten diese ihre Schritte zu den Stufen einer Kathedrale, und dort niedersinkend, beteten alle aus tiefstem Innern, ja in beschämender Freude, so vieler Huld gewürdigt zu sein.</p> <p>Unter der Menge hier aus und ein strömender Menschen, streifte auch eine ärmlich in Trauer gekleidete Frau an ihnen vorbei. Sie blieb einen Augenblick stehn, und sah leutselig froh auf die verschiedenartige Gruppe schöner, bedeutender Köpfe, als sie, plötzlich den Marquis in die Augen fassend, näher hinzu trat; doch eben so plötzlich durch das Gedränge neu Herzukommender fortgerissen, sich in die große Masse verlor.</p> <p>Der Marquis hatte weder sie, noch überall einen der Vorübergehenden bemerkt. Durch das eigene Innere überrascht und bezwungen, hatte er gebetet, und folgte nun fast träumend dem Köhler, der ihn freundlich einlud, bei seinem Schwager </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0079]
Gassen, zwischen hohen, schönen Häusern hingingen, ihre Blicke bald hier bald dorthin auf den belebten Gang ungefährdeten Verkehrs richtend, der lang entbehrten bürgerlichen Sicherheit froh, ward in mehreren Kirchen die Messe eingeläutet. Der Glocken metallene Schwingungen bebten durch die eng aneinander gereiheten Gebäude, und brachen sich, wie Himmelsruf, in den Herzen der glücklich Erretteten. Unwillkührlich lenkten diese ihre Schritte zu den Stufen einer Kathedrale, und dort niedersinkend, beteten alle aus tiefstem Innern, ja in beschämender Freude, so vieler Huld gewürdigt zu sein.
Unter der Menge hier aus und ein strömender Menschen, streifte auch eine ärmlich in Trauer gekleidete Frau an ihnen vorbei. Sie blieb einen Augenblick stehn, und sah leutselig froh auf die verschiedenartige Gruppe schöner, bedeutender Köpfe, als sie, plötzlich den Marquis in die Augen fassend, näher hinzu trat; doch eben so plötzlich durch das Gedränge neu Herzukommender fortgerissen, sich in die große Masse verlor.
Der Marquis hatte weder sie, noch überall einen der Vorübergehenden bemerkt. Durch das eigene Innere überrascht und bezwungen, hatte er gebetet, und folgte nun fast träumend dem Köhler, der ihn freundlich einlud, bei seinem Schwager
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