Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von den Kometen/ oder Stern-Ruten. unbeständiger wird/ als bey gantz reiner und klarer Lufft. Wie solches/bey den Betrachtungen der Sterne/ offt vorkommt. (a) Gleicher massen/ wird die Krümme deß Schweiffs/ so wol die aus-Warum der Gar leicht lässt sich/ aus angezeigten Unterscheide der Materi/ gleich- tunckel- (a) Plura hac de re apud saepe laudatum Dn. Autorem fol. 513. invenies. (b) Lib. 8. S s s s s s s iij
Von den Kometen/ oder Stern-Ruten. unbeſtaͤndiger wird/ als bey gantz reiner und klarer Lufft. Wie ſolches/bey den Betrachtungen der Sterne/ offt vorkommt. (a) Gleicher maſſen/ wird die Kruͤmme deß Schweiffs/ ſo wol die aus-Warum deꝛ Gar leicht laͤſſt ſich/ aus angezeigten Unterſcheide der Materi/ gleich- tunckel- (a) Plura hac de re apud ſæpe laudatum Dn. Autorem fol. 513. invenies. (b) Lib. 8. S ſ ſ ſ ſ ſ ſ iij
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Von den Kometen/ oder Stern-Ruten.
unbeſtaͤndiger wird/ als bey gantz reiner und klarer Lufft. Wie ſolches/
bey den Betrachtungen der Sterne/ offt vorkommt. (a)
Gleicher maſſen/ wird die Kruͤmme deß Schweiffs/ ſo wol die aus-
als eingebogene oder hole/ von den Sonnen-Stralen formirt/ nach Ge-
legenheit deß Stoffs und der Kernen deß Haupts/ daran die Widerſtra-
lung/ und der Stral-Bruch unterſchiedlich faͤllt. Wie ſolches zu verſte-
hen ſey/ und wie die Kruͤmmung deß Schweiffs erfolge/ wenn der Komet
eine merckliche Jnclination/ und der Dunſtkreis unterſchiedliche Grad
oder Stuffen der Luckerheit oder Dicken hat; wird/ am 500. Blat der
Cometographiæ (b) deutlich und ſattſam ausgelegt. Da er zugleich/
unter andren/ berichtet/ die Spitze deß Schweiffs kruͤmme ſich dorthin/
wo die Jnclination hingehet: Zum Exempel; faͤllt die Jnclination ſuͤd-
lich/ als wie/ an etlichen mitternaͤchtigen Kometen/ gefchicht; ſo wird ſich
auch die holgekruͤmmte Schweiff-Spitze ſuͤdlich-werffen und hinabſen-
cken: faͤllt jene aber noͤrdlich; als wie/ an theils ſuͤdlichen Kometen; ſo
geſchickt auch die Eingebogenheit/ oder Hol-Kruͤmmung/ noͤrdlich/ und
richtet ſich die End-Spitze deß Schweiffs aufwerts. Wie ſolches/ an
bedeutetem Ort durch figurliche Abbildung/ weiter fuͤrgeſtellet wird. Und
hiemit waͤre alſo dasjenige/ was der gelehrte Voſſius annoch fuͤr ein ver-
borgenes Natur-Geheimniß/ nach vorigem Bericht unſers Herꝛn Win-
terſchilds/ gehalten/ nemlich die Urſach der Kometiſchen Schweiff-
Kruͤmmung/ ans Liecht geſetzt.
Warum deꝛ
Schweiff
ſich biswei-
len kruͤm-
me.
Gar leicht laͤſſt ſich/ aus angezeigten Unterſcheide der Materi/ gleich-
falls urtheilen/ und erkennen/ warum ein Komet viel tunckler oder heller/
feuriger oder blaſſer/ denn der andre/ ſcheine. Denn je dicker uñ tunckler der
Knopff deß Kometens/ deßgleichen je groͤſſer/ dichter/ und gedruckter ſeine
Kerne ſind; deſto heller und ſtaͤrcker wirfft er die empfangene Stralen der
Sonnen zuruͤck: Folgendlich muͤſſen denn auch die Kometen alsdenn ei-
nen friſchern und ſtaͤrckern Glantz haben/ weder zu der Zeit/ da ſolche
Materi luckerich wird/ und die Kerne voneinander kommen. Wenn
aber ein Komet taͤglich liechter wird/ und heller von Glantze; iſt es eine
Anzeigung/ daß er noch nicht ſeine voͤllige Zeitigung erlangt habe. Und
weil am ſeltneſten die Materi der Kometen ſich ſo dick zuſammenſetzt/ daß
mercklich-groſſe und ſehr dichte Kerne daraus werden moͤchten/ vielweni-
ger/ daß ein ſolcher gantzer aneinander hafftender Koͤrper daraus er-
wuͤchſe; ſondern gemeinlich beſagte Materi ſich aufloͤſet und voneinander
geht/ ehe denn ſie zu ſothaner Zeitigung kan gelangen: als kommen die
tunckel-
Von den
Farben der
Kometen.
(a) Plura hac de re apud ſæpe laudatum Dn. Autorem fol. 513. invenies.
(b) Lib. 8.
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