Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von dem Einfluß deß Gestirns/ Stuffen-Jahren/ etc. Weiß aber mein Herr/ wie sie den Kriegs- und Eisen-Planeten ge- Schönwald. Jch habe einen Stein gesehen/ darauf stund ein ge- Goldstern. Der Herr hat eingetroffen. Aber sonst findet manMartiali- Forell. Und wozu soll dieser Planeten-Stein nutzen? Goldstern. Man eignet ihm die Krafft zu/ kühn/ streitbar/ und Die Sonne wird gleichfalls unterschiedlich/ auf den Steinen/ ge-Der Son- Deß Venus-Sterns/ Bildnissen/ fallen eben so wol unterschied-Deß Venus- Deß Mercur-Sterns Bildniß ist leichtlich zu errathen. Denn esDeß Mer- Nicht weniger sind die Stein-Bilder deß Mondes unterschieden.Deß Mon- Ge- R r r r r r r r iij
Von dem Einfluß deß Geſtirns/ Stuffen-Jahren/ ꝛc. Weiß aber mein Herꝛ/ wie ſie den Kriegs- und Eiſen-Planeten ge- Schoͤnwald. Jch habe einen Stein geſehen/ darauf ſtund ein ge- Goldſtern. Der Herꝛ hat eingetroffen. Aber ſonſt findet manMartiali- Forell. Und wozu ſoll dieſer Planeten-Stein nutzen? Goldſtern. Man eignet ihm die Krafft zu/ kuͤhn/ ſtreitbar/ und Die Sonne wird gleichfalls unterſchiedlich/ auf den Steinen/ ge-Der Son- Deß Venus-Sterns/ Bildniſſen/ fallen eben ſo wol unterſchied-Deß Venus- Deß Mercur-Sterns Bildniß iſt leichtlich zu errathen. Denn esDeß Mer- Nicht weniger ſind die Stein-Bilder deß Mondes unterſchieden.Deß Mon- Ge- R r r r r r r r iij
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Von dem Einfluß deß Geſtirns/ Stuffen-Jahren/ ꝛc.
Weiß aber mein Herꝛ/ wie ſie den Kriegs- und Eiſen-Planeten ge-
bildet haben?
Schoͤnwald. Jch habe einen Stein geſehen/ darauf ſtund ein ge-
haniſchter Mann/ mit einer Lantzen. Vielleicht iſt das ſein Bild-Zei-
chen geweſen?
Goldſtern. Der Herꝛ hat eingetroffen. Aber ſonſt findet man
ihn auch wol/ mit einem Kriegs-Faͤhnlein/ oder andrem kriegriſchem
Zeichen; doch allezeit gewaffnet/ bisweilen auch zu Pferde.
Martiali-
ſche Stein-
Figuren.
Forell. Und wozu ſoll dieſer Planeten-Stein nutzen?
Goldſtern. Man eignet ihm die Krafft zu/ kuͤhn/ ſtreitbar/ und
ſieghafft zu machen: welche Krafft alsdenn am groͤſſeſten/ wenn die Fi-
gur in einem Stein geſchnitten wird/ der mit dem Stern gleicher Na-
tur iſt.
Die Sonne wird gleichfalls unterſchiedlich/ auf den Steinen/ ge-
funden: bisweilen/ in ihrer eigentlichen Geſtalt/ und umher mit Stra-
len umgeben; bisweilen/ wie ein Menſch mit fliegenden Haaren/ in wei-
ten Kleidern/ auf einem Thron ſitzend; biswilen auch wol/ auf einem
Wagen mit 4. Pferden fahrend/ um welchen Wagen die zwoͤlff himm-
liſche Zeichen deß Thier-Kreiſes ſitzen. Der Stein/ darauf dieſe Figur
gebildet/ beſitzt die Krafft/ Jemanden zum Regiment/ und bey den Groſ-
ſen in Gunſt zu bringen.
Der Son-
nen.
Deß Venus-Sterns/ Bildniſſen/ fallen eben ſo wol unterſchied-
lich; doch mehrentheils/ in der Geſtalt eines Weibs/ im langen Rock/
welches in der Hand einen Lorbeer-Zweig haͤlt. Dieſes Bildes Tugend
ſoll ſeyn/ daß es zu allen Sachen/ hurtig und behende macht/ und alles zum
gewuͤnſchten Zweck befordert/ die Furcht fuͤr dem Waſſer aufhebet/ und
den Weibsbildern zu Ehren hilfft.
Deß Venus-
Sterns.
Deß Mercur-Sterns Bildniß iſt leichtlich zu errathen. Denn es
iſt ein Mann/ behendes Leibs/ der ein zierliches Baͤrtlein hat; an den
Fuͤſſen/ Fluͤgel; in der Hand/ einen Herolds-Stab/ zu ſeinen Fuͤſſen
einen Han; oder/ unter ſeinen Fuͤſſen/ eine Schlange. Die Tugend die-
ſer Stein-Figur ſoll ſeyn/ gelehrt/ und beredt/ auch die Handels-Leute
reich machen.
Deß Mer-
curs.
Nicht weniger ſind die Stein-Bilder deß Mondes unterſchieden.
Unterweilen wird er gebildet/ in ſeiner natuͤrlichen Geſtalt/ mit Hoͤr-
nern; bisweilen auf einem Wagen; und wie eine Jungfrau mit Bogen/
Koͤcher/ und Hunden/ die einen Hirſchen verfolgen. Dieſes Bildes
Krafft gibt gute Verrichtungen/ in Geſandſchafften daß dem Abgefer-
tigten daraus Guͤter und Ehre erwachſen: ſchafft auch ſonſt/ bey allen
Ge-
Deß Mon-
des.
R r r r r r r r iij
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