Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der drey und zwantzigste Discurs/ gleichfalls die grösseste Macht gepflantzt/ und zuletzt über Teutschland/ de-nen er auch das höchste Reich zugebracht: stehet auch noch über Teutsch- land. Woraus Die vierdte Die Fünste werden
Der drey und zwantzigſte Diſcurs/ gleichfalls die groͤſſeſte Macht gepflantzt/ und zuletzt uͤber Teutſchland/ de-nen er auch das hoͤchſte Reich zugebracht: ſtehet auch noch uͤber Teutſch- land. Woraus Die vierdte Die Fuͤnſte werden
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Der drey und zwantzigſte Diſcurs/
gleichfalls die groͤſſeſte Macht gepflantzt/ und zuletzt uͤber Teutſchland/ de-
nen er auch das hoͤchſte Reich zugebracht: ſtehet auch noch uͤber Teutſch-
land.
Den neuen Methodum/ oder die Prognoſticirungs-Weiſe deß
Chriſtlichen Arabers/ Franciſci Allei, verwirfft der Autor/ und zwar
nicht unbillig. Doch gleichwol finde ich dieſes merckwuͤrdig/ daß/ neben
andern/ der Untergang deß Hertzogthums Lothringen/ darinn/ geprophe-
zeyet worden. Betreffend die Prognoſtica von den Staͤdten/ iſt deß
Authoris ſeine Meinung dieſes. Wofern man/ von ihrem Anfange/ ge-
wiſſe Urkunden hat/ kan man ihre zukuͤnfftige Ergehungen/ aus ihrer er-
ſten Anrichtung ſelbſten/ mutmaſſen. So es aber/ an ſolcher Nachricht/
mangelt; muß mans/ in den Orbibus magnis, oder groſſen Jahr-Krei-
ſen/ groſſen Conjunction/ Finſterniſſen/ und andern dergleichen Sachen/
ſuchen; zufoͤrderſt aber/ in dem Vertical-Stande der Sterne/ welche zu
der latitudine loci (wo man anders ſonſt ſolche recht haben kan) accom-
modirt werden. Jſt die Geburts-Stellung ihres Fuͤrſten/ oder Koͤnigs/
vorhanden; wird daraus viel zu ſchlieſſen ſeyn: und hat Cardanus/ nicht
ohne Urſach/ geſagt/ daß dergleichen Geburten den Reichen gewaltige
Veraͤnderungen bringen. Hiebey obſervirt der Author/ es ſey/ bey der
Geburt Caroli deß Erſten/ Koͤnigs in Engeland/ das Haupt der Medu-
ſon im achten/ in der Oppoſition der Sonnen/ auch Sonne und Mond in
gewaltſamen Zeichen geſtanden: welches einen ungluͤcklichen Ausgang
bedeutet habe.
Woraus
das Pro-
gnoſticon
der Staͤdte
zu nehmen.
Die vierdte Urſach der Veraͤnderungen in dieſer Welt wird dem
Wechſel der Abſidum Planetarum, das iſt/ der Veraͤnderung deß hoͤch-
ſten oder niedrigſten Planeten-Sitzes/ von einem Zeichen zum andern/
beygemeſſen. Denn wenn die Auges oder hoͤchſte Sitz-Puncten der Pla-
neten veraͤndert werden; ſo geſchicht auch eine Veraͤnderung in den Rei-
chen/ Herꝛſchafften/ und Secten/ vorab bey denen Voͤlckern/ deren Signi-
ficator oder Anzeiger und Bedeuter der Planet geweſen/ welcher ſeinen
hohen Sitz geaͤndert. Solche Veraͤnderung aber geſchicht entweder
zum Guten/ oder zum Boͤſen/ nach der obern Anzeiger Natur ſelbiger
Zeiten/ und deß veraͤnderten Zeichens.
Die vierdte
Uꝛſach welt-
licher Ver-
aͤndrungen.
Die Fuͤnffte rechnet man den Aenderungen der Obliquitaͤten zu/ ſo-
wol in dem Ausſchweiff der Sonnen/ als der Planeten. Die Sechſte/
den neuen Sternen/ in dem achten Kreiſe. Denn wenn ſich dergleichen/
am Himmel/ laſſen ſehen/ geben ſie der Erden was Merckliches zu bedeu-
ten/ und herꝛſchen gleichſam unter allen bedeutlichen Geſtirnen. Hiezu
werden
Die Fuͤnſte
und Sech-
ſte.
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