Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der siebende Discurs/ telligentz: welche den Frommen das Maß deß Glaubens zumisst/ auf daßsie dadurch angezogen werden mit dem H. Geist. Wird gleichfalls ge- nannt/ das Fundament der Schönheit im Stande der Obern: und praesidirt so wol allen öbern/ als untern Formen. Der Achtzehende ist die Jntelligentz der Fülle: weil man/ aus ih- Der Neunzehende heist die Jntelligentz der Heimlichkeit (der Der Zwantzigste ist die Jntelligentz deß Willens: sintemal sie ist Der Ein und Zwantzigste wird genannt Intelligentia complacen- Der Zwey und Zwantzigste heist die glaubige Jntelligentz: sinte- Der Drey und Zwantzigste wird genannt die Grund-Jntelligentz Der Vier und Zwantzigste ist Intelligentia imaginativa, die Der Fünff und Zwantzigste wird benamset die Versuchungs-Jn- Der Sechs und Zwantzigste wird genannt die erneurende Jntel- Der Sieben und Zwantzigste wird genannt die Erreg- oder Er- Der Acht und Zwantzigste wird die natürliche Jntelligentz ge- nannt:
Der ſiebende Discurs/ telligentz: welche den Frommen das Maß deß Glaubens zumiſſt/ auf daßſie dadurch angezogen werden mit dem H. Geiſt. Wird gleichfalls ge- nannt/ das Fundament der Schoͤnheit im Stande der Obern: und præſidirt ſo wol allen oͤbern/ als untern Formen. Der Achtzehende iſt die Jntelligentz der Fuͤlle: weil man/ aus ih- Der Neunzehende heiſt die Jntelligentz der Heimlichkeit (der Der Zwantzigſte iſt die Jntelligentz deß Willens: ſintemal ſie iſt Der Ein und Zwantzigſte wird genannt Intelligentia complacen- Der Zwey und Zwantzigſte heiſt die glaubige Jntelligentz: ſinte- Der Drey und Zwantzigſte wird genannt die Grund-Jntelligentz Der Vier und Zwantzigſte iſt Intelligentia imaginativa, die Der Fuͤnff und Zwantzigſte wird benamſet die Verſuchungs-Jn- Der Sechs und Zwantzigſte wird genannt die erneurende Jntel- Der Sieben und Zwantzigſte wird genannt die Erreg- oder Er- Der Acht und Zwantzigſte wird die natuͤrliche Jntelligentz ge- nannt:
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0164" n="138"/><fw place="top" type="header">Der ſiebende Discurs/</fw><lb/><hi rendition="#fr">telligentz:</hi> welche den Frommen das Maß deß Glaubens zumiſſt/ auf daß<lb/> ſie dadurch angezogen werden mit dem H. Geiſt. Wird gleichfalls ge-<lb/> nannt/ <hi rendition="#fr">das Fundament der Schoͤnheit im Stande der Obern:</hi> und<lb/> præſidirt ſo wol allen oͤbern/ als untern Formen.</p><lb/> <p>Der Achtzehende iſt die <hi rendition="#fr">Jntelligentz</hi> der <hi rendition="#fr">Fuͤlle:</hi> weil man/ aus ih-<lb/> rem Buſem/ die Geheimniſſe erforſchet/ und den tieffen verborgenen<lb/> Sinn/ ſo unter ihrem Schatten ruhet.</p><lb/> <p>Der Neunzehende heiſt die <hi rendition="#fr">Jntelligentz der Heimlichkeit</hi> (der<lb/> Verſtand deß Geheimniſſes) oder aller geiſtlichen Handlungen: weil ſie<lb/> eine Fuͤlle iſt/ ſo von dem allerhoͤchſten Segen uͤber ſie wird ausgegoſſen.</p><lb/> <p>Der Zwantzigſte iſt die <hi rendition="#fr">Jntelligentz deß Willens:</hi> ſintemal ſie iſt<lb/> die Zubereitung aller und jeder Kreaturen/ und ein Fußſteig der gehei-<lb/> men Weisheit.</p><lb/> <p>Der Ein und Zwantzigſte wird genannt <hi rendition="#aq">Intelligentia complacen-<lb/> tiæ quæſiti,</hi> das iſt/ die <hi rendition="#fr">Jntelligentz der Beliebung oder Bewilli-<lb/> gung deſſen/ ſo man geſucht</hi> und <hi rendition="#fr">gebetten:</hi> weil ſie den goͤttlichen Ein-<lb/> fluß empfaͤhet/ daß aus ihrem Segen-Waſſer/ auf alle und jede Dinge/<lb/> ein Zufluß geſchicht.</p><lb/> <p>Der Zwey und Zwantzigſte heiſt die <hi rendition="#fr">glaubige Jntelligentz:</hi> ſinte-<lb/> mal ihrer Hand anvertrauet ſind die geiſtliche Tugenden/ auch von ihr<lb/> unterhalten und gehegt werden/ daß ſie nicht fern bleiben/ von denen/ die<lb/> unter ihrem Schatten wohnen.</p><lb/> <p>Der Drey und Zwantzigſte wird genannt <hi rendition="#fr">die Grund-Jntelligentz<lb/> der Beſtetigung:</hi> weil ſie allen Sephiroth/ zu einer Befeſtigungs-<lb/> Krafft/ dienet.</p><lb/> <p>Der Vier und Zwantzigſte iſt <hi rendition="#aq">Intelligentia imaginativa,</hi> <hi rendition="#fr">die<lb/> Jntelligentz der Einbildung:</hi> angeſehn/ ſie allen Gleichheiten der er-<lb/> ſchaffenen Dinge ein Gleichniß gibt.</p><lb/> <p>Der Fuͤnff und Zwantzigſte wird benamſet die <hi rendition="#fr">Verſuchungs-Jn-<lb/> telligentz:</hi> angemerckt ſie die fuͤrnehmſte Verſuchung iſt/ wodurch Gott<lb/> alle Frommen auf die Probe ſetzt.</p><lb/> <p>Der Sechs und Zwantzigſte wird genannt <hi rendition="#fr">die erneurende Jntel-<lb/> ligentz<hi rendition="#i">:</hi></hi> weil alles Erſchaffene/ durch ſie/ wird verneuet.</p><lb/> <p>Der Sieben und Zwantzigſte wird genannt die <hi rendition="#fr">Erreg- oder Er-<lb/> weckungs-Jntelligentz</hi> <hi rendition="#aq">(concitativa)</hi> und iſt die Materi/ aus welcher<lb/> alle Dinge/ unter dem oͤberſten Weltkreiſe/ herfuͤrgebracht worden/<lb/> ſamt ihren Bewegungen.</p><lb/> <p>Der Acht und Zwantzigſte wird <hi rendition="#fr">die natuͤrliche Jntelligentz</hi> ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nannt:</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [138/0164]
Der ſiebende Discurs/
telligentz: welche den Frommen das Maß deß Glaubens zumiſſt/ auf daß
ſie dadurch angezogen werden mit dem H. Geiſt. Wird gleichfalls ge-
nannt/ das Fundament der Schoͤnheit im Stande der Obern: und
præſidirt ſo wol allen oͤbern/ als untern Formen.
Der Achtzehende iſt die Jntelligentz der Fuͤlle: weil man/ aus ih-
rem Buſem/ die Geheimniſſe erforſchet/ und den tieffen verborgenen
Sinn/ ſo unter ihrem Schatten ruhet.
Der Neunzehende heiſt die Jntelligentz der Heimlichkeit (der
Verſtand deß Geheimniſſes) oder aller geiſtlichen Handlungen: weil ſie
eine Fuͤlle iſt/ ſo von dem allerhoͤchſten Segen uͤber ſie wird ausgegoſſen.
Der Zwantzigſte iſt die Jntelligentz deß Willens: ſintemal ſie iſt
die Zubereitung aller und jeder Kreaturen/ und ein Fußſteig der gehei-
men Weisheit.
Der Ein und Zwantzigſte wird genannt Intelligentia complacen-
tiæ quæſiti, das iſt/ die Jntelligentz der Beliebung oder Bewilli-
gung deſſen/ ſo man geſucht und gebetten: weil ſie den goͤttlichen Ein-
fluß empfaͤhet/ daß aus ihrem Segen-Waſſer/ auf alle und jede Dinge/
ein Zufluß geſchicht.
Der Zwey und Zwantzigſte heiſt die glaubige Jntelligentz: ſinte-
mal ihrer Hand anvertrauet ſind die geiſtliche Tugenden/ auch von ihr
unterhalten und gehegt werden/ daß ſie nicht fern bleiben/ von denen/ die
unter ihrem Schatten wohnen.
Der Drey und Zwantzigſte wird genannt die Grund-Jntelligentz
der Beſtetigung: weil ſie allen Sephiroth/ zu einer Befeſtigungs-
Krafft/ dienet.
Der Vier und Zwantzigſte iſt Intelligentia imaginativa, die
Jntelligentz der Einbildung: angeſehn/ ſie allen Gleichheiten der er-
ſchaffenen Dinge ein Gleichniß gibt.
Der Fuͤnff und Zwantzigſte wird benamſet die Verſuchungs-Jn-
telligentz: angemerckt ſie die fuͤrnehmſte Verſuchung iſt/ wodurch Gott
alle Frommen auf die Probe ſetzt.
Der Sechs und Zwantzigſte wird genannt die erneurende Jntel-
ligentz: weil alles Erſchaffene/ durch ſie/ wird verneuet.
Der Sieben und Zwantzigſte wird genannt die Erreg- oder Er-
weckungs-Jntelligentz (concitativa) und iſt die Materi/ aus welcher
alle Dinge/ unter dem oͤberſten Weltkreiſe/ herfuͤrgebracht worden/
ſamt ihren Bewegungen.
Der Acht und Zwantzigſte wird die natuͤrliche Jntelligentz ge-
nannt:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |