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Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.

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Der siebenzehende Discurs/
kur nur selten) von uns gesehen werden können; ohn allein/ bey der Oppo-
sition/ indem sie nemlich/ zwischen der Sonnen-Linie und unsrem Gesich-
te/ lauffen/ und uns/ durch das Schau-Rohr/ wie Flecken/ in der Son-
nen/ erscheinen.

Je grösser aber diese Mackeln/ je näher sie uns seyn; aber desto wei-
ter hingegen/ von der Sonnen/ entfernet/ und desto langsamer ihren Lauff
um dieselbe vollenbringen: gleichwie gegentheils die kleinere/ so in einem
kleinerem Kreise wandeln/ desto balder um die Sonne herum kommen.
Solcher unterschiedlicher Lauff verursacht/ daß sie bald näher zusammen/
bald wiederum weiter voneinander rucken/ und bisweilen einander ver-
decken.

Warum sie aber jemaln/ in einer Ey-rundlichen Figur/ jemaln in
andrer/ erscheinen; darüber gibt er zweyerley Ursachen. Die erste ist/ daß
sie bisweilen/ in dem äussersten oder weitesten Umschweiffe der Sonnen
lauffen/ denn allda müssen sie nothwendig kleiner und zusammengezoge-
ner erscheinen: weil daselbst ihr/ von der Sonnen erleuchtete Portion uns
unsichtbar ist/ das geringere Stück aber/ welches tunckel bleibt/ nur al-
lein gesehen wird. Je mehr aber unsere Augen/ gegen der Medietät der
Sonnen-Scheiben/ und in stracker Lini sich befinden; je grösser und run-
der werden sie/ von uns/ gesehen. Die andre Ursach ist die manchfältige
Configuration und Stellung derselben Planeten; wenn nemlich ihrer et-
liche/ in die Linie unseres Gesichts/ schier zugleich fallen/ und einander zum
Theil verbergen/ (oder einer/ einen gewissen Theil deß andren bedeckt)
wodurch sie gleichsam eine Ey-förmige Gestalt überkommen. Und weil
threr offt viel (nemlich mit ihren lunulis, oder kleinen Monden) sich zu-
sammen häuffen/ gleich als versamleten sie sich in einen Körper/ oder Klum-
pen; hernach wiederum voneinander weichen: so dunckts uns bisweilen/
als ob sie entstünden oder erzeuget würden; bisweilen aber/ als vergingen
sie/ und verschwünden. Welches geschicht/ wenn etliche Flecken unter-
schiedlicher Grösse und Distantz/ auf einerley Reise (indem sie unterschied-
lich/ etliche langsamer/ etliche geschwinder/ lauffen) sich einander verhül-
len/ und die kleinere/ so der Sonnen näher sitzen/ durch eine und andre
der grössern Art/ allgemach verfinstert/ und hernach wiederum entdecket
werden. Welches auch um so viel glaublicher ist/ weil diese Verbergung
fürnemlich/ um das Mittel-Theil der Sonnen/ geschicht.

Weiter erhellet/ aus dieser Erkenntniß der Flecken/ daß so offt sich
gleichsam eine Sonnenfinsterniß begäbe/ als offt besagte Planet-Sterne/
zwischen die Sonne und unser Gesicht/ tretten. Welches sie denn gar
offt thun/ und zwar nicht stets in gleicher Anzahl: denn jemaln hat man

(jedoch

Der ſiebenzehende Discurs/
kur nur ſelten) von uns geſehen werden koͤnnen; ohn allein/ bey der Oppo-
ſition/ indem ſie nemlich/ zwiſchen der Sonnen-Linie und unſrem Geſich-
te/ lauffen/ und uns/ durch das Schau-Rohr/ wie Flecken/ in der Son-
nen/ erſcheinen.

Je groͤſſer aber dieſe Mackeln/ je naͤher ſie uns ſeyn; aber deſto wei-
ter hingegen/ von der Sonnen/ entfernet/ und deſto langſamer ihren Lauff
um dieſelbe vollenbringen: gleichwie gegentheils die kleinere/ ſo in einem
kleinerem Kreiſe wandeln/ deſto balder um die Sonne herum kommen.
Solcher unterſchiedlicher Lauff verurſacht/ daß ſie bald naͤher zuſammen/
bald wiederum weiter voneinander rucken/ und bisweilen einander ver-
decken.

Warum ſie aber jemaln/ in einer Ey-rundlichen Figur/ jemaln in
andrer/ erſcheinen; daruͤber gibt er zweyerley Urſachen. Die erſte iſt/ daß
ſie bisweilen/ in dem aͤuſſerſten oder weiteſten Umſchweiffe der Sonnen
lauffen/ denn allda muͤſſen ſie nothwendig kleiner und zuſammengezoge-
ner erſcheinen: weil daſelbſt ihr/ von der Sonnen erleuchtete Portion uns
unſichtbar iſt/ das geringere Stuͤck aber/ welches tunckel bleibt/ nur al-
lein geſehen wird. Je mehr aber unſere Augen/ gegen der Medietaͤt der
Sonnen-Scheiben/ und in ſtracker Lini ſich befinden; je groͤſſer und run-
der werden ſie/ von uns/ geſehen. Die andre Urſach iſt die manchfaͤltige
Configuration und Stellung derſelben Planeten; wenn nemlich ihrer et-
liche/ in die Linie unſeres Geſichts/ ſchier zugleich fallen/ und einander zum
Theil verbergen/ (oder einer/ einen gewiſſen Theil deß andren bedeckt)
wodurch ſie gleichſam eine Ey-foͤrmige Geſtalt uͤberkommen. Und weil
threr offt viel (nemlich mit ihren lunulis, oder kleinen Monden) ſich zu-
ſammen haͤuffen/ gleich als verſamleten ſie ſich in einen Koͤrper/ oder Klum-
pen; hernach wiederum voneinander weichen: ſo dunckts uns bisweilen/
als ob ſie entſtuͤnden oder erzeuget wuͤrden; bisweilen aber/ als vergingen
ſie/ und verſchwuͤnden. Welches geſchicht/ wenn etliche Flecken unter-
ſchiedlicher Groͤſſe und Diſtantz/ auf einerley Reiſe (indem ſie unterſchied-
lich/ etliche langſamer/ etliche geſchwinder/ lauffen) ſich einander verhuͤl-
len/ und die kleinere/ ſo der Sonnen naͤher ſitzen/ durch eine und andre
der groͤſſern Art/ allgemach verfinſtert/ und hernach wiederum entdecket
werden. Welches auch um ſo viel glaublicher iſt/ weil dieſe Verbergung
fuͤrnemlich/ um das Mittel-Theil der Sonnen/ geſchicht.

Weiter erhellet/ aus dieſer Erkenntniß der Flecken/ daß ſo offt ſich
gleichſam eine Sonnenfinſterniß begaͤbe/ als offt beſagte Planet-Sterne/
zwiſchen die Sonne und unſer Geſicht/ tretten. Welches ſie denn gar
offt thun/ und zwar nicht ſtets in gleicher Anzahl: denn jemaln hat man

(jedoch
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Zitationshilfe: Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676, S. 766. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francisci_lusthaus_1676/816>, abgerufen am 23.12.2024.