Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.macht hat: damit der Feind noch eine Mauer/ so doch GOTT gnädig verhütet hat/ zu gewinnen hätte. Worauf/ um 3. Uhr Nachmittags/ wie auch die folgende Nacht/ der Feind immerzu/ mit Lärmen-machen/ sich vernehmen ließ/ darum die Unsern/ alle Stunde/ deß Stumrs gewärtig seyn musten. Welcher doch erst deß folgenden Tags/ am 12. Octobr. um 8. Uhr/ fürgenommen worden. (Allhie ist die Zahl 12. beym Ortelio nur verdruckt/ und muß dafür der 11. October stehen.) Leunclavius: Am 11. fing der Feind abermal an/ zu sprengen: weßwegen man ihm/ durch Gegengraben/ in so weit wehrete/ daß er nicht mehr/ dann ein Fach der Mauren einwarff. Die gestürtzte Mauer aber erschlug bey acht Spannier. Und darauf lieff er Sturm/ an zweyen Orten. Wie es/ bey solchem Anlauff/ hergegangen/ lässt Leunclavius ungemeldt. Und fährt gleich also fort: Am 12. October/ warff der Feind wiederum bey zwantzig Klaffter nieder. Darnach lieff er einen Sturm an; richtete aber nichts aus. Nachmals/ um eins/ stifftete er einen neuen Lärmen/ nahete sich mit zween Hauffen herzu/ und schlug seine Leute/ mit Kolben und Sebeln/ zum Sturm: sie wolten aber nicht daran. In der siebenden Stunde/ hub er wiederum einen Lermen an: der aber zerging/ oder/ ohn einigen Nachdruck/ vorüber rauschte. Was / in den Stürmen/ vor Wien/ von Türken/ umgekommen/ kunte man gar nicht wissen: dann sie schleifftens/ bey der Nacht/ hinweg/ und vergrubens. Ortelius: Den 12. Octobr. (womit er aber den 11. meinet) um 8. Uhr/ nahm der Feind einen Sturm für. Dann nachdem er zuförderst seine Mine wiederum zugerichtet; hat er einen gewaltigen Lärmen/ beydes von Reisigen und Fußvölkern angefangen/ und zu sprengen sich bemühet. Welches aber die Unsrige/ mit GOttes Hülffe/ durch Gegengrabung/ unterbrochen: ausbenommen/ daß ein Stück von der Mauren/ einem Loch gleich/ dabey 7. oder 8. Spannier todt geblieben/ eingeworffen worden. Auf solches/ hat der Feind/ an zweyen Orten/ nahe bey dem Stuben-Thor/ mit so grossem Ernst zu stürmen angefangen/ daß man die Fähnlein / auf der Mauren/ aus den Quartieren/ verstärken müssen: so auch/ durch GOttes Beystand / glücklich zu Werk gesetzt worden. An diesem Tage/ sind abermal viel Spannier/ und (Teutsche) Landsknechte/ erschossen/ und todt geblieben. Und als man/ unter den Bürgern / gemustert; hat man gefunden/ daß/ unter ihnen/ 636. gemangelt. Dagegen aber ist/ auf feindlicher Seiten/ eine unzehliche Menge Volks/ und/ unter denselben/ auch der Bassa von Anatolia geblieben. Den Verlauff deß 13. Tags lässt Leunclavius gar aus. Ortelius hingegen setzt/ an statt deß 13. Octobr. noch eins den 12 ten: daher leicht zu gedenken/ weil alles/ was er / unter porigem dato vom 12. Octobr. erzehlet/ vom Leunclavio/ unterm eilfften / beschrieben worden/ es sey die Zahl 12. beym Ortelio zum ersten mal/ durch einen Druck-Fehler/ für eilff/ gesetzt worden/ und zum jetzo folgenden zweyten mal eigentlich für den 12. Octobr. anzunehmen. Daun ob gleich Jovius und macht hat: damit der Feind noch eine Mauer/ so doch GOTT gnädig verhütet hat/ zu gewinnen hätte. Worauf/ um 3. Uhr Nachmittags/ wie auch die folgende Nacht/ der Feind immerzu/ mit Lärmen-machen/ sich vernehmen ließ/ darum die Unsern/ alle Stunde/ deß Stumrs gewärtig seyn musten. Welcher doch erst deß folgenden Tags/ am 12. Octobr. um 8. Uhr/ fürgenommen worden. (Allhie ist die Zahl 12. beym Ortelio nur verdruckt/ und muß dafür der 11. October stehen.) Leunclavius: Am 11. fing der Feind abermal an/ zu sprengen: weßwegen man ihm/ durch Gegengraben/ in so weit wehrete/ daß er nicht mehr/ dann ein Fach der Mauren einwarff. Die gestürtzte Mauer aber erschlug bey acht Spannier. Und darauf lieff er Sturm/ an zweyen Orten. Wie es/ bey solchem Anlauff/ hergegangen/ lässt Leunclavius ungemeldt. Und fährt gleich also fort: Am 12. October/ warff der Feind wiederum bey zwantzig Klaffter nieder. Darnach lieff er einen Sturm an; richtete aber nichts aus. Nachmals/ um eins/ stifftete er einen neuen Lärmen/ nahete sich mit zween Hauffen herzu/ und schlug seine Leute/ mit Kolben und Sebeln/ zum Sturm: sie wolten aber nicht daran. In der siebenden Stunde/ hub er wiederum einen Lermen an: der aber zerging/ oder/ ohn einigen Nachdruck/ vorüber rauschte. Was / in den Stürmen/ vor Wien/ von Türken/ umgekommen/ kunte man gar nicht wissen: dann sie schleifftens/ bey der Nacht/ hinweg/ und vergrubens. Ortelius: Den 12. Octobr. (womit er aber den 11. meinet) um 8. Uhr/ nahm der Feind einen Sturm für. Dann nachdem er zuförderst seine Mine wiederum zugerichtet; hat er einen gewaltigen Lärmen/ beydes von Reisigen und Fußvölkern angefangen/ und zu sprengen sich bemühet. Welches aber die Unsrige/ mit GOttes Hülffe/ durch Gegengrabung/ unterbrochen: ausbenommen/ daß ein Stück von der Mauren/ einem Loch gleich/ dabey 7. oder 8. Spannier todt geblieben/ eingeworffen worden. Auf solches/ hat der Feind/ an zweyen Orten/ nahe bey dem Stuben-Thor/ mit so grossem Ernst zu stürmen angefangen/ daß man die Fähnlein / auf der Mauren/ aus den Quartieren/ verstärken müssen: so auch/ durch GOttes Beystand / glücklich zu Werk gesetzt worden. An diesem Tage/ sind abermal viel Spannier/ und (Teutsche) Landsknechte/ erschossen/ und todt geblieben. Und als man/ unter den Bürgern / gemustert; hat man gefunden/ daß/ unter ihnen/ 636. gemangelt. Dagegen aber ist/ auf feindlicher Seiten/ eine unzehliche Menge Volks/ und/ unter denselben/ auch der Bassa von Anatolia geblieben. Den Verlauff deß 13. Tags lässt Leunclavius gar aus. Ortelius hingegen setzt/ an statt deß 13. Octobr. noch eins den 12 ten: daher leicht zu gedenken/ weil alles/ was er / unter porigem dato vom 12. Octobr. erzehlet/ vom Leunclavio/ unterm eilfften / beschrieben worden/ es sey die Zahl 12. beym Ortelio zum ersten mal/ durch einen Druck-Fehler/ für eilff/ gesetzt worden/ und zum jetzo folgenden zweyten mal eigentlich für den 12. Octobr. anzunehmen. Daun ob gleich Jovius und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0174" n="166"/> macht hat: damit der Feind noch eine Mauer/ so doch GOTT gnädig verhütet hat/ zu gewinnen hätte. Worauf/ um 3. Uhr Nachmittags/ wie auch die folgende Nacht/ der Feind immerzu/ mit Lärmen-machen/ sich vernehmen ließ/ darum die Unsern/ alle Stunde/ deß Stumrs gewärtig seyn musten. Welcher doch erst deß folgenden Tags/ am 12. Octobr. um 8. Uhr/ fürgenommen worden. (Allhie ist die Zahl 12. beym Ortelio nur verdruckt/ und muß dafür der 11. October stehen.)</p> <p>Leunclavius: Am 11. fing der Feind abermal an/ zu sprengen: weßwegen man ihm/ durch Gegengraben/ in so weit wehrete/ daß er nicht mehr/ dann ein Fach der Mauren einwarff. Die gestürtzte Mauer aber erschlug bey acht Spannier. Und darauf lieff er Sturm/ an zweyen Orten.</p> <p>Wie es/ bey solchem Anlauff/ hergegangen/ lässt Leunclavius ungemeldt. Und fährt gleich also fort:</p> <p>Am 12. October/ warff der Feind wiederum bey zwantzig Klaffter nieder. Darnach lieff er einen Sturm an; richtete aber nichts aus. Nachmals/ um eins/ stifftete er einen neuen Lärmen/ nahete sich mit zween Hauffen herzu/ und schlug seine Leute/ mit Kolben und Sebeln/ zum Sturm: sie wolten aber nicht daran. In der siebenden Stunde/ hub er wiederum einen Lermen an: der aber zerging/ oder/ ohn einigen Nachdruck/ vorüber rauschte. Was / in den Stürmen/ vor Wien/ von Türken/ umgekommen/ kunte man gar nicht wissen: dann sie schleifftens/ bey der Nacht/ hinweg/ und vergrubens.</p> <p>Ortelius: Den 12. Octobr. (womit er aber den 11. meinet) um 8. Uhr/ nahm der Feind einen Sturm für. Dann nachdem er zuförderst seine Mine wiederum zugerichtet; hat er einen gewaltigen Lärmen/ beydes von Reisigen und Fußvölkern angefangen/ und zu sprengen sich bemühet. Welches aber die Unsrige/ mit GOttes Hülffe/ durch Gegengrabung/ unterbrochen: ausbenommen/ daß ein Stück von der Mauren/ einem Loch gleich/ dabey 7. oder 8. Spannier todt geblieben/ eingeworffen worden. Auf solches/ hat der Feind/ an zweyen Orten/ nahe bey dem Stuben-Thor/ mit so grossem Ernst zu stürmen angefangen/ daß man die Fähnlein / auf der Mauren/ aus den Quartieren/ verstärken müssen: so auch/ durch GOttes Beystand / glücklich zu Werk gesetzt worden. An diesem Tage/ sind abermal viel Spannier/ und (Teutsche) Landsknechte/ erschossen/ und todt geblieben. Und als man/ unter den Bürgern / gemustert; hat man gefunden/ daß/ unter ihnen/ 636. gemangelt. Dagegen aber ist/ auf feindlicher Seiten/ eine unzehliche Menge Volks/ und/ unter denselben/ auch der Bassa von Anatolia geblieben.</p> <p>Den Verlauff deß 13. Tags lässt Leunclavius gar aus. Ortelius hingegen setzt/ an statt deß 13. Octobr. noch eins den 12 ten: daher leicht zu gedenken/ weil alles/ was er / unter porigem dato vom 12. Octobr. erzehlet/ vom Leunclavio/ unterm eilfften / beschrieben worden/ es sey die Zahl 12. beym Ortelio zum ersten mal/ durch einen Druck-Fehler/ für eilff/ gesetzt worden/ und zum jetzo folgenden zweyten mal eigentlich für den 12. Octobr. anzunehmen. Daun ob gleich Jovius und </p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0174]
macht hat: damit der Feind noch eine Mauer/ so doch GOTT gnädig verhütet hat/ zu gewinnen hätte. Worauf/ um 3. Uhr Nachmittags/ wie auch die folgende Nacht/ der Feind immerzu/ mit Lärmen-machen/ sich vernehmen ließ/ darum die Unsern/ alle Stunde/ deß Stumrs gewärtig seyn musten. Welcher doch erst deß folgenden Tags/ am 12. Octobr. um 8. Uhr/ fürgenommen worden. (Allhie ist die Zahl 12. beym Ortelio nur verdruckt/ und muß dafür der 11. October stehen.)
Leunclavius: Am 11. fing der Feind abermal an/ zu sprengen: weßwegen man ihm/ durch Gegengraben/ in so weit wehrete/ daß er nicht mehr/ dann ein Fach der Mauren einwarff. Die gestürtzte Mauer aber erschlug bey acht Spannier. Und darauf lieff er Sturm/ an zweyen Orten.
Wie es/ bey solchem Anlauff/ hergegangen/ lässt Leunclavius ungemeldt. Und fährt gleich also fort:
Am 12. October/ warff der Feind wiederum bey zwantzig Klaffter nieder. Darnach lieff er einen Sturm an; richtete aber nichts aus. Nachmals/ um eins/ stifftete er einen neuen Lärmen/ nahete sich mit zween Hauffen herzu/ und schlug seine Leute/ mit Kolben und Sebeln/ zum Sturm: sie wolten aber nicht daran. In der siebenden Stunde/ hub er wiederum einen Lermen an: der aber zerging/ oder/ ohn einigen Nachdruck/ vorüber rauschte. Was / in den Stürmen/ vor Wien/ von Türken/ umgekommen/ kunte man gar nicht wissen: dann sie schleifftens/ bey der Nacht/ hinweg/ und vergrubens.
Ortelius: Den 12. Octobr. (womit er aber den 11. meinet) um 8. Uhr/ nahm der Feind einen Sturm für. Dann nachdem er zuförderst seine Mine wiederum zugerichtet; hat er einen gewaltigen Lärmen/ beydes von Reisigen und Fußvölkern angefangen/ und zu sprengen sich bemühet. Welches aber die Unsrige/ mit GOttes Hülffe/ durch Gegengrabung/ unterbrochen: ausbenommen/ daß ein Stück von der Mauren/ einem Loch gleich/ dabey 7. oder 8. Spannier todt geblieben/ eingeworffen worden. Auf solches/ hat der Feind/ an zweyen Orten/ nahe bey dem Stuben-Thor/ mit so grossem Ernst zu stürmen angefangen/ daß man die Fähnlein / auf der Mauren/ aus den Quartieren/ verstärken müssen: so auch/ durch GOttes Beystand / glücklich zu Werk gesetzt worden. An diesem Tage/ sind abermal viel Spannier/ und (Teutsche) Landsknechte/ erschossen/ und todt geblieben. Und als man/ unter den Bürgern / gemustert; hat man gefunden/ daß/ unter ihnen/ 636. gemangelt. Dagegen aber ist/ auf feindlicher Seiten/ eine unzehliche Menge Volks/ und/ unter denselben/ auch der Bassa von Anatolia geblieben.
Den Verlauff deß 13. Tags lässt Leunclavius gar aus. Ortelius hingegen setzt/ an statt deß 13. Octobr. noch eins den 12 ten: daher leicht zu gedenken/ weil alles/ was er / unter porigem dato vom 12. Octobr. erzehlet/ vom Leunclavio/ unterm eilfften / beschrieben worden/ es sey die Zahl 12. beym Ortelio zum ersten mal/ durch einen Druck-Fehler/ für eilff/ gesetzt worden/ und zum jetzo folgenden zweyten mal eigentlich für den 12. Octobr. anzunehmen. Daun ob gleich Jovius und
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