François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 1. Berlin, 1871.die Kanzel zu eng. Ich möchte Landwirth werden Ein Wirbel war während dieser Rede in des "Nicht genau, wann er eingetreten ist, aber eine "Jedenfalls also Anfangs der neunziger Jahre, "Es thut mir leid, diesen Wunsch, selber wenn die Kanzel zu eng. Ich möchte Landwirth werden Ein Wirbel war während dieſer Rede in des „Nicht genau, wann er eingetreten iſt, aber eine „Jedenfalls alſo Anfangs der neunziger Jahre, „Es thut mir leid, dieſen Wunſch, ſelber wenn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0069" n="62"/> die Kanzel zu eng. Ich möchte Landwirth werden<lb/> wie unſer Fräulein Hardine. Vorher freilich, ſagt ſie,<lb/> ſoll ich ſtudiren.“</p><lb/> <p>Ein Wirbel war während dieſer Rede in des<lb/> Invaliden Kopfe aufgeſtiegen. Er ſtand einen Augen¬<lb/> blick wie geblendet von dem Lichte dieſer neuen Auf¬<lb/> klärung. „Begriff ich Sie recht,“ ſagte er darauf, des<lb/> Knaben Hand ergreifend und heftig drückend, „ver¬<lb/> ſtand ich Sie recht, junger Herr, ſo war Ihr Gro߬<lb/> vater, ehe er Kloſterprobſt ward, Pfarrer <hi rendition="#g">hier</hi>, hier<lb/> in Reckenburg. Können Sie mir ſagen, in welchen<lb/> Jahren?“</p><lb/> <p>„Nicht genau, wann er eingetreten iſt, aber eine<lb/> lange, lange Zeit, bevor er gegen Ende des Jahr¬<lb/> hunderts in das Kloſter berufen wurde.“</p><lb/> <p>„Jedenfalls alſo Anfangs der neunziger Jahre,<lb/> in denen ich geboren ſein muß. <hi rendition="#g">Er</hi>, er hat mich<lb/> ohne Zweifel getauft; <hi rendition="#g">ſeine</hi> Hand meinen Namen in<lb/> das Kirchenregiſter eingetragen. <hi rendition="#g">Darum</hi>, darum hat<lb/> er mich vor allen Anderen lieb gehabt. Laſſen Sie<lb/> Ihren Vater in Frieden auf dem Schloſſe, mein lie¬<lb/> ber junger Herr. Ein raſcher Blick in das Kirchen¬<lb/> buch, und die Sache iſt abgemacht.“</p><lb/> <p>„Es thut mir leid, dieſen Wunſch, ſelber wenn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0069]
die Kanzel zu eng. Ich möchte Landwirth werden
wie unſer Fräulein Hardine. Vorher freilich, ſagt ſie,
ſoll ich ſtudiren.“
Ein Wirbel war während dieſer Rede in des
Invaliden Kopfe aufgeſtiegen. Er ſtand einen Augen¬
blick wie geblendet von dem Lichte dieſer neuen Auf¬
klärung. „Begriff ich Sie recht,“ ſagte er darauf, des
Knaben Hand ergreifend und heftig drückend, „ver¬
ſtand ich Sie recht, junger Herr, ſo war Ihr Gro߬
vater, ehe er Kloſterprobſt ward, Pfarrer hier, hier
in Reckenburg. Können Sie mir ſagen, in welchen
Jahren?“
„Nicht genau, wann er eingetreten iſt, aber eine
lange, lange Zeit, bevor er gegen Ende des Jahr¬
hunderts in das Kloſter berufen wurde.“
„Jedenfalls alſo Anfangs der neunziger Jahre,
in denen ich geboren ſein muß. Er, er hat mich
ohne Zweifel getauft; ſeine Hand meinen Namen in
das Kirchenregiſter eingetragen. Darum, darum hat
er mich vor allen Anderen lieb gehabt. Laſſen Sie
Ihren Vater in Frieden auf dem Schloſſe, mein lie¬
ber junger Herr. Ein raſcher Blick in das Kirchen¬
buch, und die Sache iſt abgemacht.“
„Es thut mir leid, dieſen Wunſch, ſelber wenn
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