François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 2. Berlin, 1871.Ort, wohin ich mich zu richten habe, dann will ich So war denn Fräulein Ehrenhardine wieder ein¬ Dicke Thränen hingen dem guten Manne in den Und wirklich enthielt der erste väterliche Brief Ort, wohin ich mich zu richten habe, dann will ich So war denn Fräulein Ehrenhardine wieder ein¬ Dicke Thränen hingen dem guten Manne in den Und wirklich enthielt der erſte väterliche Brief <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="44"/> Ort, wohin ich mich zu richten habe, dann will ich<lb/> ihm Alles bekennen; ja, Fräulein Hardine, ich ver¬<lb/> ſprech’ es Ihnen, Alles bekennen, und wie er es ver¬<lb/> ordnet, ſo ſoll es geſchehen. Nur ſtellen Sie keinen<lb/> Anderen zwiſchen mich und ihn.“</p><lb/> <p>So war denn Fräulein Ehrenhardine wieder ein¬<lb/> mal die Beſiegte der kleinen Dorl. Der Vater reiſte<lb/> ohne unſer Geheimniß ab. Ja, in der Furcht einer<lb/> Entdeckung, wagte ich nur ganz ſchüchtern die Bitte,<lb/> ſich doch recht nach dem Faber umzuthun und aus¬<lb/> führlich über ihn zu berichten.</p><lb/> <p>Dicke Thränen hingen dem guten Manne in den<lb/> Augen, als er beim Abſchied es noch mit einem Scherz¬<lb/> worte verſuchte: „Sage der lieben Dorl, meine Dine,<lb/> daß ich ihren Mosjö Per—ſé ganz gehörig in's Gebet<lb/> nehmen werde.“</p><lb/> <p>Und wirklich enthielt der erſte väterliche Brief<lb/> aus dem Lager vor Caſtel, in welchem die Sachſen<lb/> mit einem Theil der Preußen vereinigt ſtanden, einen<lb/> ausführlichen Bericht über den ſeit dem Tage von<lb/> Valmy Verſchollenen. Er hatte alle Fährniſſe einer<lb/> peſtilenzialiſchen Krankenpflege glücklich überdauert und<lb/> ſtand, zum Regimentsarzt befördert, bei dem Belage¬<lb/> rungscorps. Der Ruf ſeiner Unermüdlichkeit, Uner¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0048]
Ort, wohin ich mich zu richten habe, dann will ich
ihm Alles bekennen; ja, Fräulein Hardine, ich ver¬
ſprech’ es Ihnen, Alles bekennen, und wie er es ver¬
ordnet, ſo ſoll es geſchehen. Nur ſtellen Sie keinen
Anderen zwiſchen mich und ihn.“
So war denn Fräulein Ehrenhardine wieder ein¬
mal die Beſiegte der kleinen Dorl. Der Vater reiſte
ohne unſer Geheimniß ab. Ja, in der Furcht einer
Entdeckung, wagte ich nur ganz ſchüchtern die Bitte,
ſich doch recht nach dem Faber umzuthun und aus¬
führlich über ihn zu berichten.
Dicke Thränen hingen dem guten Manne in den
Augen, als er beim Abſchied es noch mit einem Scherz¬
worte verſuchte: „Sage der lieben Dorl, meine Dine,
daß ich ihren Mosjö Per—ſé ganz gehörig in's Gebet
nehmen werde.“
Und wirklich enthielt der erſte väterliche Brief
aus dem Lager vor Caſtel, in welchem die Sachſen
mit einem Theil der Preußen vereinigt ſtanden, einen
ausführlichen Bericht über den ſeit dem Tage von
Valmy Verſchollenen. Er hatte alle Fährniſſe einer
peſtilenzialiſchen Krankenpflege glücklich überdauert und
ſtand, zum Regimentsarzt befördert, bei dem Belage¬
rungscorps. Der Ruf ſeiner Unermüdlichkeit, Uner¬
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