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Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891.

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Stachelbeerblättchen. Dort war es schön gewesen.
War es das? Hatte er sich nicht Jahr für Jahr
weggesehnt von dort? Und nun schien er sich so
fremd in der Welt, "so allein wie ein Stein", wie
ein altes Lied sagt.

"Aha, da kommen sie ja! Der Muckerl und
der Storch, und der Kanonenjockel, guten Tag, Jockerl
-- und der Herr Baron und der Bub', gieb e
Patsch, Bub', au! nit so derb! Ja, wo ist denn der
Papa?"

Die Ausrufe kamen von Fräulein Loni, die in¬
mitten eines Kreises von fünf jungen Männern stand,
die eben hereingetreten waren. Alfred suchte mit den
Augen nach dem "Buben", doch konnte er keinen
erblicken, auf den die Bezeichnung gepaßt hätte.

"Da ist noch Einer," hörte er jetzt Loni sagen
und dann "schau'ns, da steht er; ach bitt' schön, Herr,
wie heißen Sie doch gleich? ich möcht' die Herr¬
schaften mit einander bekannt machen."

Alfred trat etwas verwundert näher und hörte
nun fünf Namen, die aber von seinem Trommelfell
vorläufig gleich wieder abprallten.

Es war weder ein Herr Storch noch ein Baron
darunter, doch schloß er bald, daß der Ueberschlanke,
der ihr zur Rechten stand, von dem Fräulein mit
dem Vogelnamen ausgezeichnet worden. Der, den sie
jetzt wieder "Bub" nannte, hatte einen stattlichen

Stachelbeerblättchen. Dort war es ſchön geweſen.
War es das? Hatte er ſich nicht Jahr für Jahr
weggeſehnt von dort? Und nun ſchien er ſich ſo
fremd in der Welt, „ſo allein wie ein Stein“, wie
ein altes Lied ſagt.

„Aha, da kommen ſie ja! Der Muckerl und
der Storch, und der Kanonenjockel, guten Tag, Jockerl
— und der Herr Baron und der Bub', gieb e
Patſch, Bub', au! nit ſo derb! Ja, wo iſt denn der
Papa?“

Die Ausrufe kamen von Fräulein Loni, die in¬
mitten eines Kreiſes von fünf jungen Männern ſtand,
die eben hereingetreten waren. Alfred ſuchte mit den
Augen nach dem „Buben“, doch konnte er keinen
erblicken, auf den die Bezeichnung gepaßt hätte.

„Da iſt noch Einer,“ hörte er jetzt Loni ſagen
und dann „ſchau'ns, da ſteht er; ach bitt' ſchön, Herr,
wie heißen Sie doch gleich? ich möcht' die Herr¬
ſchaften mit einander bekannt machen.“

Alfred trat etwas verwundert näher und hörte
nun fünf Namen, die aber von ſeinem Trommelfell
vorläufig gleich wieder abprallten.

Es war weder ein Herr Storch noch ein Baron
darunter, doch ſchloß er bald, daß der Ueberſchlanke,
der ihr zur Rechten ſtand, von dem Fräulein mit
dem Vogelnamen ausgezeichnet worden. Der, den ſie
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[30/0046] Stachelbeerblättchen. Dort war es ſchön geweſen. War es das? Hatte er ſich nicht Jahr für Jahr weggeſehnt von dort? Und nun ſchien er ſich ſo fremd in der Welt, „ſo allein wie ein Stein“, wie ein altes Lied ſagt. „Aha, da kommen ſie ja! Der Muckerl und der Storch, und der Kanonenjockel, guten Tag, Jockerl — und der Herr Baron und der Bub', gieb e Patſch, Bub', au! nit ſo derb! Ja, wo iſt denn der Papa?“ Die Ausrufe kamen von Fräulein Loni, die in¬ mitten eines Kreiſes von fünf jungen Männern ſtand, die eben hereingetreten waren. Alfred ſuchte mit den Augen nach dem „Buben“, doch konnte er keinen erblicken, auf den die Bezeichnung gepaßt hätte. „Da iſt noch Einer,“ hörte er jetzt Loni ſagen und dann „ſchau'ns, da ſteht er; ach bitt' ſchön, Herr, wie heißen Sie doch gleich? ich möcht' die Herr¬ ſchaften mit einander bekannt machen.“ Alfred trat etwas verwundert näher und hörte nun fünf Namen, die aber von ſeinem Trommelfell vorläufig gleich wieder abprallten. Es war weder ein Herr Storch noch ein Baron darunter, doch ſchloß er bald, daß der Ueberſchlanke, der ihr zur Rechten ſtand, von dem Fräulein mit dem Vogelnamen ausgezeichnet worden. Der, den ſie jetzt wieder „Bub“ nannte, hatte einen ſtattlichen

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_bittersuess_1891/46>, abgerufen am 21.11.2024.