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Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891.

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"Daher der Name," erwiderte Wolff lakonisch.

"Ein wüster Name," sagte sie achselzuckend.

"Den Sie mir gegeben haben," parirte er mit
einer Verbeugung.

"Paßt er nicht?" fragte sie unschuldig.

"So gut wie Ihnen die Uniform paßt er schon."

Sie sah zweifelnd ihren Vater an.

"Papa, ich glaub', Muckerl will wieder anbin¬
den, wir zwei haben immer Händel," sagte sie in
weinerlichem Ton.

"Da sitzt das Karnickel," entgegnete ihr Vater
phlegmatisch und legte die Hand auf ihr krauses
Köpfchen. "Laß doch Jeden 'n Gesicht hinmachen,
wie er will."

Wolff zuckte ein wenig: "Fräulein sieht mein
Gesicht nicht gern," sagte er resignirt; dazu machte er
eine Bewegung, als wolle er aufstehen.

Das Mädchen blickte schnell auf.

"Meinetwegen sollen Sie nicht gehen, ich geh'
schon selbst," rief sie halb weinend, schob ihren Stuhl
zurück und eilte in das Haus.

"Was war das nun wieder!" sagte der Vater
kopfschüttelnd. "So 'n Mädel bleibt doch ewig 'n
Mädel."

Eine Unbehaglichkeit fing an, sich zu verbreiten.
Man sprach wohl noch, aber dazwischen horchte man
doch auf den leichten Schritt, der wiederkommen sollte,

„Daher der Name,“ erwiderte Wolff lakoniſch.

„Ein wüſter Name,“ ſagte ſie achſelzuckend.

„Den Sie mir gegeben haben,“ parirte er mit
einer Verbeugung.

„Paßt er nicht?“ fragte ſie unſchuldig.

„So gut wie Ihnen die Uniform paßt er ſchon.“

Sie ſah zweifelnd ihren Vater an.

„Papa, ich glaub', Muckerl will wieder anbin¬
den, wir zwei haben immer Händel,“ ſagte ſie in
weinerlichem Ton.

„Da ſitzt das Karnickel,“ entgegnete ihr Vater
phlegmatiſch und legte die Hand auf ihr krauſes
Köpfchen. „Laß doch Jeden 'n Geſicht hinmachen,
wie er will.“

Wolff zuckte ein wenig: „Fräulein ſieht mein
Geſicht nicht gern,“ ſagte er reſignirt; dazu machte er
eine Bewegung, als wolle er aufſtehen.

Das Mädchen blickte ſchnell auf.

„Meinetwegen ſollen Sie nicht gehen, ich geh'
ſchon ſelbſt,“ rief ſie halb weinend, ſchob ihren Stuhl
zurück und eilte in das Haus.

„Was war das nun wieder!“ ſagte der Vater
kopfſchüttelnd. „So 'n Mädel bleibt doch ewig 'n
Mädel.“

Eine Unbehaglichkeit fing an, ſich zu verbreiten.
Man ſprach wohl noch, aber dazwiſchen horchte man
doch auf den leichten Schritt, der wiederkommen ſollte,

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[36/0052] „Daher der Name,“ erwiderte Wolff lakoniſch. „Ein wüſter Name,“ ſagte ſie achſelzuckend. „Den Sie mir gegeben haben,“ parirte er mit einer Verbeugung. „Paßt er nicht?“ fragte ſie unſchuldig. „So gut wie Ihnen die Uniform paßt er ſchon.“ Sie ſah zweifelnd ihren Vater an. „Papa, ich glaub', Muckerl will wieder anbin¬ den, wir zwei haben immer Händel,“ ſagte ſie in weinerlichem Ton. „Da ſitzt das Karnickel,“ entgegnete ihr Vater phlegmatiſch und legte die Hand auf ihr krauſes Köpfchen. „Laß doch Jeden 'n Geſicht hinmachen, wie er will.“ Wolff zuckte ein wenig: „Fräulein ſieht mein Geſicht nicht gern,“ ſagte er reſignirt; dazu machte er eine Bewegung, als wolle er aufſtehen. Das Mädchen blickte ſchnell auf. „Meinetwegen ſollen Sie nicht gehen, ich geh' ſchon ſelbſt,“ rief ſie halb weinend, ſchob ihren Stuhl zurück und eilte in das Haus. „Was war das nun wieder!“ ſagte der Vater kopfſchüttelnd. „So 'n Mädel bleibt doch ewig 'n Mädel.“ Eine Unbehaglichkeit fing an, ſich zu verbreiten. Man ſprach wohl noch, aber dazwiſchen horchte man doch auf den leichten Schritt, der wiederkommen ſollte,

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse: Bittersüß. Novellen. Berlin, 1891, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_bittersuess_1891/52>, abgerufen am 24.11.2024.