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Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895.

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der Künstlerin berieth er neue Farben für Aepfel und Birnen, die naturgetreu wirken sollten auch bei geringer Uebung; der Apotheker mußte, allerdings auf begeisterte Anpreisung der Tante Martha, den famosen Kitt ansehen, beriechen und kosten, was ihm offenbares Vergnügen gewährte; den Kapitänen bot er Cigarren aus seinem Etui an, und mit den drei Apothekertöchtern improvisirte er einen Walzer, um mit Lisbeth tanzen zu können. "Lisbeth, amüsirst Du Dich?" flüsterte er, während sie nach Herrn Buthmanns taktfester Musik im Sechstritt dahinglitten.

"Wie noch nie! Du bist nämlich der größte Schelm -"

"Willst Du wohl gleich ruhig sein! Lisbeth, glaubst Du, daß sie mich mögen?"

"Und wie!"

"Aber mit des Doktors Frau muß ich noch sprechen, für was interessirt die sich?"

"Erika? Für nichts besonders, glaub ich."

"So will ich ihr ein bißchen die Cour schneiden, nicht?"

Lisbeth machte so ängstliche Augen und sprach so heftig, sie hätte sich beinah verrathen: "Nein, das leid ich nicht! das ist häßlich."

Axel glänzte vor Uebermuth: "Häßlich? Wieso denn? Das ist doch die berühmte Dame, die Liebe

der Künstlerin berieth er neue Farben für Aepfel und Birnen, die naturgetreu wirken sollten auch bei geringer Uebung; der Apotheker mußte, allerdings auf begeisterte Anpreisung der Tante Martha, den famosen Kitt ansehen, beriechen und kosten, was ihm offenbares Vergnügen gewährte; den Kapitänen bot er Cigarren aus seinem Etui an, und mit den drei Apothekertöchtern improvisirte er einen Walzer, um mit Lisbeth tanzen zu können. „Lisbeth, amüsirst Du Dich?“ flüsterte er, während sie nach Herrn Buthmanns taktfester Musik im Sechstritt dahinglitten.

„Wie noch nie! Du bist nämlich der größte Schelm –“

„Willst Du wohl gleich ruhig sein! Lisbeth, glaubst Du, daß sie mich mögen?“

„Und wie!“

„Aber mit des Doktors Frau muß ich noch sprechen, für was interessirt die sich?“

„Erika? Für nichts besonders, glaub ich.“

„So will ich ihr ein bißchen die Cour schneiden, nicht?“

Lisbeth machte so ängstliche Augen und sprach so heftig, sie hätte sich beinah verrathen: „Nein, das leid ich nicht! das ist häßlich.“

Axel glänzte vor Uebermuth: „Häßlich? Wieso denn? Das ist doch die berühmte Dame, die Liebe

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[365/0373] der Künstlerin berieth er neue Farben für Aepfel und Birnen, die naturgetreu wirken sollten auch bei geringer Uebung; der Apotheker mußte, allerdings auf begeisterte Anpreisung der Tante Martha, den famosen Kitt ansehen, beriechen und kosten, was ihm offenbares Vergnügen gewährte; den Kapitänen bot er Cigarren aus seinem Etui an, und mit den drei Apothekertöchtern improvisirte er einen Walzer, um mit Lisbeth tanzen zu können. „Lisbeth, amüsirst Du Dich?“ flüsterte er, während sie nach Herrn Buthmanns taktfester Musik im Sechstritt dahinglitten. „Wie noch nie! Du bist nämlich der größte Schelm –“ „Willst Du wohl gleich ruhig sein! Lisbeth, glaubst Du, daß sie mich mögen?“ „Und wie!“ „Aber mit des Doktors Frau muß ich noch sprechen, für was interessirt die sich?“ „Erika? Für nichts besonders, glaub ich.“ „So will ich ihr ein bißchen die Cour schneiden, nicht?“ Lisbeth machte so ängstliche Augen und sprach so heftig, sie hätte sich beinah verrathen: „Nein, das leid ich nicht! das ist häßlich.“ Axel glänzte vor Uebermuth: „Häßlich? Wieso denn? Das ist doch die berühmte Dame, die Liebe

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Zitationshilfe: Frapan, Ilse [i. e. Ilse Akunian]: Flügel auf! Novellen. Berlin, 1895, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frapan_fluegel_1895/373>, abgerufen am 21.11.2024.