Freiligrath, Ferdinand: Ça ira! Herisau, 1846.Die Sonne schien wie lauter Gold! Auftauchte schimmernd Stadt um Stadt! Der Rhein war wie ein Spiegel schier, und das Verdeck war blank und glatt! Die Dielen blitzten frisch gebohnt, und auf den schmalen her und hin Vergnügten Auges wandelten der König und die Königin! Nach allen Seiten schaut' umher und winkte das erhabne Paar; Des Rheingau's Reben grüßten sie und auch dein Nußlaub, Sankt Goar! Sie sahn zu Rhein, sie sahn zu Berg: -- wie war das Schifflein doch so nett! Es ging sich auf den Dielen fast, als wie auf Sanssouci's Parket! Die Sonne ſchien wie lauter Gold! Auftauchte ſchimmernd Stadt um Stadt! Der Rhein war wie ein Spiegel ſchier, und das Verdeck war blank und glatt! Die Dielen blitzten friſch gebohnt, und auf den ſchmalen her und hin Vergnügten Auges wandelten der König und die Königin! Nach allen Seiten ſchaut’ umher und winkte das erhabne Paar; Des Rheingau’s Reben grüßten ſie und auch dein Nußlaub, Sankt Goar! Sie ſahn zu Rhein, ſie ſahn zu Berg: — wie war das Schifflein doch ſo nett! Es ging ſich auf den Dielen faſt, als wie auf Sansſouci’s Parket! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0032" n="24"/> <lg n="2"> <l>Die Sonne ſchien wie lauter Gold! Auftauchte</l><lb/> <l>ſchimmernd Stadt um Stadt!</l><lb/> <l>Der Rhein war wie ein Spiegel ſchier, und das</l><lb/> <l>Verdeck war blank und glatt!</l><lb/> <l>Die Dielen blitzten friſch gebohnt, und auf den</l><lb/> <l>ſchmalen her und hin</l><lb/> <l>Vergnügten Auges wandelten der König und die</l><lb/> <l>Königin!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Nach allen Seiten ſchaut’ umher und winkte das</l><lb/> <l>erhabne Paar;</l><lb/> <l>Des Rheingau’s Reben grüßten ſie und auch dein</l><lb/> <l>Nußlaub, Sankt Goar!</l><lb/> <l>Sie ſahn zu Rhein, ſie ſahn zu Berg: — wie</l><lb/> <l>war das Schifflein doch ſo nett!</l><lb/> <l>Es ging ſich auf den Dielen faſt, als wie auf</l><lb/> <l>Sansſouci’s Parket!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0032]
Die Sonne ſchien wie lauter Gold! Auftauchte
ſchimmernd Stadt um Stadt!
Der Rhein war wie ein Spiegel ſchier, und das
Verdeck war blank und glatt!
Die Dielen blitzten friſch gebohnt, und auf den
ſchmalen her und hin
Vergnügten Auges wandelten der König und die
Königin!
Nach allen Seiten ſchaut’ umher und winkte das
erhabne Paar;
Des Rheingau’s Reben grüßten ſie und auch dein
Nußlaub, Sankt Goar!
Sie ſahn zu Rhein, ſie ſahn zu Berg: — wie
war das Schifflein doch ſo nett!
Es ging ſich auf den Dielen faſt, als wie auf
Sansſouci’s Parket!
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