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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.

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Von Ungewitter, Wind, Mißwachs etc.
einen eintzigen entsetzlichen Blitz und Donner-
schlag, welcher so starck war, daß auch die gan-
tze Stadt schiene, als ob sie gantz darnieder
geschlagen würde, schlug aber nirgends mehr
ein, als in den Kirch-Thurm, welches erst
den andern Morgen frühe in acht genommen
wurde; Der Schlag gieng oben bey der Spi-
tze in den Thurm hinein, zu dem Fenster ne-
ben der Glocken, wo der Drath zum Viertel-
Seiger gehet, der Drath war zerschmoltzen,
die Spur des Viertel-Zeigers in etwas
krum, die Stunden-Tafel unten etwas beschä-
diget, dabey die Mauer ein wenig ausgeworf-
fen, alsdenn hatte sich, dem Ansehen nach, der
Strahl in zwey Theile getheilet, davon der ei-
ne an der Decken oben wo die Spur stehet,
in Gange einen Quater-Stein durchgeschla-
gen, und in die deutsche Kirche und zwar in
den Pfeiler der Kantzel gegen über, wo Luthe-
ri Bildniß stehet, gegangen, alle Ecken beschä-
diget, Stücken ausgeschlagen, (jedoch das
Bild unversehret) und alsdenn oben über dem
einen Fenster, auf der Herrschaftlichen Empor-
Kirche wieder sich herausgewendet, das Dach
an der Mauer und dreyen Latten in die 3 El-
len zerschmettert, den Simß an der Mauer
vielfältig beschädiget, so daß es ausgesehen, als
wenn mit einem Bohr, Fingers-dicke in die
Mauer gebohret wäre, von da wieder unten

in

Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc.
einen eintzigen entſetzlichen Blitz und Donner-
ſchlag, welcher ſo ſtarck war, daß auch die gan-
tze Stadt ſchiene, als ob ſie gantz darnieder
geſchlagen wuͤrde, ſchlug aber nirgends mehr
ein, als in den Kirch-Thurm, welches erſt
den andern Morgen fruͤhe in acht genommen
wurde; Der Schlag gieng oben bey der Spi-
tze in den Thurm hinein, zu dem Fenſter ne-
ben der Glocken, wo der Drath zum Viertel-
Seiger gehet, der Drath war zerſchmoltzen,
die Spur des Viertel-Zeigers in etwas
krum, die Stunden-Tafel unten etwas beſchaͤ-
diget, dabey die Mauer ein wenig ausgeworf-
fen, alsdenn hatte ſich, dem Anſehen nach, der
Strahl in zwey Theile getheilet, davon der ei-
ne an der Decken oben wo die Spur ſtehet,
in Gange einen Quater-Stein durchgeſchla-
gen, und in die deutſche Kirche und zwar in
den Pfeiler der Kantzel gegen uͤber, wo Luthe-
ri Bildniß ſtehet, gegangen, alle Ecken beſchaͤ-
diget, Stuͤcken ausgeſchlagen, (jedoch das
Bild unverſehret) und alsdenn oben uͤber dem
einen Fenſter, auf der Herrſchaftlichen Empor-
Kirche wieder ſich herausgewendet, das Dach
an der Mauer und dreyen Latten in die 3 El-
len zerſchmettert, den Simß an der Mauer
vielfaͤltig beſchaͤdiget, ſo daß es ausgeſehen, als
wenn mit einem Bohr, Fingers-dicke in die
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[157/0175] Von Ungewitter, Wind, Mißwachs ꝛc. einen eintzigen entſetzlichen Blitz und Donner- ſchlag, welcher ſo ſtarck war, daß auch die gan- tze Stadt ſchiene, als ob ſie gantz darnieder geſchlagen wuͤrde, ſchlug aber nirgends mehr ein, als in den Kirch-Thurm, welches erſt den andern Morgen fruͤhe in acht genommen wurde; Der Schlag gieng oben bey der Spi- tze in den Thurm hinein, zu dem Fenſter ne- ben der Glocken, wo der Drath zum Viertel- Seiger gehet, der Drath war zerſchmoltzen, die Spur des Viertel-Zeigers in etwas krum, die Stunden-Tafel unten etwas beſchaͤ- diget, dabey die Mauer ein wenig ausgeworf- fen, alsdenn hatte ſich, dem Anſehen nach, der Strahl in zwey Theile getheilet, davon der ei- ne an der Decken oben wo die Spur ſtehet, in Gange einen Quater-Stein durchgeſchla- gen, und in die deutſche Kirche und zwar in den Pfeiler der Kantzel gegen uͤber, wo Luthe- ri Bildniß ſtehet, gegangen, alle Ecken beſchaͤ- diget, Stuͤcken ausgeſchlagen, (jedoch das Bild unverſehret) und alsdenn oben uͤber dem einen Fenſter, auf der Herrſchaftlichen Empor- Kirche wieder ſich herausgewendet, das Dach an der Mauer und dreyen Latten in die 3 El- len zerſchmettert, den Simß an der Mauer vielfaͤltig beſchaͤdiget, ſo daß es ausgeſehen, als wenn mit einem Bohr, Fingers-dicke in die Mauer gebohret waͤre, von da wieder unten in

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Zitationshilfe: Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/175>, abgerufen am 04.12.2024.