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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.

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Von denen Dorfschaften.
höltze, ward aber den andern Tag durch den
Herrn Amtmann und Gerichten gefunden,
sie wurde eingezogen und im Jahre 1739 den
18 December, als den Freytag nach dem III.
Advent, zu Hoyerswerda auf dem Marckte
decolliret, sie gieng wohl bereit zum Tode, der
Kopf aber wurde mit fünf Hieben abgeschlagen.

Bröthen, wendisch Briten, lieget eine
halbe Meile von der Stadt auf einem Hügel
wendisch Brow genannt, daher es den Na-
men Bröthen führet, weil es auf einem Brohu
oder Hügel lieget. Es hat 4 Richter-Güther,
so aber sehr schwach seyn, 16 Dienst-Hufen, 2
Gärtner, 3 Häusler und 1 Erb-Mühle, nicht
weit darvon ist die Ziegel-Scheune die der Herr-
schaft gehöret, die Aecker und Wiesewachs
sind überaus schlecht, daher auch fast alle arm
sind, und nichts im Vermögen haben. Mit dem
GOttes-Dienst gehöret es in die Stadt. Der
Teich dabey gehöret der Herrschaft und ist ein
Saam-Teichlein. Die Dienste verrichtet es
nach der Stadt, hält selbst Schafe. Jm
Jahre 1698 den 1 Januar ertrunck ein Mann
Namens Rumberg von Bröthen, in dem Ge-
sümpfe zwischen den Dämmen, da man nach
Wittgenau gehet, er war nicht recht bey Ver-
stande. Jm Jahre 1731 den 13 Julii fielen
grosse Schlossen, und thaten im Getreyde, son-
derlich im Heydekorn grossen Schaden. Jm

Jahre
O 3

Von denen Dorfſchaften.
hoͤltze, ward aber den andern Tag durch den
Herrn Amtmann und Gerichten gefunden,
ſie wurde eingezogen und im Jahre 1739 den
18 December, als den Freytag nach dem III.
Advent, zu Hoyerswerda auf dem Marckte
decolliret, ſie gieng wohl bereit zum Tode, der
Kopf aber wurde mit fuͤnf Hieben abgeſchlagen.

Broͤthen, wendiſch Briten, lieget eine
halbe Meile von der Stadt auf einem Huͤgel
wendiſch Brow genannt, daher es den Na-
men Broͤthen fuͤhret, weil es auf einem Brohu
oder Huͤgel lieget. Es hat 4 Richter-Guͤther,
ſo aber ſehr ſchwach ſeyn, 16 Dienſt-Hufen, 2
Gaͤrtner, 3 Haͤusler und 1 Erb-Muͤhle, nicht
weit darvon iſt die Ziegel-Scheune die der Herr-
ſchaft gehoͤret, die Aecker und Wieſewachs
ſind uͤberaus ſchlecht, daher auch faſt alle arm
ſind, und nichts im Vermoͤgen haben. Mit dem
GOttes-Dienſt gehoͤret es in die Stadt. Der
Teich dabey gehoͤret der Herrſchaft und iſt ein
Saam-Teichlein. Die Dienſte verrichtet es
nach der Stadt, haͤlt ſelbſt Schafe. Jm
Jahre 1698 den 1 Januar ertrunck ein Mann
Namens Rumberg von Broͤthen, in dem Ge-
ſuͤmpfe zwiſchen den Daͤmmen, da man nach
Wittgenau gehet, er war nicht recht bey Ver-
ſtande. Jm Jahre 1731 den 13 Julii fielen
groſſe Schloſſen, und thaten im Getreyde, ſon-
derlich im Heydekorn groſſen Schaden. Jm

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[197/0215] Von denen Dorfſchaften. hoͤltze, ward aber den andern Tag durch den Herrn Amtmann und Gerichten gefunden, ſie wurde eingezogen und im Jahre 1739 den 18 December, als den Freytag nach dem III. Advent, zu Hoyerswerda auf dem Marckte decolliret, ſie gieng wohl bereit zum Tode, der Kopf aber wurde mit fuͤnf Hieben abgeſchlagen. Broͤthen, wendiſch Briten, lieget eine halbe Meile von der Stadt auf einem Huͤgel wendiſch Brow genannt, daher es den Na- men Broͤthen fuͤhret, weil es auf einem Brohu oder Huͤgel lieget. Es hat 4 Richter-Guͤther, ſo aber ſehr ſchwach ſeyn, 16 Dienſt-Hufen, 2 Gaͤrtner, 3 Haͤusler und 1 Erb-Muͤhle, nicht weit darvon iſt die Ziegel-Scheune die der Herr- ſchaft gehoͤret, die Aecker und Wieſewachs ſind uͤberaus ſchlecht, daher auch faſt alle arm ſind, und nichts im Vermoͤgen haben. Mit dem GOttes-Dienſt gehoͤret es in die Stadt. Der Teich dabey gehoͤret der Herrſchaft und iſt ein Saam-Teichlein. Die Dienſte verrichtet es nach der Stadt, haͤlt ſelbſt Schafe. Jm Jahre 1698 den 1 Januar ertrunck ein Mann Namens Rumberg von Broͤthen, in dem Ge- ſuͤmpfe zwiſchen den Daͤmmen, da man nach Wittgenau gehet, er war nicht recht bey Ver- ſtande. Jm Jahre 1731 den 13 Julii fielen groſſe Schloſſen, und thaten im Getreyde, ſon- derlich im Heydekorn groſſen Schaden. Jm Jahre O 3

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Zitationshilfe: Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/215>, abgerufen am 04.12.2024.