Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das ein und zwanzigste Capitel. ist wegen dieses Forwercks zwischen dem Pfarrnin Geyerswalda und dem Pastor Primario zu Hoyerswerda wegen der Actuum Ministeria- lium immer ein Streit.(*) Der Pfarr in Gey- erswalda aber ist beständig von der Herrschaft geschü- (*) Die Gelegenheit zu diesem Streite hat Jo-
hann Micklitius Pfarr zu Geyerswalda mit seinem unexemplarischen Leben gegeben, denn im Jahre 1686 ließ der damahlige Pachter in Cortitz mit Namen Reichel, seine Köchin zu Hause copuliren, durch M. George Bierlin- gen Past. Prim. zu Hoyerswerda, weil gedach- ter Pachter mit Micklitio Pfarrern zu Geyers- walda verfallen war, auch wegen seines un- exemplarischen Lebens vom Beicht-Stuhle von ihm sich gewendet, worauf gedachter Bierling Past. Prim. dieses Forwerck sich zu- geeignet, aber nichts ausgerichtet, denn ob gleich der Primarius bey der Commißion zu Hoyerswerda im Jahre 1681 es in litem gezo- gen, so ist doch hierauf nichts decidiret und con- firmiret worden, und als die Herren von Ein- sidel Cortitz gehabt, so ist Geyerswalda und Cortitz beysammen geblieben, dahero auch Jo- hann Micklitius von den Herrn von Einsidel die Vocation zum Pastore allhier bekommen, auch hat sein Antecessor Peter Hentschel Pastor zu Geyerswalda und der Einsiedlische Verwalter zu Cortitz die Kirch-Rechnung zu Geyerswal- da Das ein und zwanzigſte Capitel. iſt wegen dieſes Forwercks zwiſchen dem Pfarrnin Geyerswalda und dem Paſtor Primario zu Hoyerswerda wegen der Actuum Miniſteria- lium immer ein Streit.(*) Der Pfarr in Gey- erswalda aber iſt beſtaͤndig von der Herrſchaft geſchuͤ- (*) Die Gelegenheit zu dieſem Streite hat Jo-
hann Micklitius Pfarr zu Geyerswalda mit ſeinem unexemplariſchen Leben gegeben, denn im Jahre 1686 ließ der damahlige Pachter in Cortitz mit Namen Reichel, ſeine Koͤchin zu Hauſe copuliren, durch M. George Bierlin- gen Paſt. Prim. zu Hoyerswerda, weil gedach- ter Pachter mit Micklitio Pfarrern zu Geyers- walda verfallen war, auch wegen ſeines un- exemplariſchen Lebens vom Beicht-Stuhle von ihm ſich gewendet, worauf gedachter Bierling Paſt. Prim. dieſes Forwerck ſich zu- geeignet, aber nichts ausgerichtet, denn ob gleich der Primarius bey der Commißion zu Hoyerswerda im Jahre 1681 es in litem gezo- gen, ſo iſt doch hierauf nichts decidiret und con- firmiret worden, und als die Herren von Ein- ſidel Cortitz gehabt, ſo iſt Geyerswalda und Cortitz beyſammen geblieben, dahero auch Jo- hann Micklitius von den Herrn von Einſidel die Vocation zum Paſtore allhier bekommen, auch hat ſein Anteceſſor Peter Hentſchel Paſtor zu Geyerswalda und der Einſiedliſche Verwalter zu Cortitz die Kirch-Rechnung zu Geyerswal- da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0238" n="220"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das ein und zwanzigſte Capitel.</hi></fw><lb/> iſt wegen dieſes Forwercks zwiſchen dem Pfarrn<lb/> in Geyerswalda und dem <hi rendition="#aq">Paſtor Primario</hi><lb/> zu Hoyerswerda wegen der <hi rendition="#aq">Actuum Miniſteria-<lb/> lium</hi> immer ein Streit.<note xml:id="a009" n="(*)" place="foot" next="#a009b">Die Gelegenheit zu dieſem Streite hat Jo-<lb/> hann Micklitius Pfarr zu Geyerswalda mit<lb/> ſeinem unexemplariſchen Leben gegeben, denn<lb/> im Jahre 1686 ließ der damahlige Pachter in<lb/> Cortitz mit Namen Reichel, ſeine Koͤchin zu<lb/> Hauſe copuliren, durch M. George Bierlin-<lb/> gen <hi rendition="#aq">Paſt. Prim.</hi> zu Hoyerswerda, weil gedach-<lb/> ter Pachter mit Micklitio Pfarrern zu Geyers-<lb/> walda verfallen war, auch wegen ſeines un-<lb/> exemplariſchen Lebens vom Beicht-Stuhle<lb/> von ihm ſich gewendet, worauf gedachter<lb/> Bierling <hi rendition="#aq">Paſt. Prim.</hi> dieſes Forwerck ſich zu-<lb/> geeignet, aber nichts ausgerichtet, denn ob<lb/> gleich der <hi rendition="#aq">Primarius</hi> bey der Commißion zu<lb/> Hoyerswerda im Jahre 1681 es in <hi rendition="#aq">litem</hi> gezo-<lb/> gen, ſo iſt doch hierauf nichts decidiret und con-<lb/> firmiret worden, und als die Herren von Ein-<lb/> ſidel Cortitz gehabt, ſo iſt Geyerswalda und<lb/> Cortitz beyſammen geblieben, dahero auch Jo-<lb/> hann Micklitius von den Herrn von Einſidel die<lb/> Vocation zum <hi rendition="#aq">Paſtore</hi> allhier bekommen, auch<lb/> hat ſein <hi rendition="#aq">Anteceſſor</hi> Peter Hentſchel <hi rendition="#aq">Paſtor</hi> zu<lb/> Geyerswalda und der Einſiedliſche Verwalter<lb/> zu Cortitz die Kirch-Rechnung zu Geyerswal-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">da</fw></note> Der Pfarr in Gey-<lb/> erswalda aber iſt beſtaͤndig von der Herrſchaft<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geſchuͤ-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [220/0238]
Das ein und zwanzigſte Capitel.
iſt wegen dieſes Forwercks zwiſchen dem Pfarrn
in Geyerswalda und dem Paſtor Primario
zu Hoyerswerda wegen der Actuum Miniſteria-
lium immer ein Streit. (*) Der Pfarr in Gey-
erswalda aber iſt beſtaͤndig von der Herrſchaft
geſchuͤ-
(*) Die Gelegenheit zu dieſem Streite hat Jo-
hann Micklitius Pfarr zu Geyerswalda mit
ſeinem unexemplariſchen Leben gegeben, denn
im Jahre 1686 ließ der damahlige Pachter in
Cortitz mit Namen Reichel, ſeine Koͤchin zu
Hauſe copuliren, durch M. George Bierlin-
gen Paſt. Prim. zu Hoyerswerda, weil gedach-
ter Pachter mit Micklitio Pfarrern zu Geyers-
walda verfallen war, auch wegen ſeines un-
exemplariſchen Lebens vom Beicht-Stuhle
von ihm ſich gewendet, worauf gedachter
Bierling Paſt. Prim. dieſes Forwerck ſich zu-
geeignet, aber nichts ausgerichtet, denn ob
gleich der Primarius bey der Commißion zu
Hoyerswerda im Jahre 1681 es in litem gezo-
gen, ſo iſt doch hierauf nichts decidiret und con-
firmiret worden, und als die Herren von Ein-
ſidel Cortitz gehabt, ſo iſt Geyerswalda und
Cortitz beyſammen geblieben, dahero auch Jo-
hann Micklitius von den Herrn von Einſidel die
Vocation zum Paſtore allhier bekommen, auch
hat ſein Anteceſſor Peter Hentſchel Paſtor zu
Geyerswalda und der Einſiedliſche Verwalter
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