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Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.

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Von dem Namen u. Erbauung der Stadt.
mente zeigen, daß die Stadt schon vor alten
Zeiten Hoyerswerda, Heyerswerda, He-
verswerda,
geheissen. Unter andern zeigen
solches zwey Privilegien, das eine, welches
Kayser Carl der Vierte im Jahre 1300 denen
Städten Budißin, Görlitz, Lauban, und Lö-
bau gegeben, daß die Veste Hoyerswerda mit
ihren Zugehörigen ewiglich bleiben soll bey
der Crone zu Behaimb, das andere lieget in
der Colmischen Kirche, welches im Jahre 1360
Friedrich, Ernst und Jan, Gebrüdere, Her-
ren von der Duba, dem damahligen Pfarrer
und seinen Nachkommen ertheilet, in der Herr-
schaft Heide und Walde Holtz zu hauen
zum Bauen und Brennen.

Hoyerswerda ist also ein Ort, der mit
lauter Wasser, Morast und Sumpf, wie
sonderlich vor alten Zeiten gewesen, umgeben,
wie auch aus den alten Urkunden zu sehen,
daß gegen Morgen niemand wegen Morast,
Sumpf und Wasser zum Schlosse hat kom-

men
nes und Günter, Grafen zu Schwartzenburg,
bekennen, Kayser Carl und seinen Erben, und
denen folgenden Königen zu Böhaimb das
Schloß Hochschwert verkauft zu haben Da-
tum
1357. Wo weiß aber Schlesien noch Lau-
sitz von einem Orte, den man darunter verste-
hen könnte, als unser Hoyerswerda?

Von dem Namen u. Erbauung der Stadt.
mente zeigen, daß die Stadt ſchon vor alten
Zeiten Hoyerswerda, Heyerswerda, He-
verswerda,
geheiſſen. Unter andern zeigen
ſolches zwey Privilegien, das eine, welches
Kayſer Carl der Vierte im Jahre 1300 denen
Staͤdten Budißin, Goͤrlitz, Lauban, und Loͤ-
bau gegeben, daß die Veſte Hoyerswerda mit
ihren Zugehoͤrigen ewiglich bleiben ſoll bey
der Crone zu Behaimb, das andere lieget in
der Colmiſchen Kirche, welches im Jahre 1360
Friedrich, Ernſt und Jan, Gebruͤdere, Her-
ren von der Duba, dem damahligen Pfarrer
und ſeinen Nachkommen ertheilet, in der Herr-
ſchaft Heide und Walde Holtz zu hauen
zum Bauen und Brennen.

Hoyerswerda iſt alſo ein Ort, der mit
lauter Waſſer, Moraſt und Sumpf, wie
ſonderlich vor alten Zeiten geweſen, umgeben,
wie auch aus den alten Urkunden zu ſehen,
daß gegen Morgen niemand wegen Moraſt,
Sumpf und Waſſer zum Schloſſe hat kom-

men
nes und Guͤnter, Grafen zu Schwartzenburg,
bekennen, Kayſer Carl und ſeinen Erben, und
denen folgenden Koͤnigen zu Boͤhaimb das
Schloß Hochſchwert verkauft zu haben Da-
tum
1357. Wo weiß aber Schleſien noch Lau-
ſitz von einem Orte, den man darunter verſte-
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[11/0029] Von dem Namen u. Erbauung der Stadt. mente zeigen, daß die Stadt ſchon vor alten Zeiten Hoyerswerda, Heyerswerda, He- verswerda, geheiſſen. Unter andern zeigen ſolches zwey Privilegien, das eine, welches Kayſer Carl der Vierte im Jahre 1300 denen Staͤdten Budißin, Goͤrlitz, Lauban, und Loͤ- bau gegeben, daß die Veſte Hoyerswerda mit ihren Zugehoͤrigen ewiglich bleiben ſoll bey der Crone zu Behaimb, das andere lieget in der Colmiſchen Kirche, welches im Jahre 1360 Friedrich, Ernſt und Jan, Gebruͤdere, Her- ren von der Duba, dem damahligen Pfarrer und ſeinen Nachkommen ertheilet, in der Herr- ſchaft Heide und Walde Holtz zu hauen zum Bauen und Brennen. Hoyerswerda iſt alſo ein Ort, der mit lauter Waſſer, Moraſt und Sumpf, wie ſonderlich vor alten Zeiten geweſen, umgeben, wie auch aus den alten Urkunden zu ſehen, daß gegen Morgen niemand wegen Moraſt, Sumpf und Waſſer zum Schloſſe hat kom- men (*) (*) nes und Guͤnter, Grafen zu Schwartzenburg, bekennen, Kayſer Carl und ſeinen Erben, und denen folgenden Koͤnigen zu Boͤhaimb das Schloß Hochſchwert verkauft zu haben Da- tum 1357. Wo weiß aber Schleſien noch Lau- ſitz von einem Orte, den man darunter verſte- hen koͤnnte, als unſer Hoyerswerda?

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Zitationshilfe: Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/29>, abgerufen am 28.04.2024.