Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das ein und zwanzigste Capitel. dern bekommen, sie wurde in aller Stille be-graben. Zeißholtz, wendisch Czißow, liegt 1 Mei- GOt-
Das ein und zwanzigſte Capitel. dern bekommen, ſie wurde in aller Stille be-graben. Zeißholtz, wendiſch Czißow, liegt 1 Mei- GOt-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0296" n="278"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das ein und zwanzigſte Capitel.</hi></fw><lb/> dern bekommen, ſie wurde in aller Stille be-<lb/> graben.</p><lb/> <p>Zeißholtz, wendiſch Czißow, liegt 1 Mei-<lb/> le von der Stadt im Holtze, von welchem<lb/> Holtze es auch ſeinen Namen hat, gehoͤret<lb/> nach Oßling in die Kirche, hat ſehr ſchlechten<lb/> Boden, und faſt keine Wieſen, haben ihre<lb/> Graͤſerey in den Wittgenauſchen Teichen, ih-<lb/> re Steuern ſo ſie geben, muͤſſen ſie meiſten-<lb/> theils nehmen aus den Piltzen und ſchwar-<lb/> tzen Beeren. Es beſtehet aus 1 Richter-Guth,<lb/> 7 Dienſt-Hufen, <hi rendition="#aq">incluſive</hi> 3 Hufen, ſo zum<lb/> daſigen Hammel-Stall geſchlagen, 4 Gaͤrtner,<lb/> 5 Haͤusler, zwey ſehr ſchlechte Erb-Muͤhlen<lb/> und 1 Herrſchaftlicher Hammel-Stall. Jm<lb/> Jahre 1702 wurden daſelbſt alle Hunde toll,<lb/> welche das Rind-Vieh, Schweine und Scha-<lb/> fe anfielen, wovon ſie alle raſend und toll<lb/> wurden. Jm Jahre 1704 den 12 April ver-<lb/> lohr ſich daſelbſt George Luban, ein Huͤfner<lb/> (ſo ehedeſſen zu Colm auf Weinckes Hauſe<lb/> wohnete) nachdem er von Witgenau, woſelbſt<lb/> er etliche Tage nach einander geſoffen, gegan-<lb/> gen, es wuſte niemand wo er geblieben, bis<lb/> man nachgehends erfahren, daß er durch et-<lb/> liche Doͤrfer gegangen, bis hinter Senften-<lb/> berg, wo er ſich zu Salgaſt ſelbſt erhencket,<lb/> war ſonſt ein boͤſer und verſoffener Mann,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">GOt-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [278/0296]
Das ein und zwanzigſte Capitel.
dern bekommen, ſie wurde in aller Stille be-
graben.
Zeißholtz, wendiſch Czißow, liegt 1 Mei-
le von der Stadt im Holtze, von welchem
Holtze es auch ſeinen Namen hat, gehoͤret
nach Oßling in die Kirche, hat ſehr ſchlechten
Boden, und faſt keine Wieſen, haben ihre
Graͤſerey in den Wittgenauſchen Teichen, ih-
re Steuern ſo ſie geben, muͤſſen ſie meiſten-
theils nehmen aus den Piltzen und ſchwar-
tzen Beeren. Es beſtehet aus 1 Richter-Guth,
7 Dienſt-Hufen, incluſive 3 Hufen, ſo zum
daſigen Hammel-Stall geſchlagen, 4 Gaͤrtner,
5 Haͤusler, zwey ſehr ſchlechte Erb-Muͤhlen
und 1 Herrſchaftlicher Hammel-Stall. Jm
Jahre 1702 wurden daſelbſt alle Hunde toll,
welche das Rind-Vieh, Schweine und Scha-
fe anfielen, wovon ſie alle raſend und toll
wurden. Jm Jahre 1704 den 12 April ver-
lohr ſich daſelbſt George Luban, ein Huͤfner
(ſo ehedeſſen zu Colm auf Weinckes Hauſe
wohnete) nachdem er von Witgenau, woſelbſt
er etliche Tage nach einander geſoffen, gegan-
gen, es wuſte niemand wo er geblieben, bis
man nachgehends erfahren, daß er durch et-
liche Doͤrfer gegangen, bis hinter Senften-
berg, wo er ſich zu Salgaſt ſelbſt erhencket,
war ſonſt ein boͤſer und verſoffener Mann,
GOt-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |