Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Anhang. nern Kelch, 2 zinnerne Oblat-Schachteln, 1zinnerne Wein-Kanne, 1 Netteltuchen Chor- Kittel, 1 sauber Tuch über den Tauf-Stein, und denn ein feines ausgenehtes Serviet über das Bolt auf dem Altar. 1737 den 16 Dec. kam in der Schencke beym Maltz-Dürren Feu- er aus, wurde aber durch GOttes Gnade ge- löschet. 1740 den 3 Julii war Dom. II. post Trinit. kam wieder in der Schencke durch Un- vorsichtigkeit des Knechts beym Maltz-Dürren im Maltz-Hause Feuer aus, wodurch innerhalb 1 Stunde das gantze Dorf, bis auf die Kirche und zwey Häusler in die Asche geleget wor- den, so daß die Pfarr, Schule, Schencke, 4 Richter-Güter, 23 Hüfner, 7 Gärtner, 6 Häusler, 11 Scheuren und 1 Hinter-Haus in solchem Feuer aufgegangen. Den 7 Julii darauf schlug das Wetter an 4 unterschiede- nen Orten ein, als einmahl mitten im Dorfe nicht weit von der Schmiede in eine Weyde, daß die Stücken weit und breit flogen, die andern dreymahl in die sogenannte Keine, welches das Gemein-Holtz nahe am Dorfe ist. 1740 den 14 Septemb. wurde zu den neuen Pfarr-Stellen und Interims-Wohnung Holtz gefället, wobey ein Strumpf-Stricker von Hoyerswerda, Namens Martin, so zusahe, von einem Baum erschlagen, daß er gleich todt bliebe. Die neue Pfare-Wohnung ist hinter der Kirche nach Sckade zu angeleget. Jhro X 2
Anhang. nern Kelch, 2 zinnerne Oblat-Schachteln, 1zinnerne Wein-Kanne, 1 Netteltuchen Chor- Kittel, 1 ſauber Tuch uͤber den Tauf-Stein, und denn ein feines ausgenehtes Serviet uͤber das Bolt auf dem Altar. 1737 den 16 Dec. kam in der Schencke beym Maltz-Duͤrren Feu- er aus, wurde aber durch GOttes Gnade ge- loͤſchet. 1740 den 3 Julii war Dom. II. poſt Trinit. kam wieder in der Schencke durch Un- vorſichtigkeit des Knechts beym Maltz-Duͤrren im Maltz-Hauſe Feuer aus, wodurch innerhalb 1 Stunde das gantze Dorf, bis auf die Kirche und zwey Haͤusler in die Aſche geleget wor- den, ſo daß die Pfarr, Schule, Schencke, 4 Richter-Guͤter, 23 Huͤfner, 7 Gaͤrtner, 6 Haͤusler, 11 Scheuren und 1 Hinter-Haus in ſolchem Feuer aufgegangen. Den 7 Julii darauf ſchlug das Wetter an 4 unterſchiede- nen Orten ein, als einmahl mitten im Dorfe nicht weit von der Schmiede in eine Weyde, daß die Stuͤcken weit und breit flogen, die andern dreymahl in die ſogenannte Keine, welches das Gemein-Holtz nahe am Dorfe iſt. 1740 den 14 Septemb. wurde zu den neuen Pfarr-Stellen und Interims-Wohnung Holtz gefaͤllet, wobey ein Strumpf-Stricker von Hoyerswerda, Namens Martin, ſo zuſahe, von einem Baum erſchlagen, daß er gleich todt bliebe. Die neue Pfare-Wohnung iſt hinter der Kirche nach Sckade zu angeleget. Jhro X 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0325" n="307"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang.</hi></fw><lb/> nern Kelch, 2 zinnerne Oblat-Schachteln, 1<lb/> zinnerne Wein-Kanne, 1 Netteltuchen Chor-<lb/> Kittel, 1 ſauber Tuch uͤber den Tauf-Stein,<lb/> und denn ein feines ausgenehtes Serviet uͤber<lb/> das Bolt auf dem Altar. 1737 den 16 Dec.<lb/> kam in der Schencke beym Maltz-Duͤrren Feu-<lb/> er aus, wurde aber durch GOttes Gnade ge-<lb/> loͤſchet. 1740 den 3 Julii war <hi rendition="#aq">Dom. II. poſt<lb/> Trinit.</hi> kam wieder in der Schencke durch Un-<lb/> vorſichtigkeit des Knechts beym Maltz-Duͤrren<lb/> im Maltz-Hauſe Feuer aus, wodurch innerhalb<lb/> 1 Stunde das gantze Dorf, bis auf die Kirche<lb/> und zwey Haͤusler in die Aſche geleget wor-<lb/> den, ſo daß die Pfarr, Schule, Schencke, 4<lb/> Richter-Guͤter, 23 Huͤfner, 7 Gaͤrtner, 6<lb/> Haͤusler, 11 Scheuren und 1 Hinter-Haus in<lb/> ſolchem Feuer aufgegangen. Den 7 Julii<lb/> darauf ſchlug das Wetter an 4 unterſchiede-<lb/> nen Orten ein, als einmahl mitten im Dorfe<lb/> nicht weit von der Schmiede in eine Weyde,<lb/> daß die Stuͤcken weit und breit flogen, die<lb/> andern dreymahl in die ſogenannte Keine,<lb/> welches das Gemein-Holtz nahe am Dorfe iſt.<lb/> 1740 den 14 Septemb. wurde zu den neuen<lb/> Pfarr-Stellen und <hi rendition="#aq">Interims-</hi>Wohnung Holtz<lb/> gefaͤllet, wobey ein Strumpf-Stricker von<lb/> Hoyerswerda, Namens Martin, ſo zuſahe,<lb/> von einem Baum erſchlagen, daß er gleich<lb/> todt bliebe. Die neue Pfare-Wohnung iſt<lb/> hinter der Kirche nach Sckade zu angeleget.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">X 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Jhro</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [307/0325]
Anhang.
nern Kelch, 2 zinnerne Oblat-Schachteln, 1
zinnerne Wein-Kanne, 1 Netteltuchen Chor-
Kittel, 1 ſauber Tuch uͤber den Tauf-Stein,
und denn ein feines ausgenehtes Serviet uͤber
das Bolt auf dem Altar. 1737 den 16 Dec.
kam in der Schencke beym Maltz-Duͤrren Feu-
er aus, wurde aber durch GOttes Gnade ge-
loͤſchet. 1740 den 3 Julii war Dom. II. poſt
Trinit. kam wieder in der Schencke durch Un-
vorſichtigkeit des Knechts beym Maltz-Duͤrren
im Maltz-Hauſe Feuer aus, wodurch innerhalb
1 Stunde das gantze Dorf, bis auf die Kirche
und zwey Haͤusler in die Aſche geleget wor-
den, ſo daß die Pfarr, Schule, Schencke, 4
Richter-Guͤter, 23 Huͤfner, 7 Gaͤrtner, 6
Haͤusler, 11 Scheuren und 1 Hinter-Haus in
ſolchem Feuer aufgegangen. Den 7 Julii
darauf ſchlug das Wetter an 4 unterſchiede-
nen Orten ein, als einmahl mitten im Dorfe
nicht weit von der Schmiede in eine Weyde,
daß die Stuͤcken weit und breit flogen, die
andern dreymahl in die ſogenannte Keine,
welches das Gemein-Holtz nahe am Dorfe iſt.
1740 den 14 Septemb. wurde zu den neuen
Pfarr-Stellen und Interims-Wohnung Holtz
gefaͤllet, wobey ein Strumpf-Stricker von
Hoyerswerda, Namens Martin, ſo zuſahe,
von einem Baum erſchlagen, daß er gleich
todt bliebe. Die neue Pfare-Wohnung iſt
hinter der Kirche nach Sckade zu angeleget.
Jhro
X 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |