Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Anhang. Jhro Königl. Majest. und Churfl. Durchl. zuSachsen schenckten aus hoher Gnade zum Pfarr und Schul-Gebäude 6 Schock Holtz. 1741 thaten die Raupen grossen Schaden, sie frassen alles Laub und Obst von den Bäumen. 1742 erfror aller Hirse und bekamen die we- nigsten die Saat wieder. Jn eben diesem Jah- re den 27 May zersprung die kleine Glocke, als vor die verstorbene Kayserin, Kaysers Jo- sephi hinterlassene Wittwe das erstemahl ge- läutet wurde, sie wurde 1743 zu Dreßden wie- der umgegossen und etwas grösser gemacht. Oben um den Rand stehet: Johann Gott- fried Weinholt in Dreßden Anno 1743 goß mich. An der Seiten ist zu sehen der Na- me Jehovah mit Hebräischen Buchstaben in einem Rauten-Krantze von zween En- geln haltend, und unten die Worte: Gloria in Excelsis Deo. Sie wurde den Sonn- tag nach Ostern zum erstenmahl zum GOt- tes-Dienst geläutet. 1743 den 6 Junii Nachmittage um 3 Uhr fielen grosse Schlos- sen, groß wie eine welsche Nuß, eckicht, und schlugen auf dem Wege nach Klein-Partwitz, auf dem Acker Wolschiski genannt die Helfte vom Korn darnieder. Laubusch, 1742 den 4 bis 6 April lagen wenn
Anhang. Jhro Koͤnigl. Majeſt. und Churfl. Durchl. zuSachſen ſchenckten aus hoher Gnade zum Pfarr und Schul-Gebaͤude 6 Schock Holtz. 1741 thaten die Raupen groſſen Schaden, ſie fraſſen alles Laub und Obſt von den Baͤumen. 1742 erfror aller Hirſe und bekamen die we- nigſten die Saat wieder. Jn eben dieſem Jah- re den 27 May zerſprung die kleine Glocke, als vor die verſtorbene Kayſerin, Kayſers Jo- ſephi hinterlaſſene Wittwe das erſtemahl ge- laͤutet wurde, ſie wurde 1743 zu Dreßden wie- der umgegoſſen und etwas groͤſſer gemacht. Oben um den Rand ſtehet: Johann Gott- fried Weinholt in Dreßden Anno 1743 goß mich. An der Seiten iſt zu ſehen der Na- me Jehovah mit Hebraͤiſchen Buchſtaben in einem Rauten-Krantze von zween En- geln haltend, und unten die Worte: Gloria in Excelſis Deo. Sie wurde den Sonn- tag nach Oſtern zum erſtenmahl zum GOt- tes-Dienſt gelaͤutet. 1743 den 6 Junii Nachmittage um 3 Uhr fielen groſſe Schloſ- ſen, groß wie eine welſche Nuß, eckicht, und ſchlugen auf dem Wege nach Klein-Partwitz, auf dem Acker Wolſchiski genannt die Helfte vom Korn darnieder. Laubuſch, 1742 den 4 bis 6 April lagen wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0326" n="308"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang.</hi></fw><lb/> Jhro Koͤnigl. Majeſt. und Churfl. Durchl. zu<lb/> Sachſen ſchenckten aus hoher Gnade zum<lb/> Pfarr und Schul-Gebaͤude 6 Schock Holtz.<lb/> 1741 thaten die Raupen groſſen Schaden, ſie<lb/> fraſſen alles Laub und Obſt von den Baͤumen.<lb/> 1742 erfror aller Hirſe und bekamen die we-<lb/> nigſten die Saat wieder. Jn eben dieſem Jah-<lb/> re den 27 May zerſprung die kleine Glocke,<lb/> als vor die verſtorbene Kayſerin, Kayſers Jo-<lb/> ſephi hinterlaſſene Wittwe das erſtemahl ge-<lb/> laͤutet wurde, ſie wurde 1743 zu Dreßden wie-<lb/> der umgegoſſen und etwas groͤſſer gemacht.<lb/> Oben um den Rand ſtehet: Johann Gott-<lb/> fried Weinholt in Dreßden <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1743 goß<lb/> mich. An der Seiten iſt zu ſehen der Na-<lb/> me <hi rendition="#aq">Jehovah</hi> mit Hebraͤiſchen Buchſtaben<lb/> in einem Rauten-Krantze von zween En-<lb/> geln haltend, und unten die Worte: <hi rendition="#aq">Gloria<lb/> in Excelſis Deo.</hi> Sie wurde den Sonn-<lb/> tag nach Oſtern zum erſtenmahl zum GOt-<lb/> tes-Dienſt gelaͤutet. 1743 den 6 Junii<lb/> Nachmittage um 3 Uhr fielen groſſe Schloſ-<lb/> ſen, groß wie eine welſche Nuß, eckicht, und<lb/> ſchlugen auf dem Wege nach Klein-Partwitz,<lb/> auf dem Acker Wolſchiski genannt die Helfte<lb/> vom Korn darnieder.</p><lb/> <p>Laubuſch, 1742 den 4 bis 6 April lagen<lb/> 4 Compagnien Brandenburgiſch Fuß-Volck<lb/> allhier in Quartier, ſie verhielten ſich nicht<lb/> zum beſten, indem ſie die Leute theils ſchlugen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0326]
Anhang.
Jhro Koͤnigl. Majeſt. und Churfl. Durchl. zu
Sachſen ſchenckten aus hoher Gnade zum
Pfarr und Schul-Gebaͤude 6 Schock Holtz.
1741 thaten die Raupen groſſen Schaden, ſie
fraſſen alles Laub und Obſt von den Baͤumen.
1742 erfror aller Hirſe und bekamen die we-
nigſten die Saat wieder. Jn eben dieſem Jah-
re den 27 May zerſprung die kleine Glocke,
als vor die verſtorbene Kayſerin, Kayſers Jo-
ſephi hinterlaſſene Wittwe das erſtemahl ge-
laͤutet wurde, ſie wurde 1743 zu Dreßden wie-
der umgegoſſen und etwas groͤſſer gemacht.
Oben um den Rand ſtehet: Johann Gott-
fried Weinholt in Dreßden Anno 1743 goß
mich. An der Seiten iſt zu ſehen der Na-
me Jehovah mit Hebraͤiſchen Buchſtaben
in einem Rauten-Krantze von zween En-
geln haltend, und unten die Worte: Gloria
in Excelſis Deo. Sie wurde den Sonn-
tag nach Oſtern zum erſtenmahl zum GOt-
tes-Dienſt gelaͤutet. 1743 den 6 Junii
Nachmittage um 3 Uhr fielen groſſe Schloſ-
ſen, groß wie eine welſche Nuß, eckicht, und
ſchlugen auf dem Wege nach Klein-Partwitz,
auf dem Acker Wolſchiski genannt die Helfte
vom Korn darnieder.
Laubuſch, 1742 den 4 bis 6 April lagen
4 Compagnien Brandenburgiſch Fuß-Volck
allhier in Quartier, ſie verhielten ſich nicht
zum beſten, indem ſie die Leute theils ſchlugen,
wenn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |