Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.schaftlich, den endlosen Raum der Schöpfung, ſchaftlich, den endloſen Raum der Schoͤpfung, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0119" n="109"/> ſchaftlich, den endloſen Raum der Schoͤpfung,<lb/> jede Anſicht aus demſelben Punkte, in demſel-<lb/> ben Lichte betrachtend. Finſter, ſtockfinſter war<lb/> es geworden, fuͤr uns war es ſonnenhell. Da<lb/> trat endlich die Foͤrſterinn mit Licht herein,<lb/> und ſtellte es auf den Tiſch. Wir ſtarrten uns<lb/> ſprachlos eine Secundelang an, dann hoben wir<lb/> in demſelben Augenblicke die Arme, und — Mu-<lb/> cius! Virginia! toͤnte im Nu von beider Lippen.<lb/> Er war es, der Niegeſehene; ich, die von ihm<lb/> Ungekannte. Die Foͤrſterfamilie ſtaunte uns an,<lb/> wir mußten endlich das Raͤthſel loͤſen, und er-<lb/> zaͤhlen. Da war nun des Wunderns kein Auf-<lb/> hoͤren. Wunderbar ſind die Wege des Herrn!<lb/> ſagte die Foͤrſterinn; ja es iſt Gottes Schickung<lb/> liſpelte mit einem leiſen Seufzer Marie; der<lb/> alte Foͤrſter ſchuͤttelte uns treuherzig die Haͤnde.<lb/> Jhr habt mich ordentlich geruͤhrt, mit euerm<lb/> Geſpraͤche, Kinderchen, ſagte er, mir wars als<lb/> ſey ich in der Kirche. Nun Mutter trag auf,<lb/> vom Beſten was das Haus vermag, ich weiß<lb/> doch Du haſt dem Mucius ſeine Leibeſſen berei-<lb/> tet, ich will auch den Koller nicht ſchonen.<lb/> Haͤtte ich doch nicht gedacht daß wir ein ſo viel-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0119]
ſchaftlich, den endloſen Raum der Schoͤpfung,
jede Anſicht aus demſelben Punkte, in demſel-
ben Lichte betrachtend. Finſter, ſtockfinſter war
es geworden, fuͤr uns war es ſonnenhell. Da
trat endlich die Foͤrſterinn mit Licht herein,
und ſtellte es auf den Tiſch. Wir ſtarrten uns
ſprachlos eine Secundelang an, dann hoben wir
in demſelben Augenblicke die Arme, und — Mu-
cius! Virginia! toͤnte im Nu von beider Lippen.
Er war es, der Niegeſehene; ich, die von ihm
Ungekannte. Die Foͤrſterfamilie ſtaunte uns an,
wir mußten endlich das Raͤthſel loͤſen, und er-
zaͤhlen. Da war nun des Wunderns kein Auf-
hoͤren. Wunderbar ſind die Wege des Herrn!
ſagte die Foͤrſterinn; ja es iſt Gottes Schickung
liſpelte mit einem leiſen Seufzer Marie; der
alte Foͤrſter ſchuͤttelte uns treuherzig die Haͤnde.
Jhr habt mich ordentlich geruͤhrt, mit euerm
Geſpraͤche, Kinderchen, ſagte er, mir wars als
ſey ich in der Kirche. Nun Mutter trag auf,
vom Beſten was das Haus vermag, ich weiß
doch Du haſt dem Mucius ſeine Leibeſſen berei-
tet, ich will auch den Koller nicht ſchonen.
Haͤtte ich doch nicht gedacht daß wir ein ſo viel-
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