Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.ten an, und gab meiner Mutter das Leben Die Schlacht von Wagram erfuhren wir ten an, und gab meiner Mutter das Leben Die Schlacht von Wagram erfuhren wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0135" n="125"/> ten an, und gab meiner Mutter das Leben<lb/> wieder; auch mir und dem Vater ſank ein ſchwerer<lb/> Stein vom Herzen, und unſer Muth erhielt<lb/> ſich auch waͤhrend der folgenden Zeit. Die<lb/> Freunde waren an jenem heißeu Tage im hef-<lb/> tigſten Feuer geweſen, und ihre Kameraden<lb/> rechts und links gefallen, ſie jedoch unverſehrt<lb/> geblieben. Dieß ſchien uns ein beſonderer<lb/> Schutz des Himmels zu ſeyn, und wir ſahen<lb/> ſie als ein paar Geweihete an, denen keine<lb/> Kugel nahen duͤrfe. Die Mutter war nicht<lb/> ganz ſo muthig, aber ſie hoffte auf ſchnellen<lb/> Frieden, und betete inbruͤnſtig zu Gott.</p><lb/> <p>Die Schlacht von Wagram erfuhren wir<lb/> durch einen Brief von Mucius. Er hatte dem<lb/> ſchnellfuͤßigen Geruͤchte doch zuvor zu kommen ge-<lb/> wußt. Mit Begeiſterung lobte er den Muth und<lb/> die ſchnelle Geiſtesgegenwart Emils, welcher ſogar<lb/> Gelegenheit gehabt, vom Kaiſer bemerkt, und ge-<lb/> lobt zu werden. Leider aber, hieß es am Schluß<lb/> ſeines Berichts, iſt der geliebte Bruder gegen den<lb/> Ausgang der Schlacht, am Fuße verwundet worden,<lb/> doch iſt durchaus keine Gefahr, und wir gedenken<lb/> bald wieder bei unſeren Lieben einzutreffen. Emil<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0135]
ten an, und gab meiner Mutter das Leben
wieder; auch mir und dem Vater ſank ein ſchwerer
Stein vom Herzen, und unſer Muth erhielt
ſich auch waͤhrend der folgenden Zeit. Die
Freunde waren an jenem heißeu Tage im hef-
tigſten Feuer geweſen, und ihre Kameraden
rechts und links gefallen, ſie jedoch unverſehrt
geblieben. Dieß ſchien uns ein beſonderer
Schutz des Himmels zu ſeyn, und wir ſahen
ſie als ein paar Geweihete an, denen keine
Kugel nahen duͤrfe. Die Mutter war nicht
ganz ſo muthig, aber ſie hoffte auf ſchnellen
Frieden, und betete inbruͤnſtig zu Gott.
Die Schlacht von Wagram erfuhren wir
durch einen Brief von Mucius. Er hatte dem
ſchnellfuͤßigen Geruͤchte doch zuvor zu kommen ge-
wußt. Mit Begeiſterung lobte er den Muth und
die ſchnelle Geiſtesgegenwart Emils, welcher ſogar
Gelegenheit gehabt, vom Kaiſer bemerkt, und ge-
lobt zu werden. Leider aber, hieß es am Schluß
ſeines Berichts, iſt der geliebte Bruder gegen den
Ausgang der Schlacht, am Fuße verwundet worden,
doch iſt durchaus keine Gefahr, und wir gedenken
bald wieder bei unſeren Lieben einzutreffen. Emil
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