Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.dann theilnehmend gelebt mit der Gegenwart, Unser Leben gleicht des Jägers Träumen, Der am waldbekränzten Hügel ruht. Er entschlief am milden Strahl der Sonne, Von der Liebe, von der Jagden Wonne, Und erwachet in der Stürme Wuth. Sohn des Hügels, morgen wirst du fragen: Was verlöscht Ronkatlins hellen Schein? Hat das Meer den glüh'nden Stern verschlungen? Selmas Bardenharfen sind verklungen, Toskars Tochter klaget dort allein! Ach, Malwina wandelt zu der Halle, Staubumschleiert lehnen Schild und Speer. Es empfängt sie geisterhaftes Grausen, Kleiner Menschen Söhne drinnen hausen, Jhre Helden findet sie nicht mehr. Bald auch kehren Lutas sanfte Mädchen, Ohne die Gespielinn von der Jagd, Wenden ihren Thränenblick voll Trauern Nach Torluthas moosbewachs'nen Mauern, Wo der Eichen Flamme nicht mehr lacht. dann theilnehmend gelebt mit der Gegenwart, Unſer Leben gleicht des Jaͤgers Traͤumen, Der am waldbekraͤnzten Huͤgel ruht. Er entſchlief am milden Strahl der Sonne, Von der Liebe, von der Jagden Wonne, Und erwachet in der Stuͤrme Wuth. Sohn des Huͤgels, morgen wirſt du fragen: Was verloͤſcht Ronkatlins hellen Schein? Hat das Meer den gluͤh’nden Stern verſchlungen? Selmas Bardenharfen ſind verklungen, Toskars Tochter klaget dort allein! Ach, Malwina wandelt zu der Halle, Staubumſchleiert lehnen Schild und Speer. Es empfaͤngt ſie geiſterhaftes Grauſen, Kleiner Menſchen Soͤhne drinnen hauſen, Jhre Helden findet ſie nicht mehr. Bald auch kehren Lutas ſanfte Maͤdchen, Ohne die Geſpielinn von der Jagd, Wenden ihren Thraͤnenblick voll Trauern Nach Torluthas moosbewachſ’nen Mauern, Wo der Eichen Flamme nicht mehr lacht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0023" n="15"/> dann theilnehmend gelebt mit der Gegenwart,<lb/> und die Vergangenheit noch ein Mahl wieder-<lb/> holt fuͤr meine Adele.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Unſer Leben gleicht des Jaͤgers Traͤumen,</l><lb/> <l>Der am waldbekraͤnzten Huͤgel ruht.</l><lb/> <l>Er entſchlief am milden Strahl der Sonne,</l><lb/> <l>Von der Liebe, von der Jagden Wonne,</l><lb/> <l>Und erwachet in der Stuͤrme Wuth.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Sohn des Huͤgels, morgen wirſt du fragen:</l><lb/> <l>Was verloͤſcht Ronkatlins hellen Schein?</l><lb/> <l>Hat das Meer den gluͤh’nden Stern verſchlungen?</l><lb/> <l>Selmas Bardenharfen ſind verklungen,</l><lb/> <l>Toskars Tochter klaget dort allein!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ach, Malwina wandelt zu der Halle,</l><lb/> <l>Staubumſchleiert lehnen Schild und Speer.</l><lb/> <l>Es empfaͤngt ſie geiſterhaftes Grauſen,</l><lb/> <l>Kleiner Menſchen Soͤhne drinnen hauſen,</l><lb/> <l>Jhre Helden findet ſie nicht mehr.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Bald auch kehren Lutas ſanfte Maͤdchen,</l><lb/> <l>Ohne die Geſpielinn von der Jagd,</l><lb/> <l>Wenden ihren Thraͤnenblick voll Trauern</l><lb/> <l>Nach Torluthas moosbewachſ’nen Mauern,</l><lb/> <l>Wo der Eichen Flamme nicht mehr lacht.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0023]
dann theilnehmend gelebt mit der Gegenwart,
und die Vergangenheit noch ein Mahl wieder-
holt fuͤr meine Adele.
Unſer Leben gleicht des Jaͤgers Traͤumen,
Der am waldbekraͤnzten Huͤgel ruht.
Er entſchlief am milden Strahl der Sonne,
Von der Liebe, von der Jagden Wonne,
Und erwachet in der Stuͤrme Wuth.
Sohn des Huͤgels, morgen wirſt du fragen:
Was verloͤſcht Ronkatlins hellen Schein?
Hat das Meer den gluͤh’nden Stern verſchlungen?
Selmas Bardenharfen ſind verklungen,
Toskars Tochter klaget dort allein!
Ach, Malwina wandelt zu der Halle,
Staubumſchleiert lehnen Schild und Speer.
Es empfaͤngt ſie geiſterhaftes Grauſen,
Kleiner Menſchen Soͤhne drinnen hauſen,
Jhre Helden findet ſie nicht mehr.
Bald auch kehren Lutas ſanfte Maͤdchen,
Ohne die Geſpielinn von der Jagd,
Wenden ihren Thraͤnenblick voll Trauern
Nach Torluthas moosbewachſ’nen Mauern,
Wo der Eichen Flamme nicht mehr lacht.
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